Seeoner See

Seeoner See

Die Seeoner Seen sind eine kleine Seenplatte rund 4 km nördlich des Chiemsees im Landkreis Traunstein, großteils im Bereich der Gemeinde Seeon-Seebruck. Nur die zwei nördlichsten Seen, der Griessee und der Brunnensee gehören zur Gemeinde Obing. Die Seenplatte gehört neben den Osterseen und den Eggstätter Seen zu den Eiszerfallslandschaften des bayerischen Alpenvorlandes.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Die Seeoner Seen entstanden wahrscheinlich am Ende der Würmeiszeit vor mehr als 10.000 Jahren als typische Eiszerfallslandschaft. Beim langsamen Rückzug der Gletscher brachen größere Eisblöcke ab und blieben inmitten von Geröllhalden liegen. Nach ihrem Abschmelzen hinterließen die Eisblöcke Toteislöcher, tiefe wassergefüllte Kessel. Aus mehreren dieser Kessel entstanden die heutigen Seeoner Seen. Eine andere umstrittene Theorie erklärt die Bildung der Seen durch einen Meteoriteneinschlag, den so genannten Chiemgau-Impakt.

Der weitaus größte und bekannteste See ist der Klostersee (auch Seeoner See genannt), in dessen westlichen Teil sich die rund 2,1 Hektar große Klosterinsel mit dem bekannten Kloster Seeon befindet. Der Klostersee besteht aus drei verbundenen Toteisbecken, die sich so um die Klosterinsel gruppieren, dass sie somit eine von Westen hereinragende Halbinsel darstellt. Gegenüberliegend am Ostufer ist der Ortsteil Seeon (früher Niederseeon genannt). Besonders deutlich abgesetzt ist das nördliche Becken des Weinbergsees, sodass eine Holzbrücke über die Bräuhauser Seeenge das Kloster auch mit dem Nordufer (Ortsteil Weinberg) verbindet.

Eine weitere nur rund 0,04 Hektar große Insel befindet sich im Seeleitensee.

Einzelne Seen mit Größenangabe

  1. Griessee 9,21 ha
  2. Brunnensee 5,88 ha (tiefster See mit maximal 18,6 m)
  3. Seeleitensee 8,29 ha
  4. Esterpointersee (Mittersee) 0,78 ha
  5. Jägersee 2,21 ha
  6. Klostersee (Seeoner See) 47,00 ha
  7. Bansee 3,30 ha
  8. Kleiner Eglharter See 0,4 ha
  9. Großer Eglharter See 1,8 ha

Weiterhin gibt es fünf unbenannte, jeweils nur wenige Ar große Toteislöcher oder Gumpen.

Hydrologie

Die Seen 1 bis 6 in der vorstehenden Reihenfolge sind durch den Seeoner Bach mit einem sehr geringen Gefälle verbunden, der im Griessee (Meereshöhe 533,4 m) seinen Ursprung hat und den Klostersee (Meereshöhe 532,8 m) im Osten zur Alz hin verlässt.

Der weiter südlich gelegene Bansee (mit einer deutlich geringeren Meereshöhe von rund 525 m) sowie die Eglharter Seen im Osten, die im weiteren Sinn auch noch zu den Seeoner Seen gerechnet werden, entwässern dagegen – ebenso wie die rund 7 Kilometer südwestlich gelegenen Eggstätter Seen – über die Ischler Achen zur Alz.

Naturschutzgebiet

Die eigentlichen Seeoner Seen (1 bis 6) sowie der Bansee gehören zum Naturschutzgebiet Seeoner Seen.

Siehe auch

47.97512.457Koordinaten: 47° 58′ 30″ N, 12° 27′ 0″ O


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