Seedorf (Nielebock)

Seedorf (Nielebock)

Seedorf ist ein Ortsteil der Gemeinde Nielebock im Landkreis Jerichower Land in Sachsen-Anhalt.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Das Dorf Seedorf liegt 2,6 Kilometer südlich von Nielebock direkt am Elbe-Havel-Kanal und ist durch eine Stichstraße zu erreichen.

Geschichte

altes Siegel der Gemeinde Seedorf
Kirche in Seedorf

Seedorf fand seine erste Erwähnung im Lehnsverzeichnis des Magdeburger Erzbistums von 1440, in dem es „Sedorp“ genannt wird. Das Verzeichnis weist aus, dass die Brüder Gevehard und Hildebrand von Plotho mit dem Ort belehnt waren. Die Siedlung entstand wahrscheinlich im Zusammenhang mit einer alten, am Fluss Ihle gelegenen Niederungsburg. Nach der Inbesitznahme durch die Grafen von Wartensleben errichteten diese auf den Fundamenten der Burg ein Schloss. Mit seinen hohen Wachtürmen, doppelten Mauern und Wassergräben gehörte es zu den stärksten Befestigungsanlagen im Jerichower Land. Es wurde nach dem 2. Weltkrieg abgerissen. Seit 1845 führt der Elbe-Havel-Kanal unmittelbar an Seedorf vorbei. Dies hatte die Ansiedelung einer Ziegelei zur Folge, die bis zum 1. Weltkrieg in Betrieb war. 1952 wurde die bis dahin selbstständige Gemeinde ein Ortsteil von Nielebock.

1910 hatte Seedorf 107 Einwohner. Die Einwohnerzahl erhöhte sich bis 1939 auf 119.

Politik

Historisches Wappenbild

Die ehemalige Gemeinde Seedorf führte in Ihrem Gemeindesiegel schon einmal ein wappenähnliches Siegelbild. Dieses wurde im Zeitraum nach dem zweiten Weltkrieg bis ca. der Einführung der Bezirke und Kreise in der DDR (1945-1952) benutzt. Eine weitere Quelle ist das Kreisheimatmuseum in Genthin.

Bauwerke

Gutskapelle Seedorf: Die Vorgängerkirche aus dem 13. Jahrhundert wurde 1826 wegen Baufälligkeit abgerissen. 1868 wurde der Neubau eingeweiht. Er wurde aus Backsteinen im neugotischen Baustil errichtet. Das Kirchenschiff trägt ein steiles Satteldach, im Westen ist ein achteckiger Turm mit gemauerter Spitze angefügt. Das Kircheninnere ist mit einer tonnengewölbten Decke versehen. Das 1926 von Oberammergauer Holzschnitzern geschaffene Inventar ist verloren gegangen. Während des DDR-Systems ging die Kirche ihrem Verfall entgegen. Erst in den 1990er Jahren wurde sie wieder nutzbar gemacht. Die Westempore wurde wieder hergestellt, eine neue Kanzel geschaffen und aus der Magdeburgerforther Kirche Bänke zur Verfügung gestellt.


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