- Serendib
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ශ්රී ලංකා ප්රජාතාන්ත්රික සමාජවාදී ජනරජය
இலங்கை ஜனநாயக சமத்துவ குடியரசுDemokratische Sozialistische Republik Sri Lanka
Flagge Wappen Amtssprache Sinhala, Tamil Hauptstadt Colombo Regierungssitz Sri Jayawardenepura Staatsform Präsidialrepublik Staatsoberhaupt Präsident Mahinda Rajapaksa Regierungschef Premierminister Ratnasiri Wickremanayake Fläche 65.610 (119.) km² Einwohnerzahl 20.222.240 (56.) (Stand: Juli 2006) Bevölkerungsdichte 308,2 Einwohner pro km² BIP nominal (2007)[1] 30.012 Mio. US$ (79.) BIP/Einwohner 1.506 US$ (121.) HDI 0,743 (99.) Währung Sri-Lanka-Rupie (LKR) Unabhängigkeit vom Vereinigten Königreich am 4. Februar 1948 Nationalhymne Sri Lanka Matha Nationalfeiertag 4. Februar Zeitzone UTC +5,5h Kfz-Kennzeichen CL Internet-TLD .lk Telefonvorwahl + 94 Sri Lanka, bis 1972 Ceylon (amtlich: Demokratische Sozialistische Republik Sri Lanka) ist ein Inselstaat im Indischen Ozean 31 km vor der Südspitze des Indischen Subkontinents. Die Insel wird auch Perle des Indischen Ozeans[2] genannt und hat ca. 20 Millionen Einwohner.
Durch ihre Lage bildet die Insel einen strategischen Knotenpunkt für die Seefahrt zwischen West- und Südostasien. Sie war eines der Zentren des antiken Buddhismus. Heute ist das Land eine multireligiöse und multiethnische Nation, in der neben dem Buddhismus vor allem der Hinduismus, das Christentum und der Islam bedeutende Religionen sind. Die Singhalesen machen den größten Teil der Bevölkerung aus. Die Tamilen stellen die größte Minderheit. Andere ethnische Minderheiten sind die Moors, Malaien, Burgher und die srilankischen Ureinwohner, die Veddas.[3]
Sri Lanka ist bekannt für die Produktion und den Export von Tee, Kaffee, Kautschuk und Kokosnüssen. Die Insel ist aufgrund ihrer landschaftlichen Schönheit und ihres reichen Kulturerbes ein beliebtes Touristenziel.
Sri Lanka wurde über zwei Jahrtausende von verschiedenen lokalen Königreichen regiert, bis im 16. Jahrhundert große Teile der Insel von den Portugiesen und den Niederländern kolonisiert wurde. 1815 wurde das ganze Land Teil des Britischen Empires. Während des Zweiten Weltkriegs diente Sri Lanka den Alliierten als eine strategisch wichtige Basis im Kampf gegen das japanische Kaiserreich.[4] Seit dem Anfang des 20. Jahrhunderts wuchs der Wunsch nach Unabhängigkeit, der im Jahr 1948 nach friedlichen Verhandlungen von den Briten erfüllt wurde.
Inhaltsverzeichnis
Name
In vedischer Zeit (ca. 1500–400 v. Chr.) hieß die Insel Laṃkā, Lankadweepa, Lakdiva und Lakbima; in Pali wurde sie auch Sihala genannt; zur Zeit des indischen Maurya-Reiches unter Ashoka (ca. 3. Jahrhundert v. Chr.) Tāmraparnī; beim griechischen Geographen Ptolemäus (2. Jhd. n. Chr.) heißt sie Taprobane[5]; zur Gupta-Zeit (um 400 n. Chr.) und zur Zeit des indischen Großkönigs Harshavardhana (7. Jahrhundert n. Chr.) wurde sie Singhala genannt; im Spätmittelalter (13./14. Jahrhundert) Silan und Sarandib (wovon sich Serendip ableitete), was die alte persische Bezeichnung für die Insel ist.[6] Die Portugiesen nannten die Insel Ceilão[7], Holländer und Briten Ceylon[8]. 1972 wurde der Staat in Sri Lanka ("Demokratische Sozialistische Republik Sri Lanka"; Sanskrit: ehrenwerte Insel) umbenannt.[9] Die Insel heißt auf Sinhala ලංකාව (laṃkāva), auf Tamil இலங்கை (ilaṅkai).
