- Sendai-Virus
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Die Sendaivirus-Infektion ist eine durch das Sendaivirus (auch Murines Parainfluenzavirus 1 genannt) aus der Familie der Paramyxoviridae verursachte Viruserkrankung. Eine natürliche Infektion mit diesem Virus kommt bei Mäusen, Ratten, Meerschweinchen, Hamstern, Kaninchen, Affen und beim Menschen vor. Das Virus ist weltweit verbreitet.
Inhaltsverzeichnis
Klinisches Bild
Nach der Infektion folgt eine 6 bis 7 Tage lange Replikationsphase des Virus. Die Erkrankung verläuft meist subklinisch, also ohne deutliche klinische Symptome.
Vor allem in größeren Nagetierzuchtbeständen kommen jedoch auch klinische Erkrankungen des Atmungsapparats vor, die bei Mäusen eine Mortalität von bis zu 100 % verursachen können. Sie äußern sich in Allgemeinstörungen (gesträubtes Fell, Gewichtsabnahme, vermindertes Wachstum), Augenausfluss, verlängerter Trächtigkeit und erhöhter Neugeborenensterblichkeit.
Bei Überstehen der Erkrankung wird das Virus vermutlich vollständig eliminiert, bislang konnte es bei solchen Tieren nicht mehr nachgewiesen werden. Antikörper bleiben zeitlebens nachweisbar.
Diagnostik
Pathologisch-anatomisch zeigen sich eine akute Rhinitis mit herdförmigen Geschwüren, Nekrosen des Epithels der Luftröhre. Überstandene Infektionen äußern sich in Lungenveränderungen mit fibrösem Ersatzgewebe und einer Verklebung des Brustfells infolge einer Pleuritis, die durch bakterielle Sekundärinfektionen verursacht wird. Pathohistologisch lassen sich im Zytoplasma des Trachealepithels eosinophile Einschlusskörperchen nachweisen.
Ein Infektion am lebenden Tier kann über einen Antikörpernachweis mittels ELISA ab dem 7. Tag nach der Infektion erfolgen. Auch die Anzüchtung in einer Zellkultur oder der immunhistochemische Nachweis aus Sekretabstrichen ist möglich.
Bekämpfung
Eine Therapie der Erkrankung ist nicht möglich. Die Bekämpfung beschränkt sich daher auf das Verhindern der Einschleppung und eine regelmäßige serologische Bestandsüberwachung. Seropositive oder erkrankte und mit ihnen in Kontakt habende Tiere sind auszusondern und die Käfige zu desinfizieren. Für Nagetierzuchten für die medizinische Forschung sind diese Maßnahmen in einigen Ländern vorgeschrieben.
Literatur
F.A. Murphy et al.: Veterinary Virology. Academic Press, 3. Aufl. 1999, S. 418–419, ISBN 0-12-511340-4
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