Serdjukow

Serdjukow
Anatoli Serdjukow

Anatoli Eduardowitsch Serdjukow (russisch Анатолий Эдуардович Сердюков; * 8. Januar 1962 im Dorf Cholmski in der Region Krasnodar) ist ein russischer Politiker. Seit Februar 2007 ist er Verteidigungsminister der Russischen Föderation.

Inhaltsverzeichnis

Beruflicher Werdegang

Nach Beendigung seines Studiums an der Leningrader Hochschule für Sowjetischen Handel arbeitete er 1985 zunächst bei einem örtlichen Möbelhandel, wechselte dann 1993 als stellvertretender Direktor zur St. Petersburger Aktiengesellschaft „Mebel-Market“, wo er sich vornehmlich um die Marktforschung kümmerte und schließlich zum Generaldirektor aufstieg. Im Jahr 2000 wechselte Serdjukow in den Staatsdienst und nahm eine Stelle bei der Steuerinspektion an. Von Juni bis November 2001 war er Vizechef der Petersburger Abteilung des Ministeriums für Steuern und Abgaben und damit Stellvertreter des späteren russischen Premiers Wiktor Subkow. Als letzterer im November 2001 Moskau zur Föderalen Behörde für Finanzkontrolle wechselte, wurde Serdjukow dessen Nachfolger auf dem Posten des Vorsitzenden der Petersburger Abteilung des Ministeriums für Steuern und Abgaben.

Im März 2004 wechselte er nach Moskau, wo er die kommissarische Leitung des Föderalen Ministeriums für Steuern und Abgaben übernahm. Dieses wurde bald darauf in eine dem Finanzministerium unterstehende Behörde namens Föderaler Dienst für Steuern umgewandelt, zu deren Leiter im Juli 2004 Serdjukow ernannt wurde.

Im Februar 2007 wurde Serdjukow schließlich als Nachfolger von Sergei Iwanow zum Verteidigungsminister ernannt.[1] Seit März 2007 ist Serdjukow außerdem Aufsichtsratsvorsitzender des Chemieunternehmens Chimprom, das sich mehrheitlich im Staatsbesitz befindet.[2] Gleiches gilt für die Staatskorporation Rostechnologii im Rüstungssektor.

Am 18. September 2007 reichte Serdjukow seinen Rücktritt ein. Als Begründung wurde die Unvereinbarkeit des Ministerpostens mit dem engen verwandtschaftlichen Verhältnis zum kurz zuvor ernannten Regierungschef Wiktor Subkow angegeben. Subkow ist Serdjukows Schwiegervater.[3] Das Rücktrittsgesuch wurde von Präsident Wladimir Putin abgelehnt, wodurch Serdjukow weiterhin als Verteidigungsminister amtiert.[4]

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Frank Nienhuysen: Russland - Putin macht Iwanow zum starken Mann, Süddeutsche Zeitung, 15. Februar 2007
  2. Lebenslauf Serdjukows in der Internetbibliothek Sergei Pribylowskis (russisch)
  3. Verteidigungsminister Serdjukow tritt zurück, Spiegel Online, 18. September 2007
  4. newsru.com: Путин на один день прилетел из Сочи и объявил состав нового правительства, 24. September 2007 (russisch)

Weblinks


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