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Steven Seagal (* 10. April 1951 in Lansing, Michigan)[1] ist ein US-amerikanischer Schauspieler, bekannt vor allem durch seine Rollen in Martial-Arts-Filmen. Er ist Inhaber des 7. Dan Aikidō (Aikikai Honbu Dōjō) und Aikidō-Shihan. An vielen seiner Filme war er auch als Produzent beteiligt.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Steven Seagal lebte seit etwa 1973/74 in Japan. Dort lehrte er Englisch und übte Zen, Aikido, Kendo, Judo und Karate. Später eröffnete er, als erster „Nicht-Asiate“, in Tokio eine Kampfkunst-Schule.
Seagal wurde nach seiner Heirat, wegen seiner vorgesehenen Position als Trainer, zum 5. Dan ernannt (er hatte im Sommer 1974 den 1. Dan bekommen), und danach den 6. Dan. Dieses eher ungewöhnliche Vorgehen wird vom Aikikai durch die sich aus den verwandtschaftlichen Beziehungen ergebende Stellung Seagals in der Schule und der dadurch motivierten förmlichen Bitte um Verleihung der Graduierung durch den Ex-Schwiegervater gerechtfertigt (das Verfahren der förmlichen Bitte um direkte Verleihung eines höheren Dangrades findet z. B. auch bei Stilwechseln Anwendung; die Bitte kann jeder Aikikai-Shihan stellen).
Nach etwa fünfzehn Jahren kehrte Seagal in die USA zurück und eröffnete ein eigenes Aikido Dojo im San Fernando Valley, einem nördlichen Vorort von Los Angeles, Kalifornien, USA.
Einer seiner Schüler war Michael Ovitz, ein Filmagent, der Seagal den Weg in die Filmbranche ebnete, indem er ihm einen Deal verschaffte, der Seagal die Hauptrolle in Nico sicherte. In diesem Film spielt Seagal einen Cop, der sich mit der CIA anlegt und dabei seine ganz eigenen Ermittlungsmethoden anwendet. Seagals folgende Filme waren Hard to Kill, Zum Töten freigegeben und Deadly Revenge – Das Brooklyn Massaker, nach ähnlichem Muster.
Steven Seagals fünfter Film Alarmstufe: Rot wurde kommerziell ein Erfolg und ist noch heute einer seiner bekanntesten Filme. Drei Jahre später folgte Alarmstufe: Rot 2.
1994 gab er mit Auf brennendem Eis sein Debüt als Regisseur. 1995 erhielt er dafür die Auszeichnung mit der Goldenen Himbeere als Schlechtester Regisseur.
Ende der 90er wurde es ruhig um Seagal, da seine letzten Filme (Fire Down Below, The Patriot) an den Kinokassen floppten. 2001 gelang ihm mit Exit Wounds – Die Copjäger ein Comeback. Seitdem dreht er wieder vermehrt Filme (B-Movies), die zum größten Teil direkt auf DVD erscheinen. Für diese ist er oft auch als Drehbuchautor aktiv.
Seagal zieht derzeit in Erwägung, einen dritten Teil von "Alarmstufe: Rot" zu drehen. [2]
Seagal-Filme und Aikido-Ethik
Seagal wurde in manchen Kreisen amerikanischer und europäischer Aikidoka wegen seiner Filme kritisiert, weil sie im Gegensatz zur pazifistischen Grundhaltung der Kampfkunst Aikido stünden; teilweise wurde ihm unterstellt, die Aikido-Ethik verkauft zu haben. Dieser Kritik wurde mit dem Hinweis begegnet, dass es sich um typische Unterhaltungsfilme handelt, die dementsprechend der üblichen Hollywood-Dramaturgie unterworfen sind, wie man sie aus vielen Karate- und Kung-Fu-Actionfilmen kennt.
Ebenso wurden Berichte von Kampfsportlern verschiedener Disziplinen widerrufen, die als Stuntmen mit dem 1,93 m großen Seagal zusammengearbeitet haben, in denen seine Fähigkeiten als Kampfsportler angezweifelt werden. Inzwischen hat Seagal auch in Frankreich Lehrgänge in Aikido veranstaltet, auf denen er demonstrierte, dass sein technisches Können im Aikido seiner Graduierung durchaus entspricht. Auch die Kritiker seiner Filme bestätigen, dass er nicht nur die harten Actionfilm-Techniken beherrscht, sondern ebenso die im Aikido bevorzugte weiche Technik des Aufnehmens und Mitgehens mit dem Angreifer.
