Sentineleser

Sentineleser

Die Sentinelesen bewohnen die North Sentinel Island, die zur Inselgruppe der Andamanen im indischen Unionsterritorium Andamanen und Nikobaren gehört.

Das indigene Volk der Sentinelesen gehört einem Menschentypus an, der meist Negrito genannt wird. Ihre genaue Anzahl ist unbekannt. Schätzungen sprechen von 50 bis 400 Menschen, diese Zahlen haben jedoch keinen konkreten statistischen Hintergrund.

In der Vergangenheit gab es immer wieder Versuche, in permanenten Kontakt zu den Sentinelesen zu treten, doch verliefen derartige Versuche nie so, dass es zu einem dauerhaften Kontakt kam. Der Engländer M.V. Portman landete erstmals 1880 auf der Insel, deren Bewohner allerdings in den dichten Dschungel flüchteten. Er verschleppte einige Erwachsene, die aber in wenigen Tagen erkrankten und starben. Verschleppte Kinder wurden mit Geschenken auf die Insel zurückgebracht. Danach wurden die Inseln nur mehr umrundet und die Sentinelesen aus der Ferne gefilmt, wie etwa durch Heinrich Harrer.

Der Inder Singh Raghubir erstellte 1975 eine aufsehenerregende Photoserie. Man versuchte vor allem mit Geschenken, wie etwa Kokosnüssen, eine Kommunikation aufzubauen. Diese Versuche wurden 1997 eingestellt. Eine besondere Schwierigkeit besteht in der Verständigung, da selbst nächstgelegene Nachbarvölker, wie etwa die Onge, die als Bindeglied dienen könnten, kein ausreichend gemeinsames Vokabular zur Verständigung mehr besitzen. Heute reagieren die Sentinelesen auf jeden Versuch, mit ihnen in Kontakt zu treten, mit einer Salve durchaus gefährlicher Pfeile. Nach dem Tsunami in Folge des Seebebens vom 26. Dezember 2004 vor Sumatra war ein heftiger Pfeilhagel auf Hubschrauber auch das erste Lebenszeichen nach der Katastrophe.

Die indische Regierung hat sich seit wenigen Jahren eine Politik zu eigen gemacht, niemandem mehr zu erlauben, die Sentinelesen aus ihrer selbstgewählten Isolation zu reißen.

Siehe auch

Literatur

  • Raghubir Singh:The Last Andaman islanders. National Geographic Magazine 148(1):32-37. 1975
  • Raghubir Singh: Der Kampf ums Überleben. GEO Erstausgabe: S. 8-24.

Weblinks


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