See What a Fool I’ve Been

See What a Fool I’ve Been
Queen – Queen II
Veröffentlichung

8. März 1974

Label

EMI/Parlophone; Elektra, Hollywood Records (USA)

Format(e)

LP, Cassette; CD

Genre(s)

Rock

Anzahl der Titel

11

Laufzeit

38:36

Besetzung
Produktion
Studio(s)

August 1973, Trident Studios (London)

Chronik
Queen
(1973)
Queen II Sheer Heart Attack
(1974)

Queen II ist das zweite Album der britischen Band Queen. Es enthält ihren ersten Hit Seven Seas of Rhye.

Inhaltsverzeichnis

Erscheinungsdaten und Chartplatzierungen

Das Album Queen II erschien

  • in Großbritannien am 8. März 1974; es war 29 Wochen in den britischen Charts und erreichte Platz 5;
  • in den USA am 9. April 1974; es befand sich 13 Wochen in den US-Charts, die höchste Platzierung war Rang 49.

Am 5. September 1974 erhielt die Band ihre erste Silberne Schallplatte für 125.000 in Großbritannien verkaufte Exemplare von Queen II. Später erreichte das Album sowohl in ihrem Heimatland als auch in den USA Gold-Status.[1]

Bereits im Herbst des gleichen Jahr erschien übrigens das dritte Album Sheer Heart Attack.

Die im November 1991 in den USA veröffentlichte CD-Neuauflage (Hollywood Records, digital remastered von Eddy Schreyer) enthält 3 Bonus-Tracks: See What a Fool I’ve Been (Single-B-Seite); Ogre Battle (1991 Bonus Remix von Nicholas Sansano); Seven Seas of Rhye (1991 Bonus Remix von Freddy Bastone).

Song-Liste

Seite Track Songtitel Länge Autor gesungen von Produzenten BBC
3. Dezember 1973
BBC
3. April 1974
1 (Side White) 1 Procession 1:11 May - Baker und Queen    
2 Father to Son 6:11 May Mercury Baker und Queen    
3 White Queen (As It Began) 4:31 May Mercury Baker und Queen   4:46
4 Some Day One Day 4:21 May May Baker und Queen    
5 The Loser in the End 4:02 Taylor Taylor Baker und Queen    
2 (Side Black) 6 Ogre Battle 4:06 Mercury Mercury Baker und Queen (3:56)  
7 The Fairy Feller’s Master-Stroke 2:31 Mercury Mercury Baker und Queen    
8 Nevermore 1:24 Mercury Mercury Cable und Queen   1:26
9 The March of the Black Queen 6:33 Mercury Mercury Baker, Cable und Queen    
10 Funny How Love Is 2:46 Mercury Mercury Cable und Queen    
11 Seven Seas of Rhye 2:46 Mercury Mercury Baker und Queen    

Auf einigen CDs weichen die Angaben über die Länge mancher Stücke erheblich von den oben genannten Zahlen ab, weil für die Berechnung falsche Beginn- beziehungsweise End-Zeitpunkte der (ineinander übergehenden) Songs herangezogen wurden.

Als B-Seite der Single Seven Seas of Rhye wurde See What a Fool I’ve Been (geschrieben von May, gesungen von Mercury) veröffentlicht.

Besetzung

Roy Thomas Baker: Kastagnetten in Funny How Love Is

Produziert wurde das Album von Roy Thomas Baker, Robin Geoffrey Cable und Queen; Toningenieur war Mike Stone.

Allgemeines

Im August 1973 begannen die Aufnahmen für das zweite Album Queen II, das schließlich im März 1974 acht Monate nach dem ersten Album Queen erschien. Zuvor hatte es mit dem Plattencover Probleme gegeben, das einen kleinen Rechtschreibfehler enthielt. Dann war die Ölkrise gekommen, deren Auswirkungen das Erscheinen des Albums nochmals verzögert hatten.

Queen II kann als „Konzept-Album“ angesehen werden. Es weist eine hohe formale Geschlossenheit durch nahtlose Übergänge zwischen den meisten Stücken (1-2-3, 6-7-8, 9-10) auf. Vier Titel von Seite 1 stammen von Brian May, der fünfte von Roger Taylor, auf Seite 2 befinden sich ausschließlich Songs von Freddie Mercury, die sich durch rasche Wechsel zwischen schnellen, nervösen Rhythmen und ruhigeren Abschnitten auszeichnen.

Prägend für das Album ist der reiche orchestrale und singende Gitarrensound von Brian May. Da er Klänge erzeugt, die man eigentlich nur Synthesizern zutraute, wird auch in diesem Album betont: “... and nobody played the synthesizer ... again”. („Und wieder spielte niemand Synthesizer”). Stellenweise erinnert das Album an einige Vorbilder von Queen, Led Zeppelin und The Who, zum Beispiel in Father to Son. Hier basiert aber der Sound eher auf der übersteuerten Gitarre.