Geschichte
Ureinwohner
Es gibt wenig fundiertes Wissen über die Herkunft der Ureinwohner Sri Lankas. Ob die auf ein Alter von 12.000 Jahren datierten, als Homo sapiens balangodensis bezeichneten Fossilien zum Kreis ihrer Vorfahren gehören, ist ungeklärt. Meist werden Sagen und Legenden als Quelle für Informationen über die Ureinwohner der Insel herangezogen.
So spielen Teile des hinduistischen Epos Ramayana auf Sri Lanka. Als Hauptquellen werden jedoch das Mahabharata und das Mahavamsa[10] angesehen. Laut diesen Schriften sind die Nagas und die Yakkas die Ureinwohner Sri Lankas.
Die Nachfahren der sogenannten Yakkas, die Veddas, leben noch heute auf Sri Lanka. Durch die Rodung des Dschungels und die Umwandlung in Ackerland wurde schon früh ihr Lebensraum zerstört. Sie wurden in Dörfer umgesiedelt, wo sie sich mit Singhalesen und Tamilen vermischten. Noch kritischer wurde es für die Ureinwohner im 20. Jahrhundert, als sie durch Siedlungsprojekte immer mehr aus ihren angestammten Lebensräumen vertrieben wurden. Heute leben nur noch wenige von ihnen ganz nach ihren ursprünglichen Sitten. Man schätzt, dass es noch ca. 600 Veddas gibt, womit sie eine deutliche Minderheit der Landesbevölkerung bilden und vom Aussterben bedroht sind. Somit droht den Veddas das Schicksal aller Naturvölker: Sie werden aufgrund von Assimilation ihre eigenständige Kultur und Sprache in absehbarer Zeit verlieren.[11]
Indoarische Einwanderung
Um 500 v. Chr. kamen nordindische Siedler (zu den Indoariern gehörend), die späteren Singhalesen, nach Sri Lanka. Die indoarischen Einwanderer nannten sich Siṃha Vaṃsa (in Sanskrit bzw. Pali: Siṃha = „Löwe“, Vaṃsa = „Stamm, Herkunft“). Deshalb wurde der Löwe zum Nationalsymbol der Singhalesen. Vijaya (* 543 v. Chr., † 504 v. Chr.) war der mythische Stammesvater der Singhalesen und der erste König Sri Lankas. Er soll im 6. Jhd. v. Chr. mit seinem Gefolge aus dem Königreich Vanga im Nordosten Indiens nach Sri Lanka ausgewandert sein. Sprachgeschichtliche Fakten legen aber eine Herkunft der ersten indoarischen Siedler aus Nordwestindien nahe.
Buddhistische Mission
Um 247 v. Chr. entsandte der indische Maurya-Kaiser Ashoka seinen Sohn Mahinda und seine Tochter Sanghamitta nach Sri Lanka, die dort den Buddhismus in Form der Theravada-Tradition bekannt machten. Mihintale, eines der ersten buddhistische Klöster, entstand auf dem Missaka-Berg etwa 7 km östlich von Anuradhapura; seit etwa 200 v. Chr. war die Staatsreligion des Königreichs von Anuradhapura der Buddhismus.
Mittelalter
Vom 6. Jahrhundert v. Chr. bis ins 11. Jahrhundert n. Chr. war die Hauptstadt des singhalesischen Königreichs Anuradhapura. Bis zum 14. Jahrhundert wechselte die Hauptstadt mehrfach, unter anderem waren es Polonnaruwa und Sigiriya. Spätestens seit dem 13. Jhd. gab es ein tamilisches Königreich mit der Hauptstadt Jaffna. Diese Königreiche standen immer wieder unter dem Druck des benachbarten Südindien, die Chola-Dynastie beherrschte im 11. Jahrhundert für einige Jahrzehnte die gesamte Insel.
