Sekundarschule A

Sekundarschule A

Die Sekundarschule ist ein Name für verschiedene Schultypen der Sekundarbildung (Sekundärer Bildungsbereich) in verschiedenen Bildungssystemen, als weiterführende Schule nach der Primarstufe (Grundbildung). Die genaue Bedeutung des Begriffs unterscheidet sich jedoch von Ort zu Ort, so kann damit sowohl die Schule mit den höheren als auch jene mit den geringeren Anforderungen gemeint sein. Die Bezeichnung dieser Schulen entspricht den Secondary Schools des angelsächsischen Raumes.

Inhaltsverzeichnis

Deutschland

In Sachsen-Anhalt (seit 1991) und in Bremen (seit 2005) ist die Sekundarschule eine weiterführende Schule, die einer integrierten Haupt- und Realschule entspricht. Sie wird anschließend an die Grundschule nach dem 4. oder 6. Schuljahr besucht, sofern nicht das Gymnasium besucht wird. In Niedersachsen ist sie an einigen Schulen ein auslaufender Schulversuch (ebenfalls integrierte Haupt- und Realschule). Auch im Saarland wurde ein entsprechender Versuch unternommen, dort fortgeführt unter dem Namen Erweiterte Realschule.

Siehe auch: Deutsches Schulwesen

Schweiz

Nach dem Absolvieren der fünf bis sechs Jahre dauernden Primarschule kann man die Sekundarschule besuchen. Die Bedeutung der Sekundarschule ist jedoch vom Kanton und auch von der Zeit abhängig.

In einigen Kantonen (wie Zürich und Bern) ist die Sekundarschule die Schule mit den höchsten Leistunganforderungen. Nach dem Absolvieren der Sekundarschule ist der Besuch des Gymnasiums, das mit der Matura abgeschlossen wird, nach bestandener Aufnahmeprüfung möglich. Der Sekundarschulabschluss erlaubt auch den Besuch einer Berufsmaturitätsschule während der Berufslehre, welche ebenfalls einer bestandenen Aufnahmeprüfung bedarf. Die Realschule ist in diesen Kantonen die Schule mit den geringeren Leistungsanforderungen an die Schüler. Die Bezeichnung der Schulstufen hat sich lokal auch mit der Zeit geändert. Ältere Sekundarschulen wurden im 19. und frühen 20. Jahrhundert noch weitgehend als Realschulen bezeichnet.

In anderen Kantonen (wie Aargau) ist die Sekundarschule eine Schule mit mittleren Leistunganforderungen. Gymnasien können nur nach einem weiteren Schuljahr und einer Aufnahmeprüfung besucht werden. Das höchste Schulniveau in diesen Kantonen ist die Bezirksschule.

In den Kantonen Freiburg und Genf ist die Sekundarschule eine Schule, die alle Leistunganforderungen umfasst. Der Begriff ‚Sekundarschule‘ wird nur noch selten verwendet und wurde mit dem Begriff Orientierungsschule (OS) ersetzt.

Überall jedoch ist die obligatorische Schulpflicht nach dem Besuch der Sekundarschule abgeschlossen, und der Schüler kann mit einer Lehre beginnen.

Siehe auch: Schweizer Bildungssystem

Liechtenstein

Auch im Bildungssystem in Liechtenstein ist der Ausdruck ‚Sekundarschule‘ für Schulen der Sekundarstufe gebräuchlich, insbesondere im Rahmen der Umstellung auf das Liechtensteiner Modell einer gemeinsamen Schulform aller Fünftklässlerinnen und Fünftklässler (11-Jährige) im Projekt SPES I (‚Neue Sekundarschule‘).[1][2]

Österreich

Im staatlichen Bildungssystem in Österreich ist die Schulform nicht vorhanden, und auch der Ausdruck ist ungebräuchlich, man spricht nur von ‚Sekundarstufe I/II‘ (Unter-/Oberstufe). In Österreich findet sich nur eine private Schule, die Wiener Montessori-Sekundarschule[3], eine Privatschule der Montessori-Pädagogik mit Öffentlichkeitsrecht. In anderen Alternativschulen findet sich die Sekundaria nur als Schulstufe.

Einzelnachweise

  1. http://www.spes.li/ Schulamt des Fürstentums Liechtenstein
  2. Von der Realschule zur Sekundarschule, schulen.li (pdf)
  3. http://www.montessorischule.at

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