Entsprechend dem Gitarrensound sind auch die Backing Vocals als vielstimmige Gesänge ausgelegt. Die Gesangspartien von Freddie Mercury und Roger Taylor erreichen zum Teil extreme Höhen.

Nicht zuletzt aufgrund der hohen Komplexität vieler Titel wurden nur vergleichsweise wenige Songs des Albums auch live auf die Bühne gebracht: Father to Son, White Queen (As It Began), Ogre Battle, ein kurzer Ausschnitt aus The March of the Black Queen, Seven Seas of Rhye (erhältlich u.a. auf dem Album Live at Wembley ’86) sowie See What a Fool I’ve Been.

Erläuterungen zu den einzelnen Titeln

Procession

Das erste Album Queen endete mit der instrumentalen Version von Seven Seas of Rhye, gleichsam als Vorschau auf Queen II. Als Intro zum Album steht wieder ein Instrumentalstück, das Brian Mays Gitarren-Stil (siehe „Red Special“) endgültig etabliert und programmatisch für das ganze Album ist. Das Stück beginnt mit dumpfen Schlägen, die an den Herzrhythmus erinnern und wie ein Ostinato sich durch das ganze Stück ziehen. Es entwickelt sich zu einem orchestralen Werk mit zwei verschiedenen „Instrumentalgruppen“ und geht nahtlos in den zweiten Titel über.

Father to Son

White Queen (As It Began)

Diese von Brian May bereits 1969 geschriebene Ballade ist einer seiner komplexesten Songs. Obwohl das Stück in A-Moll steht, endet es in A-Dur, ein Abschluss, der vor allem in der Barockzeit üblich war (siehe Picardische Terz). Diese Art Schluss wurde in keinem weiteren Queen-Song verwendet.

In der BBC-Version spielt Freddie Mercury zusätzlich Klavier.

Ogre Battle

Die BBC-Version enthält ein anderes Intro und auch das Gitarren-Spiel unterscheidet sich von der Album-Fassung.

The Fairy Feller’s Master-Stroke

(„Des Zauberholzfällers Meisterstück“)

einige Figuren aus Dadds Gemälde

Das Cembalo wurde von Mercury gespielt. Es ergibt zusammen mit einem tickenden Geräusch ein nervöses Intro. Für dieses Lied ließ er sich von dem gleichnamigen Gemälde [2] von Richard Dadd (1817-1886) inspirieren. In diesem Gemälde stellt der Maler eine Szene aus der Feen- und Elfenwelt dar, die William Shakespeares Romeo and Juliet und A Midsummer Night’s Dream entstammt: Im 1. Akt, 4. Szene von Romeo and Juliet erzählt Mercutio von seinem Traum:

O, then I see Queen Mab hath been with you.
She is the fairies’ midwife, and she comes
In shape no bigger than an agate stone
On the forefinger of an alderman,
Her chariot is an empty hazelnut,
Made by the joiner squirrel or old grub,
Time out o’ mind the fairies’ coachmakers.
And in this state she ’gallops night by night
Through lovers’ brains, and then they dream of love;

Der Song beschreibt die Szenerie, die der Maler auf dem Gemälde darstellt (die Zahlen beziehen sich auf die Nummern in der Abbildung, kursiv sind die Zitate aus Freddie Mercurys Songtext): Das Zaubervolk hat sich versammelt („the fairy folk have gathered“), um dem Zauberholzfäller („Fairy Feller“, 32) dabei zuzusehen, wie er eine Nuss (31) spaltet, aus der für Queen Mab (12) eine Kutsche gemacht werden soll. Er hebt gerade die Axt zu seinem Meisterschlag („master stroke“). Es haben sich versammelt: Mönch Pflüger ([Monk] „Ploughman“, 33), Fuhrmann Will („Wagoner Will“), ein Politiker mit Senatoren-Pfeife („Politician with senatorial pipe“, 23), ein schielender Pädagoge mit gerunzelter Stirn („Pedagogue squinting wears a frown“, 19), ein Satyr schielt unter den Rock einer Lady („And a satyr peers under lady’s gown“), ein Dieb und ein Libellen-Trompeter („There’s a thief and a dragonfly trumpeter“, 10 und 2), ein Feen-Stutzer kitzelt die Lust seiner Dame („Fairy dandy tickling the fancy of his lady friend“, 21 und 20), Titania, die Nymphe in Gelb („The nymph in yellow“).[3]

Nevermore

Während der Song im Album nur mit Klavier, Lead-Gesang, (Doppel-)Chor und Bassgitarre besetzt ist, sind in der BBC-Version auch Schlagzeug und Gitarren zu hören.