In der Folgezeit entwickelten sich mehrere regionale (singhalesische und tamilische) Königreiche, das bedeutendste war das Königreich von Kotte (heute Sri Jayawardenepura).
Kolonialzeit
In der Neuzeit verlor das Land seine Eigenständigkeit und wurde mehrfach von europäischen Kolonialmächten in Besitz genommen, die allerdings nur die Küstenebenen beherrschten. Im Hochland konnte sich zunächst das Königreich Kandy behaupten. Erst eroberte Portugal 1518 die Küstenregionen der Insel. Nachdem Colombo bereits zwei Jahre zuvor niederländisch geworden war, fiel 1658 auch der restliche portugiesische Teil der Insel an die Oranier (siehe dazu Niederländische Besitzungen in Südasien). 1796 begann die britische Herrschaft über Ceylon, das 1803 den Status einer Kronkolonie erhielt.
Nachdem 1815 das Königreich Kandy erobert, der letzte singhalesische König Wikrama Rajasingha verhaftet und nach Indien verbracht worden und mehrere Aufstände niedergeschlagen worden waren, wurde die gesamte Insel 1818 endgültig britisch. Danach wurde insbesondere die Infrastruktur verbessert und der Anbau von Kaffee in Plantagen gefördert. Ab 1840 wurden indische Tamilen zur Arbeit auf den Plantagen im Hochland angeworben. Seit 1860 lösten Teeplantagen den Anbau von Kaffee ab. Während des Ersten Weltkriegs kamen erste nationale Bewegungen auf. Die 1917 gegründete Ceylon Reform League, die zwei Jahre später in dem Ceylon National Congress aufging, konnte eine Verfassungsreform durchsetzen bei der 19 von 27 Mitgliedern der Gesetzgebenden Versammlung gewählt werden sollten. Allerdings zerbrach diese Nationalbewegung aufgrund von Streitigkeiten zwischen Singhalesen und Tamilen. Auch nach der Donoughmore-Kommission (1927/28) kam es zu keiner wirklichen Mitbestimmung der einheimischen Bevölkerung in der Regierung. Zwar wurden sieben der zehn Minister gewählt, doch die drei wichtigsten Ministerposten wurden weiterhin vom britischen Gouverneur vergeben.
Jüngste Geschichte
Im Juni 1947 wurde Ceylon britisches Dominion, am 4. Februar 1948 schließlich unabhängig innerhalb des Britischen Commonwealth.
Am 22. Mai 1972 wurde Ceylon eine Republik mit dem Namen „Sri Lanka“.
Am 7. Februar 2004 löste Präsidentin Chandrika Bandaranaike Kumaratunga das Parlament auf und ordnete Neuwahlen für den 2. April an, aus denen sie als Siegerin hervorging. Erstmals kandidierten einige buddhistische Mönche bei den Parlamentswahlen und gewannen neun Sitze für ihre Partei (JHU, Jathika Hela Urumaya, IPA ˈɟaːtikə ˈhelə ˈuruməyə, dt. Partei des nationalen Erbes). Mit ihrer Verfassungsklage verhinderten sie eine längere Amtszeit der Präsidentin.
Am 26. Dezember 2004 traf eine verheerende Naturkatastrophe in Form eines Tsunami, ausgelöst durch das Seebeben im Indischen Ozean 2004, Sri Lanka. Große Teile der Ost- und Südküste sowie der Westküste südlich von Colombo wurden zerstört. Zehntausende Menschen starben.
Am 17. November 2005 wurde Mahinda Rajapaksa von der Sri Lanka Freedom Party (SLFP) mit 50,33 % der Stimmen zum Präsidenten gewählt. Die Wahlbeteiligung in den tamilischen Gebieten betrug laut Schätzungen nur 1 %.
