- Schürfhammer
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Der Geologenhammer ist ein Spezialwerkzeug zur Gesteinsuntersuchung. Bei der geologischen Feldarbeit wird diese Art von Hammer benutzt, um das anstehende Gestein zu zerschlagen, und um passende Handstücke mit frischen Bruchflächen zu gewinnen. Bereits angewitterte Oberflächen erlauben es nämlich oft nicht, die mineralogische Zusammensetzung und die Textur des Gesteins korrekt zu bestimmen. Bei der Fossiliensuche wird er in der Regel benutzt, um die im Gestein enthaltenen Fossile freizulegen. Die mit dem Hammer abgeschlagenen Gesteinsproben können für weiterführende geologische Untersuchungen wie etwa eine geochemische oder geochronologische Analyse verwendet werden.
Inhaltsverzeichnis
Grundtypen
Geologenhämmer gibt es in verschiedenen Ausführungen und Größen. Man unterscheidet Pickhämmer und Schürfhämmer.
- Pickhämmer stellen eine Kombination aus Hammer und Pickel dar. Die kräftige, leicht nach unten gebogene Spitze erlaubt einen präzisen Schlag mit maximaler Kraftübertragung auf einen ganz bestimmten Punkt. Pickhämmer eignen sich deshalb genau so gut zum Aufspalten von geschichteten Gesteinen wie zum Herauspräparieren einzelner Mineralstufen oder Fossilien aus dem umgebenden Gestein. Ebenso hat der Pickhammer eine größere Eindringtiefe in angewitterte oder aufgelockerte Gesteine als ein Schürfhammer.
- Schürfhämmer besitzen einen Kopf mit einer flachen, quer zum Stiel stehenden Finne. Ähnlich wie bei einem Maurerhammer oder Steinmetzdexel weist die Finne eine angeschliffene Schneide auf, ist aber in der Regel schmaler. Sie dient vor allem dazu, die Gesteinsproben zu handlichen Stücken zurecht zu hauen, aber auch, um einen Aufschluss wie mit einer kleinen Hacke von Vegetation oder Lockergesteinen zu säubern. Wider Erwarten eignen sich Schürfhämmer nur bedingt dazu, um Handstücke entlang ihrer Schichtung aufzuspalten, denn hierzu muss die Schneide genau schichtparallel auftreffen, was nicht immer gelingt.
Die Schlagkraft eines Hammers hängt im Wesentlichen vom Gewicht des Kopfes und der Länge des Stiels ab. Je schwerer und länger, desto effektiver der Schlag, aber auch umso unhandlicher der Hammer. Gängig sind Hämmer mit einem Gewicht von 350 bis 650 g und einer Stiellänge von 30 bis 40 cm. Ein Hammer mit einem Gewicht um 460 g gilt als brauchbar für die meisten Zwecke. In weicheren Sedimentgesteinen sind leichtere (Schürf-)Hämmer oftmals völlig ausreichend. Schwerere (Pick-)Hämmer werden gerne für harte metamorphe und magmatische Gesteine benutzt.
Sonderformen
Deutlich kleinere Präzisionshämmer, mit einem Gewicht von 225 g und weniger, werden in der Archäologie verwendet. In gebirgigen Regionen mit sehr harten Kristallingesteinen werden zuweilen sehr schwere und lange Pickhämmer benutzt, mit einem Gewicht deutlich über 700 g und einem Stiel bis zu 80 cm Länge. Hierbei kann der Hammer wie ein Wanderstock benutzt werden, mit dem Kopf als Handgriff, oder ähnlich wie ein Eispickel.
Beliebt sind Geologenhämmer, bei denen Stiel und Kopf aus einem einzigen Stück gehärteten Stahls geschmiedet sind. Anders als bei Hämmern mit einem Stiel aus Holz oder einem angeschweißten Stahlrohr, ist bei einem Vollstahlhammer die Gewichtsverteilung gleichmäßiger und das Übergewicht des Kopfes erzeugt weniger Unwucht beim Schlag (was besonders das Handgelenk schont). Außerdem ist die Gefahr sehr viel geringer, dass der Kopf bei Überbeanspruchung abbricht. Allerdings sind Hämmer mit angesetztem Stiel deutlich (bis zur Hälfte) billiger, und ein Holzgriff hat den Vorteil, dass er leicht ersetzt werden kann, während ein abgebrochener Stahlhammer unbrauchbar wird. Die Griffe sind bei Stahlhämmern meist aus Vinyl. Griffe aus Leder sind zwar dekorativer, aber weniger rutschfest, und neigen dazu, auszutrocknen und sich zu lösen.
Arbeitssicherheit
Bei der Arbeit mit dem Geologenhammer ist besondere Vorsicht geboten (z. B. Schutzbrille, Handschuhe), da Gesteins- oder Stahlsplitter wie Geschosse wirken können. Besonders gefährlich ist es, zwei Geologenhämmer nach Art von Hammer und Schlägel zu benutzen, da gerade bei identischer Zähigkeit und Härte das Abplatzen von Stahlsplittern zu erwarten ist. Ebenso wird davon abgeraten, Geologenhämmer wie einen sogenannten Strahlstock zu benutzen, um gewaltsam Gesteinsspalten aufzubrechen. Leicht verbiegt sich hierbei das Metall und wird brüchig, oder der Stiel bricht ab.
Weblinks
- Thomas B.: Vom "richtigen" Werkzeug ! (Der richtige Hammer), Steinkern.de, 20. September 2005 Bewertung verschiedener Geologenhämmer besonders für Fossiliensucher.
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