Musiker-Karriere
Neben seiner Karriere als Schauspieler versucht Steven Seagal, ebenfalls im Musikgeschäft Fuß zu fassen. Nachdem er einige einzelne Lieder, zumeist Country-Songs, veröffentlicht hatte, stellte er 2004 sein erstes vollständiges Album Songs from the Crystal Cave vor. Dieses Album wurde nicht in Deutschland veröffentlicht, war aber ein Erfolg in Frankreich. Der vorherrschende Musik-Stil auf diesem Album ist eine Art Mischung aus Country und Reggae. Am 26. Oktober 2005 stellte er sein neues Album vor, das vor allem aus Blues besteht. Gemeinsam mit der Gruppe Thunderbox erschien in Frankreich sein zweites Album Mojo Priest. Die Lizenz für den Vertrieb und Produktion besitzt die Firma EMI Music France, welche 2006 das Album veröffentlichte. Inzwischen (Januar 2007) ist auch in Deutschland die CD „Mojo Priest“ mit anderem Cover/Artwork und einem zusätzlichen Titel erschienen. Neben drei Blues-Klassikern (Hoochie Coochie Man, Dust my Broom, Red Rooster) sind ausschließlich Eigenkompositionen von Steven Seagal (Gitarre und Gesang) enthalten. Die Begleitband besteht überwiegend aus Musikern der früheren Muddy Waters Band.
Privates
Steven Seagal wurde als Sohn eines jüdischen Vaters und einer irisch-katholischen Mutter geboren.
Steven Seagal wurde 2002 nach den Dreharbeiten von Exit Wounds von der Italoamerikanischen Mafia in New York erpresst. Sie forderten einen Anteil von 150.000 Dollar von jedem seiner zukünftigen Filmprojekte. Es kam schließlich zu einer Gerichtsverhandlung, in der die Mafiosi zu hohen Haftstrafen verurteilt wurden.
Er spricht fließend Japanisch.
In den meisten seiner Filme benutzt er einen Colt M1911. Von diesem besitzt er privat mehrere Exemplare in seiner Waffensammlung.
Seagal ist Vegetarier, Anhänger des Tibetischen Buddhismus und praktizierender Buddhist. Außerdem ist er ein geweihter Priester der Ōmoto.
1997 wurde er von dem tibetischen Lama Penor Rinpoche als Wiedergeburt des Tertön Chungdrag Dorje erkannt und trägt somit den Titel eines Tulku.[3] [4] Es gab dazu auch eine CBS-Dokumentation „The Buddha from another planet: action star Steven Seagal has now been officially anointed an action lama“.
Seagal war mehrere Male verheiratet, von 1975 bis 1986 mit Miyako Fujitani, mit der er zwei Kinder hat, von 1984 bis 1986 oder 1987 mit Adrienne La Russa und von 1987 bis 1994 mit Kelly LeBrock, drei Kinder. Seit der letzten Scheidung lebt er mit Arissa Wolf zusammen, mit ihr hat er eine Tochter.
Filme
- 1988: Nico (Above The Law)
- 1990: Hard to Kill
- 1990: Zum Töten freigegeben (Marked For Death)
- 1991: Deadly Revenge – Das Brooklyn Massaker (Out For Justice)
- 1992: Alarmstufe: Rot (Under Siege)
- 1994: Auf brennendem Eis (On Deadly Ground)
- 1995: Alarmstufe: Rot 2 (Under Siege 2: Dark Territory)
- 1996: Einsame Entscheidung (Executive Decision)
- 1996: Glimmer Man
- 1997: Fire Down Below
- 1998: The Patriot – Kampf ums Überleben (The Patriot)
- 2001: Exit Wounds – Die Copjäger (Exit Wounds)
- 2001: Ticker
- 2002: Halbtot (Half Past Dead)
- 2003: The Foreigner – Der Fremde
- 2003: Out For A Kill: Tong Tatoos – Das Tor zur Hölle (Out For A Kill)
- 2003: Belly Of The Beast – In der Mitte einer bösen Macht (Belly Of The Beast)
- 2004: Hard to Fight (Clementine)
- 2004: Out of Reach
- 2005: Im Netz der Yakuza – Into The Sun
- 2005: Submerged
- 2005: Today You Die
- 2006: The Foreigner: Black Dawn
- 2006: Mercenary for Justice
- 2006: Shadow Man – Kurier des Todes
- 2006: Attack Force
- 2007: Unsichtbarer Feind
- 2007: Urban Justice – Blinde Rache (Urban Justice)
- 2008: Deathly Weapon
- 2008: Kill Switch
- 2008: The Onion Movie
- 2009: Against the Dark
Quellen
- ↑ http://www.stevenseagal.com/about/
- ↑ http://outnow.ch/Movies/News/1508
- ↑ http://www.sangyetashiling.dk/kt/seagal.htm
- ↑ http://www.shambhalasun.com/index.php?option=com_content&task=view&id=2027
Weblinks
- Steven Seagal in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Die offizielle Steven Seagal Homepage (englisch)
- Literatur von und über Steven Seagal im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Personendaten NAME Seagal, Steven KURZBESCHREIBUNG US-amerikanischer Schauspieler GEBURTSDATUM 10. April 1951 GEBURTSORT Lansing, Michigan
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