The March of the Black Queen

Es ist das längste Stück des Albums und zeichnet sich durch häufigen, kleinschrittigen Rhythmuswechsel zwischen gerader (4/4, 2/4) und ungerader Taktart (3/4) und durch zahlreiche Tempowechsel aus.

Funny How Love Is

Die Kastagnetten wurden von Produzent Thomas Baker beigesteuert.

Seven Seas of Rhye

Das erste Album Queen schließt mit einer kürzeren Instrumentalversion dieses Titels. Die neue Fassung, ebenfalls der Schluss-Track seines Albums, unterscheidet sich deutlich davon - und ganz am Ende des Stücks ist das Traditional I Do Like To Be Beside The Seaside eingebaut. Dieses wird in weiterer Folge auch im Intro zu Brighton Rock zitiert, dem ersten Song des nachfolgenden dritten Queen-Albums Sheer Heart Attack.

See What a Fool I’ve Been

Laut Brian May wurde sein Song erheblich vom Blues-Titel That’s How I Feel von Sonny Terry und Brownie McGhee beeinflusst. See What a Fool I’ve Been war bereits im Live-Programm der Queen-Vorgängerband Smile zu hören gewesen. Queens Studiofassung erschien als B-Seite der Single Seven Seas of Rhye.

Single-Auskoppelungen

Cover

  • Cover-Konzept: Mick Rock und Queen
  • Fotos: Mick Rock
  • Typographie: Ridgeway Watt

Die beiden Titel White Queen (As It Began) und The March of the Black Queen inspirierten Mick Rock und Queen zu einer Schwarz-Weiß-Gestaltung des Plattencovers in doppeltem Format (wie für ein Doppelalbum). Auf der schwarzen Außenseite sind die vier Bandmitglieder in der aus dem späteren Video von Bohemian Rhapsody bekannten Pose zu sehen. Die weiße Innenseite enthält das Gegenstück dazu, ein formal weniger strenges Viererporträt. Die Plattenseiten wurden mit „Side White“ (Seite 1) und „Side Black“ (Seite 2) bezeichnet.

Kritiken

Zur Single Seven Seas of Rhye:

  • NME (Großbritannien): „This single showcases all their power and drive, their writing talents, and every quality that makes them unique.“[4]

Zum Album Queen II:

  • Melody Maker (Großbritannien): „It’s reputed Queen have enjoyed some success in the States, it’s currently in the balance whether they’ll really break through here. If they do, then I’ll have to eat my hat or something. Maybe Queen try too hard, there’s no depth of sound or feeling.“[4]
  • Sounds (Großbritannien): „Simply titled Queen II, this album captures them in their finest hours.“[4]
  • Disc: „The material, performance, recording and even artwork standards are very high.“[4]
  • Record Mirror (Großbritannien): „This is it, the dregs of glam rock. Weak and over-produced, if this band are our brightest hope for the future, then we are committing rock and roll suicide.“[4]

Alternative Song-Versionen

BBC-Versionen:

  • 2. BBC-Session, aufgenommen am 25. Juli 1973, gesendet bei John Peel:
    • See What a Fool I’ve Been
  • 3. BBC-Session, aufgenommen am 3. Dezember 1973; ohne das Intro erhältlich auf dem Album At the Beeb (1989):
    • Ogre Battle
  • 4. BBC-Session, aufgenommen am 3. April 1974:
    • Nevermore
    • White Queen (As It Began)
    • The March of the Black Queen wurde ebenfalls als Teil dieser Session im Radio gesendet, allerdings handelte es sich dabei nur um einen Ausschnitt aus der Album-Version

Offizielle Remixe (enthalten auf der CD-Neuauflage des Albums in den USA von 1991, Hollywood Records):

  • Ogre Battle (‚1991 Bonus Remix‘ von Nicholas Sansano)
  • Seven Seas of Rhye (‚1991 Bonus Remix‘ von Freddy Bastone)

Weblinks

Fußnoten

  1. Laut offizieller Queen-Website Gold-Status in den USA; in der RIAA-Datenbank scheint diese Gold-Auszeichnung allerdings nicht auf.
  2. Siehe die Erläuterungen in www.english.emory.edu/...
  3. Nicht zugeordnet werden konnten der Lumpenkerl und der Partybesucher („Tatterdemalion and the junketer“).
  4. a b c d e Zit. n. Jacky Gunn, Jim Jenkins: Queen. As It Began. Sidgwick & Jackson, London 1992, S. 75-77. ISBN 0-283-06052-2


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