Schütteltrichter

Schütteltrichter
Scheidetrichter

Ein Scheidetrichter (auch Schütteltrichter) ist ein Glasgerät, das im chemischen Labor verwendet wird, um nicht mischbare Flüssigkeiten zu trennen.

Das Gerät hat oben eine Schlifföffnung, die mit einem Stopfen verschlossen werden kann, und unten einen Hahn. Werden nun zwei nicht mischbare Flüssigkeiten (zwei Phasen) eingefüllt (z. B. Wasser und Öl), so sammelt sich die Flüssigkeit mit der größeren Dichte unten an (bei Wasser und Öl also das Wasser) und kann über den Hahn in ein anderes Gefäß abgelassen werden. Die nach unten schmaler werdende Form des Gefäßes erleichtert eine genaue Trennung, also das Schließen des Hahnes, gerade bevor die leichtere Phase anfängt, auszurinnen.

Extraktion im Scheidetrichter

Man extrahiert gelöste Stoffe aus einer von zwei miteinander nicht mischbaren Phasen, um damit beispielsweise ein Lösungsmittel von einem gelösten Stoff zu befreien oder den gelösten Stoff zu isolieren.

Zu diesem Zweck gibt man zu einer bestehenden Lösung eine nicht mit dem Lösungsmittel mischbare Flüssigkeit, in der der gelöste Stoff besser löslich ist, z. B. gibt man zu Iod in wässriger Lösung Chloroform, und schüttelt beides im Scheidetrichter hinreichend lange aus. Nachdem sich die Phasen wieder getrennt haben, ist der gelöste Stoff (im Beispiel: Iod) in der Chloroform-Phase angereichert, in der er besser löslich ist. Dieses Verhalten wird für den gelösten Stoff mit dem Nernstschen Verteilungssatz beschrieben.

Der Scheidetrichter sollte zum Ausschütteln maximal zu 2/3 gefüllt sein. Außerdem ist darauf zu achten, dass während des Schüttelns oft ein Überdruck entsteht, besonders am Beginn, beim erste Schütteln des mit einem Stopfen oben verschlossenen Scheidetrichters. Der Druckausgleich wird durch kurzzeitiges Öffnen des Hahnes am umgedrehten Scheidetrichter hergestellt, wobei darauf zu achten ist, dass falls Flüssigkeit aus dem Trichter ausfährt niemand gefährdet wird.

Praxis: Welche Phase verwerfen?

Unerfahrene Studierende und Praktiker verwerfen oft die falsche Phase, also z. B. die Phase in der sich das Zielmolekül befindet. Es wird empfohlen, beide Phasen so lange nicht zu verwerfen, bis der gewünschte


Siehe auch


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Synonyme:

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