Ethnischer Konflikt
Seit über 2.000 Jahren leben Singhalesen und Tamilen auf Sri Lanka. Bei den Tamilen auf Sri Lanka wird zwischen indischen Tamilen und Sri-Lanka-Tamilen unterschieden. Die indischen Tamilen sind diejenigen Tamilen, die während der englischen Kolonialzeit aus Südindien (Tamil Nadu) als Plantagenarbeiter nach Sri Lanka gebracht wurden. Sie sind in den zentralen Gebirgen Sri Lankas angesiedelt, während die einheimischen Tamilen in den nordöstlichen Küstengebieten leben. Häufig verwechselt man die Geschichte der Indien-Tamilen mit derjenigen der einheimischen Tamilen, was zu dem gelegentlich geäußerten Irrtum führt, Tamilen seien erst ab dem 19. Jahrhundert nach Sri Lanka eingewandert. Der heutige Bürgerkrieg wird ausschließlich mit den einheimischen Tamilen ausgetragen.
Kolonialzeit
Das hauptsächliche Konfliktpotential zwischen Singhalesen und Tamilen stammt aus der Kolonialzeit[12]. Damals wurden die Tamilen als mehrheitlich schriftkundige Bevölkerungsgruppe bevorzugt als Verwaltungsbeamte herangezogen und deshalb von den Singhalesen mit der Kolonialmacht identifiziert. Mit der Unabhängigkeit wollten nationalistische Singhalesen diesen Machtvorsprung der Tamilen beseitigen. Tamil sollte ebenso wie Englisch aus den Amtsstuben und dem öffentlichen Leben verbannt werden; Sinhala sollte die allgemeine Sprache sein. Für die Mehrheit der Tamilen, die es zum großen Teil nicht beherrschte, war das weder praktikabel noch akzeptabel. Es kam im Tamilengebiet zu bewaffneten Protesten und zur Bildung politischer Bewegungen mit einem Spektrum von Zielen zwischen föderalen Gebietslösungen, Separationsbestrebungen und Anschlussbestrebungen an Indien.
Unabhängigkeit
Kurz vor der Unabhängigkeit 1948 hatten die Tamilen einen verfassungsmäßigen Minderheitenschutz mit der Garantie für die Erhaltung ihrer Menschenrechte verlangt. G. G. Ponnambalam, der Führer des Tamil Congress, hatte von der britischen Soulbury Kommission, welche für die Leitung des Unabhängigkeitsprozesses Sri Lankas verantwortlich war, ein Gleich-Wahlrecht für die Tamilen gefordert. Laut diesem Wahlrecht sollten die Tamilen trotz ihres relativ geringen Anteils an der Gesamtbevölkerung (ca. 15 %[12]) als gleich stark vertretene Stimme angesehen werden. Diese Forderung blieb jedoch erfolglos und die Briten verließen die Insel, während die politische Macht an die Vereinigte Nationale Partei (UNP) ging. Zum Gründungszeitpunkt bestand die Koalition aus singhalesischen, tamilischen und muslimischen Parteien.[13]. So waren mit G.G. Ponnambalam und C. Sundaralinkam zwei tamilische Minister im Kabinett.[12]
Der Wahlsieg der Sri Lanka Freedom Party (SLFP) 1956, die mit patriotischen Parolen geworben hatte, betrieb eine pro-singhalesische Politik. Die Bevorzugung der tamilischen Bevölkerungsminderheit während der Kolonialzeit hinsichtlich Bildung und Profession (etwa in der Kolonialverwaltung) wurde von der singhalesischen Mehrheit als soziale Ungerechtigkeit angesehen. Ziel der Regierung war es, die überproportionale Vertretung tamilischer Minderheiten in Verwaltungs-, Bildungs- und Wirtschaftsbereichen zu reduzieren und ihn an die aktuelle Demographiesituation anzupassen. Dies führte zur Bevorzugung der singhalesischen Sprache und des Buddhismus und zu einer Quotenregelung auf Basis der regionalen Zugehörigkeit für die Universitätszulassungen. Diese Entwicklung wurde von der tamilischen Minderheit als künftige Bedrohung betrachtet.
