- Sekou Toure
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Ahmed Sékou Touré (* 9. Januar 1922 in Faranah (Faranah (Region)); † 26. März 1984 in Cleveland, Ohio) war Präsident von Guinea.
Leben
Touré wurde als Sohn eines islamischen Malinke-Bauern und einer Malinke-Frau geboren, seine Mutter war eine Enkelin von Almamy Samory Touré. Nach dem frühen Besuch einer Koranschule besuchte er ein Jahr die französische Technikschule in Conakry. Aus rassistischen Gründen von der Schule verwiesen, arbeitete er in verschiedenen Jobs, bevor er 1941 schließlich seine Prüfung bestand und bei PTT (Post and Telecommunications) arbeitete. Er bildete sich ständig autodidaktisch weiter, 1945 wurde er Generalsekretär der Post-Gewerkschaft und 1946 Mitbegründer der Partei Rassemblement Démocratique Africain (RDA) von Félix Houphouët-Boigny, aus der 1947 in Guinea die antikoloniale Parti Démocratique de Guinée (PDG) hervorging. 1948 wurde er Vorsitzender der Konföderation der Arbeiter Guineas, der guineischen Abteilung der kommunistischen französischen Gewerkschaft Confédération Générale du Travail (CGT).
1956 wurde er Abgeordneter für Guinea in der französischen Nationalversammlung und im gleichen Jahr Bürgermeister von Conakry. Als das Land bei den Territorialwahlen die Semi-Autonomie erreichte und die PDG stärkste politische Kraft wurde, übernahm Touré die Vizepräsidentschaft der Territorialversammlung. Mit der Ausrufung der Unabhängigkeit am 2. Oktober 1958 wurde Sékou Touré Präsident des neuen Staates. Aus diesem Jahr stammt sein Ausspruch gegen das Referendum des französischen Präsidenten Charles de Gaulle, „Nous préférons la liberté dans la pauvreté à la richesse dans l’esclavage“ (Wir ziehen Armut in Freiheit einem Reichtum in der Sklaverei vor).
Der Rückzug jeglicher finanzieller und administrativer Unterstützung durch Frankreich drängte Touré fast zwangsläufig zur Hinwendung zur Sowjetunion und verfestigte die undemokratische Herrschaft der Einheitspartei PDG. Touré trat in den folgenden Jahren für einen panafrikanischen Sozialismus ein und gewährte den Befreiungsbewegungen im südlichen Afrika beträchtliche Unterstützung, aber auch dem PAIGC (Partido Africano da Independência da Guiné e Cabo Verde), der afrikanischen Befreiungsbewegung gegen die portugiesische Herrschaft im benachbarten Guinea-Bissau. Während seiner Amtszeit errichtete er eine der grausamsten Diktaturen in Afrika, unter der tausende politisch missliebige Personen gefoltert und liquidiert wurden. Das Land Guinea verzeichnete in dieser Zeit mindestens zwei Millionen Flüchtlinge.
Gegen Ende seiner Amtszeit wurde er ab 1980 vor allem durch den zunehmenden Protest insbesondere der Frauen Guineas gezwungen, seine Innenpolitik zu verändern, und er versuchte außenpolitisch durch eine scheinbare Zuwendung zum Westen wieder Wirtschaftshilfen für sein Land zu erlangen. Außerdem bereiste er andere afrikanische Länder und trat erfolgreich als Vermittler auf.
Sékou Touré verstarb im Jahr 1984 während einer Herzoperation in Cleveland (Ohio, USA).
Literatur
- Panaf Great Lives: Sékou Touré, London 1978.
- Revolutionäre Volksrepublik Guinea: Sozialismus als Alternative ohne Wahl, in: Heinrich Bechtoldt: Staaten ohne Nation. Sozialismus als Macht-Faktor in Asien und Afrika, Stuttgart 1980, S. 299–311.
Weblinks
Ahmed Sékou Touré | Louis Lansana Béavogui (kommissarisch) | Lansana Conté | Aboubacar Somparé (kommissarisch) | Moussa Dadis Camara
Personendaten NAME Touré, Sékou KURZBESCHREIBUNG guineischer Diktator GEBURTSDATUM 9. Januar 1922 GEBURTSORT Faranah, Faranah (Region) STERBEDATUM 26. März 1984 STERBEORT Cleveland, Ohio
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