Second-Level-Domain

Second-Level-Domain
schematische Darstellung der DNS-Hierarchie

Eine Domain (auch Domäne) ist ein Namensraum, der zusammen mit dem Hostnamen dazu dient Computer im Internet zu identifizieren, und ist unter anderem Bestandteil der URL einer Webseite, wie z. B. example.com. Domains stellen dabei einen zusammenhängenden Teilbereich des hierarchischen DNS-Namensraumes dar.

Inhaltsverzeichnis

Der DNS-Namensraum

Aufbau und Regeln

Die Darstellung des DNS-Namensraumes erfolgt als „Wurzelbaum“. Jeder Knoten dieses Baumes besitzt einen Namen, der ohne die Angabe eines vollständigen Namens nicht eindeutig ist. So lässt sich beispielsweise der Knoten example nicht eindeutig bestimmen, weil dieser Name zum einen unter example.com und zum anderen unter example.net zugeordnet sein könnte.

Jeder Domain-Name besteht also aus mehreren Namensteilen (Labels), die durch Punkte voneinander getrennt sind.

Der ganz rechts stehende Name steht in der Hierarchie des Wurzelbaums am höchsten, der ganz linke Knotenname am niedrigsten. Die höchste Ebene in der DNS-Hierarchie hat dabei die sogenannte Root-Domain. Sie hat per Definition einen leeren Knotennamen (im Fachjargon: Null-Label genannt).

Topologisch unterhalb, und damit links von der Root-Domain aufgeführt, folgt der Name einer Top-Level-Domain (TLD). Unterhalb bzw. im Namen links von der Top-Level-Domain folgen die Namen der Second Level Domains gefolgt von Third Level Domains oder schlicht Subdomains.

Beispiel

         (root)                   Label der 0. Ebene, Null-Label
           / \
          /   \
        com     org   ...         Labels der 1. Ebene, Top-Level-Domains (TLD)
      /           |
     /            |
   example      example ...       Labels der 2. Ebene, Second-Level-Domains und Hostnamen
   /  |  \       / |  \                                direkt unter einer TLD
 www ...       de  en  www ...    Labels der 3. Ebene, Third-Level-Domains und Hostnamen
               /                                       unter Second-Level-Domains
             www
           ...
  (beliebig erweiterbar)

Fully Qualified Domain Name (FQDN)

Der vollständige Name einer Domain wird als ihr Fully Qualified Domain Name (FQDN) bezeichnet. Der Domain-Name ist in diesem Fall eine absolute Adresse.

Der FQDN www.example.com. ergibt sich durch:

3rd-level-label . 2nd-level-label . Top Level Domain . root-label

und lautet damit

      www       .    example      .      com        . 

Da der Root-Label immer leer ist (er besteht daher nur aus einer leeren Zeichenkette), wird bei den meisten Benutzer-Anwendungen (z.B. Browsern) auf die Eingabe des Punktes zwischen root-label und Label der Top Level Domain in der Regel verzichtet. Streng genommen handelt es sich bei dieser Schreibweise nicht mehr um eine absolute, sondern um eine Relative Adresse und damit nicht mehr um einen FQDN. Bei der Angabe in Resource Records auf Nameservern muss jedoch der volle Name mit Punkt angegeben werden.

Als Oberbegriff für FQDN und IP-Adresse wird in einigen RFCs der Begriff Fully-Qualified Host Name (FQHN) verwendet.

Subdomain

Aufbau und Funktion

Als Subdomain bezeichnet man eine Domain, welche in der Hierarchie unterhalb einer anderen liegt. Im allgemeinen Sprachgebrauch sind damit meist Domains in der dritten oder einer weiteren Ebene gemeint. Domains, die direkt unterhalb der Top-Level-Domain liegen, werden umgangssprachlich nicht als Subdomains, sondern als Second-Level-Domain oder nur als Domain bezeichnet.

In obigem Beispiel gibt es die Top Level Domains com. und org.. Unter diesen Domains sind die Subdomains example.com. bzw. example.org. angesiedelt. Die Subdomains direkt unter einer TLD werden als Second Level Domains bezeichnet.