Die srilankische Bevölkerungsexplosion und Jugendarbeitslosigkeit von Tamilen und Singhalesen erschwerte die politische Situation, da die Regierungen nach der Unabhängigkeit keine konkreten Maßnahmen zur Minderung der Jugendarbeitslosigkeit anbieten konnten. Daraus resultierte der marxistische Aufstand der singhalesischen Jugend („Janatha Vimukthi Peramuna“) im Jahr 1971.[14] Gleichzeitig entwickelte sich eine Tendenz der tamilischen Jugend zum bewaffneten Aufstand unterstützt durch marxistische Ideologie.
1970 schlossen sich mehrere tamilische Parteien zur Tamil United Liberation Front (TULF) zusammen, die einen eigenen Tamilenstaat (Tamil Eelam, gesprochen ˈtamiɭ ˌiːlam, dt. tamilisches Lanka) im Norden und Osten der Insel fordert.
Am Ende der Regierungszeit der SLFP unter Sirimavo Bandaranaike war der Konflikt vorübergehend beruhigt. Trotz dieser Annäherungen gab es weiterhin Konflikte zwischen beiden Ethnien. Radikale tamilische Gruppierungen bestanden noch immer auf eine Separation. Aus diesen Gruppen stach besonders die radikale LTTE hervor, welche auch moderate Tamilen, die anderen Konfliktlösungen gegenüber offen waren, wie z.B. Alfred Dureiappa (Bürgermeister von Jaffna 1975) oder Amirthalingam, Führer der TULF, ermorden ließ.[15] Später wurden der LTTE auch ethnische Säuberungen in Jaffna[16] und Massenmord an singhalesischen Farmern[17][18][19] vorgeworfen.
Die United National Party (UNP), bestehend aus Singhalesen, Tamilen und Muslimen, siegte 1977 mit verfassungsändernder Mehrheit unter Junius Richard Jayawardene. Er verweigerte den tamilischen Abgeordneten ihre quotenmäßig garantierten Parlamentssitze unter dem generalisierten Vorwurf des Separatismus und erklärte sie sämtlich zu Staatsfeinden. Ferner veränderte er die Verfassung und setzte sich an die Spitze eines Präsidialsystems nach französischem Vorbild. J. R Jayawardene war im Vergleich zu seinen Nachfolgern relativ erfolgreich, weil er äußerlich die Unterstützung der westlichen Mächte und von den Minderheiten der Tamilen, Muslimen und Christen bekam.
Bürgerkrieg
→ Hauptartikel: Bürgerkrieg in Sri Lanka
Durch Jayawardenes Politik eskalierte der Konflikt zwischen Tamilen und Singhalesen ab 1983. Die radikalen Liberation Tigers of Tamil Eelam (LTTE), die den unabhängigen Tamilenstaat fordern, erhielten starken Zulauf. 1986 eroberten die Milizen der LTTE die fast ausschließlich von Tamilen bewohnte Jaffna-Halbinsel und weite Teile der Nordzentral- und der Ostprovinzen, die hauptsächlichen Siedlungsgebiete der Tamilen. Die Entsendung indischer Friedenstruppen unter Zustimmung der Regierung Sri Lankas im Juni 1987 stieß auf Ablehnung der LTTE, wodurch die Kämpfe sich ausweiteten. Durch häufiges Fehlverhalten machten sich die indischen Truppen zudem bei beiden Konfliktparteien unbeliebt, so dass es sogar zur Zusammenarbeit zwischen der srilankischen Regierung und den Rebellen (mitsamt verdeckten Waffenlieferungen) kam, um die Friedenstruppe zu vertreiben. Nach zwei Jahren zogen sich die indischen Truppen zurück, ohne dass der Konflikt gelöst worden war.
Mitte der 1990er Jahre eskalierten die Auseinandersetzungen zwischen Singhalesen und Tamilen erneut, als Regierungstruppen im Dezember 1995 die Jaffna-Halbinsel zurückeroberten. Im November 1999 lancierten die Liberation Tigers eine Großoffensive im zentralen Norden des Landes, ehe im Februar 2002 ein Waffenstillstand zwischen der srilankischen Regierung und den tamilischen Rebellen geschlossen wurde. Dem folgten Friedensverhandlungen zwischen Singhalesen und Tamilen in Genf, die aber im Februar 2006 scheiterten. Durch ihr brutales Vorgehen, z. B. den Einsatz von Selbstmordkommandos (Black Tigers), haben sich die LTTE viele ausländische Sympathien verspielt und werden von der EU und den USA mittlerweile als terroristische Vereinigung angesehen.
