- Senpai
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Sempai (jap. 先輩) ist der japanische Begriff für jemanden, der länger bei einer Organisation ist als man selbst. Dies hat Vorrang vor dem Lebensalter: Ein 24-jähriger, der im zweiten Jahr in einer Firma arbeitet, ist der Sempai eines 25-jährigen, der gerade anfängt. Das Gegenteil von Sempai ist Kōhai. Diese Begriffe werden überall verwendet, wo Japaner in hierarchischen Gruppen zusammenkommen, also in der Schule, an der Universität, innerhalb der Abteilung einer Firma und im Sportverein.
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Sempai-Kōhai-Beziehung
Die Sempai-Kōhai-Beziehung ist eine Anwendung der konfuzianischen Fünf menschlichen Elementarbeziehungen auf die oben genannten Bereiche und überträgt dem Sempai die Aufgabe, ähnlich wie unter Geschwistern, den Kōhai anzuleiten, gegebenenfalls in Schutz zu nehmen und sich um sein Wohl zu kümmern. Den Neulingen gibt er Orientierung und Ratschläge, übt eine Vorbildfunktion aus und übernimmt Verantwortung für seinen oder seine Kōhai. So wie der Familienvater oder der Freund bei einem unverheirateten Pärchen, kann man vom Sempai erwarten, dass er bezahlt, wenn man gemeinsam trinken geht. Der Kōhai kann sich auf die Hilfe des Sempai verlassen, dem er Respekt und einen gewissen Gehorsam schuldig ist. In Sportvereinen zum Beispiel - nach wie vor auch in traditionellen AGs an Universitäten - übernehmen Kōhai die Aufräumarbeiten, die ihnen die Sempai delegieren.
Die Sempai-Kōhai-Beziehung birgt zwar das Risiko zum Missbrauch und kann dann zum Beispiel an Schikanierung grenzen, doch ist nicht zu übersehen, dass sie in sehr vielen Fällen positiv verbindliche und „produktive“ menschliche Beziehungen schafft.
Sempai als Begriff in Kampfsportarten
Im Budō bezeichnet Sempai einen Schüler, der früher mit der Ausbildung angefangen hat. Das Wort beschreibt eine subjektive Perspektive: Mitschüler, die vor oder gleichzeitig mit dem Schüler ihre Ausbildung begonnen haben, werden von diesem mit Sempai bezeichnet, jüngere dagegen mit Kohai.
Ein Sempai hat im Budō eine große Vorbildfunktion und sollte den jüngeren Mitschülern immer mit Rat und Tat zur Seite stehen, selbige aber auch nie aufdrängen.
Anrede
Die Bezeichnung wird etwa ab der Mittelschule als Anrede verwendet. Anders als bei den meisten anderen japanischen Anreden üblich wird meist nur das Wort Sempai selbst verwendet (wie auch Sensei), seltener eine Kombination aus Name + Sempai. Je nach Vertrautheitsgrad kann Sempai mit Vor- oder Nachname kombiniert sein, jedoch wird in der Regel der Nachname verwendet, da es sich dem Prinzip nach um eine respektvolle Anrede handelt.
Im Kampfsport ist der Begriff auch außerhalb Japans gebräuchlich.
Siehe auch
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