Segewold

Segewold
Sigulda (dt.: Segewold)
Wappen von Sigulda
Sigulda (Lettland)
DEC
Basisdaten
Staat: Lettland
Gebiet: Livland (lettisch: Vidzeme)
Landkreis: Sigulda
Koordinaten: 57° 9′ N, 24° 52′ O57.15194444444424.86472222222298Koordinaten: 57° 9′ 7″ N, 24° 51′ 53″ O
Einwohner: 16,422 (1. Jan. 2006)
Fläche: 18,2 km²
Bevölkerungsdichte: 0,9 Einwohner je km²
Höhe: 98 m NAP
Stadtrecht: seit 1928
Webseite: www.sigulda.lv
Burgruine
Neues Schloss in Sigulda
Burg Turaida

 Sigulda?/i (deutsch: Segewold) ist eine Stadt im Norden Lettlands mit inzwischen 14000 Einwohnern (in der Großgemeinde) 50 km nordöstlich von Riga (lettisch: Rīga). Sie liegt am Fluss Gauja (deutsch: Livländische Aa) und im Nationalpark Gauja. Sigulda ist als Wintersportort bekannt. In der Region um Sigulda (Lettische Schweiz) befinden sich die einzigen nennenswerten Erhebungen Lettlands. Es wurden schon Rodel- und Bob-Weltmeisterschaftsläufe dort veranstaltet. Zugleich ist Sigulda aufgrund seiner schönen Lage an der Gauja ein wichtiger Naherholungsort für die Rigenser.

Aufgrund seiner bewegten Geschichte gibt es in der Umgebung von Sigulda eine Reihe Burgen und Schlösser, von denen die restaurierte Burg Turaida die wichtigste ist. Sie ist von einem Skulpturenpark und Freilichtmuseum, dem Volksliederpark umgeben.

Geschichte

Die ältesten archäologischen Funde in Siguldas Umgebung gehen auf 200 v. Chr. zurück. Sie stammen von Siedlern, die in Hütten lebten, Wild jagten, fischten und Viehzucht betrieben.

Vom 6. bis 7. Jahrh n. Chr. siedelten sich hier Gauja Semgallen an, wie einige Grabhügel und die Reste eines Bauerngehöfts beweisen. Ausgrabungen bei der Turaida und dem Schloss Satesele zeigen, dass Liven in dieser Gegend seit dem 11. Jahrhundert lebten.

Die Kreuzritter eroberten das Gebiet um Sigulda im beginnenden 13. Jahrhundert. Der Deutsche Orden und der Bischof von Riga gründeten zwei voneinander unabhängige Ordensstaaten, deren Grenzen durch das heutige Sigulda verliefen. Eine kleine Siedlung, dessen Bewohner zumeist Händler und Handwerker waren, entstand in der Nähe des Schlosses, das zum Livländischen Orden gehörte. In mittelalterlichen Dokumenten wurde Sigulda als Segewold bekannt. Die erste namentliche Erwähnung findet sich in der Livländischen Reimchronik.

Von 1236 bis zum Ende des 16. Jahrhunderts hielt die Vorherrschaft des Livländischen Ordens an, bis die beiden Regionen Livland und Lettgallen im Livländischen Krieg unter die Kontrolle von Polen-Litauen gerieten. In dieser Zeit wurde Sigulda zu einem regionalen Zentrum ausgebaut. Eine Reihe von neuen Gutshöfen entstanden auf dem ehemaligen Ordensland. Im Schwedisch-Polnischen Krieg wurden Schloss und Siedlung zerstört. Sigulda wurde im Großen Nordischen Krieg erneut zerstört und die alte Siedlung am Schloss wurde nicht wieder aufgebaut. Das alte Schloss wurde in der Folgezeit immer wieder zerstört und blieb als Ruine zurück. Das Neue Schloss wurde in der Nähe der Ruine von 1878 bis 1881 im Auftrag des Gutsbesitzers Prinz Kropotkin gebaut.

Sigulda erfuhr nach der Eröffnung der Bahnlinie Rīga–Valka im Jahr 1889 ein rasantes Wachstum. Das Hotel Segewold eröffnete nicht weit entfernt von dem neuen Bahnhof seine Pforten. Sigulda wurde nun zu einem bevorzugten Reiseziel für Händler und Touristen. 1928 bekam Sigulda die Stadtrechte zugesprochen.

Nach der Unabhängigkeit Lettlands wurde das Neue Schloss Sitz der Lettischen Presseagentur. Es fanden umfangreiche Renovierungen statt.

Während der sowjetischen Besatzung nach dem Zweiten Weltkrieg war Sigulda von 1949 bis 1962 ein regionales Zentrum. 1973 zog die Verwaltung des Gauja-Nationalparks nach Sigulda.

Nach der erneuten Unabhängigkeit Lettlands zog 1993 die Stadtverwaltung in das zuvor als Sanatorium genutzte Neue Schloss ein, das seit 2004 auch Sitz der Gebietsverwaltung Siguldas ist.

Partnerstädte

Weblinks


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