Jede Subdomain, also zum Beispiel example.org. als Subdomain der Top-Level-Domain .org oder de.example.org. als Subdomain von example.org., ist eigenständig wieder eine Domain, in der andere Domains und Hostnamen liegen können.

Anschauliches Beispiel: Um Peter Müller in Hamburg von Peter Müller in München unterscheiden zu können, gibt es Postleitzahl und Ort. Um zwei Peter Müller in Hamburg unterscheiden zu können, gibt es Straße und Hausnummer (usw.). Diese Funktion übernimmt im Internet die Domain.

Zur logischen und physischen Trennung von Diensten innerhalb einer Second Level Domain werden traditionell Third Level Domains, z. B. www.example.com für den Webserver oder mail.example.com für den Mailserver, verwendet. Die historisch gewachsene Bezeichnung des Hostnamens www für einen Webserver entspricht keinem Standard und hat keine Bedeutung. Stattdessen könnte für den Aufruf des Webservers z. B. web oder einfach nur die Second-Level-Domain ohne einen Präfix herangezogen werden. Die funktionelle Bezeichnung von Hostnamen für Web-, Mail-, Jabber- oder FTP-Server ist nicht vorgegeben und kann frei gewählt werden.

Vorteile von Subdomains

Logische Gliederung

Die logische Gliederung wird zum Beispiel für verteilte Filialen oder Abteilungen einer Firma verwendet, für eigenständige Web-Auftritte, Sprachversionen oder um E-Mails an Filialen mit eigenem Mailserver zu leiten.

Eine Subdomain zu diesem Zweck anzulegen ist nur sinnvoll, wenn die entstandenen Domainnamen unterschiedliche Zielseiten oder Server verwenden, zum Beispiel mail.extern.wikipedia.de und ftp.extern.wikipedia.de.

Andererseits kann man auch Subdomains anlegen, um so auf bestimmte Abteilungen und Bereiche innerhalb einer Firma oder Organisation weiterzuleiten. Beispiele für eine Subdomain zur Weiterleitung an einzelne Bereiche oder Standorte einer Firma und/oder Organisation:

bremen.example.com
hamburg.example.com
personal.example.com
lieferanten.example.com

Da man Umleitungen festlegen kann, kann man mit der Subdomain auch auf bestimmte Bereiche der bestehenden Domain um- bzw. weiterleiten. Durch das zusätzliche Einrichten von Subdomains kann man so unter Umständen auch die Besucherzahlen der Seite steigern.

Verteilte Verwaltung mit Subdomains

Eine Subdomain kann wie jede Domain auf einem beliebigen Nameserver verwaltet werden. So könnte z. B. de.wikipedia.org auf einem Nameserver in Deutschland verwaltet werden, während wikipedia.org in Washington DC, USA, liegt (vgl. DNS-Delegierung).

Einige Dienstleister nutzen diese Möglichkeit und bieten Third-Level-Subdomains mit Weiterleitung zu einem längeren URI an. Dies hat für die Anbieter den Vorteil, dass sie diese anders als bei Second-Level-Domains selbst einrichten können und dadurch nur minimale Kosten entstehen. Beliebte Subdomains für deutsche Seiten sind subdomain.de.TLD mit unterschiedlichen Top-Level-Domains.

Sonderfälle

Einige Länder, wie zum Beispiel die Türkei oder Großbritannien, vergeben ausschließlich Third-Level-Domains. So ist eine Registrierung von [name].uk oder [domain].tr nicht möglich, stattdessen werden Domains wie [name].co.uk angeboten. Siehe auch: Top-Level-Domain

Die Domainnamen example.com, example.net und example.org wurden von der IANA reserviert, damit man sie in eigenen Dokumentationen und Testumgebungen verwenden kann. Sinn dieser Reservierung ist, Konflikte mit real existierenden Domainnamen zu vermeiden. Zu diesem Zweck wurden auch die Top-Level-Domains .test, .example, .invalid und .localhost reserviert. Alle reservierten Namen sind in RFC 2606 definiert.

Siehe auch


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