Am 12. August 2005 wurde Außenminister Lakshman Kadirgamar ermordet. Ein politischer Hintergrund ist anzunehmen, die Täterschaft ist jedoch nicht geklärt. Die LTTE bestreitet, den Anschlag verübt zu haben.
Anfang August 2006 flüchteten nach Schätzungen des Roten Kreuzes 6.000 bis 7.000 Familien aus der überwiegend von Muslimen bewohnten Stadt Mutur (Mooduthara auf Sinhala[20]), in der der Bürgerkrieg wieder aufflammte.[21] Im August verschärften sich die Gefechte massiv. Alleine am 12. August wurden weit über 200 Menschen getötet, darunter ein ranghoher Vermittler im Friedensprozess.[22] Auch im August war der Zugang zur Krisenregion durch ausländische Helfer erschwert, Lebensmittel waren knapp.[23] Im März 2007 stand Sri Lanka kurz vor einem Kriegsausbruch, nachdem die Armee im Januar eine Großoffensive gegen die LTTE startete. Etwa 150.000 Menschen flüchteten.[24]
Am 2. November 2007 kam der Chef des politischen Flügels und Verhandlungsführer der LTTE, S.P. Thamilselvan bei einem Luftschlag der srilankischen Luftwaffe ums Leben, was einen weiteren Rückschlag für die Friedensverhandlungen bedeutete.
Am 2. Januar 2008 wurde der Waffenstillstand von der Regierung (GoSL) annulliert.[25] Wenige Stunden vor Ablauf des mit einer zweiwöchigen Kündigungsfrist versehenen Abkommens kam es in der Nähe des südöstlich gelegenen Ortes Buttola zu einen Sprengstoffanschlag auf einen Bus, bei dem mindestens 22 Menschen starben. Als Urheber wird die LTTE vermutet.[26]
Das Waffenstillstandsabkommen zwischen der LTTE und der Regierung wurde am 2. Januar 2008 von der Regierung aufgekündigt. Seitdem konnten mehrere Gebiete durch Regierungstruppen wieder zurückerobert werden, die Offensive kam vor der Stadt Kilinochchi ins stocken.[27]
Wie Präsident Mahinda Rajapaksa bekannt gab, habe die Armee Sri Lankas die LTTE-Hochburg Kilinochchi im Norden von Sri Lanka nach einer Offensive am 1. Januar 2009 eingenommen. Er sprach von einem „historischen Sieg“ gegen die LTTE-Rebellen.[28][29]
Am 25. Januar 2009 wurde Mullaitivu von der srilankischen Armee eingenommen. Die LTTE verlor damit ihre bislang letzte noch kontrollierte Stadt.[30] Diese Entwicklung führte auch dazu, dass etwa 250.000 Zivilisten eingeschlossen und mehr als hundert verletzt oder getötet wurden.[31][32]
Bevölkerung
Die Bevölkerung Sri Lankas ist ethnisch heterogen. Die Urbevölkerung, die heute noch durch die Veddas repräsentiert wird, ist genetisch mit den Aborigines verwandt. Mit ca. 600 Veddas sind sie eine deutliche Minderheit und ihre Kultur vom Aussterben bedroht. Die Singhalesen stellen mit einem Bevölkerungsanteil von etwa 74 % die größte Volksgruppe. Die Tamilen, welche vorwiegend im Norden und Osten des Landes und in der Hauptstadt Colombo leben, unterteilen sich in Sri-Lanka-Tamilen und Indische Tamilen (siehe unter Geschichte) und bilden mit etwa 17 % die größte Minderheit. Daneben gibt es noch eine kleine Minderheit von Mestizen (weniger als 1 %) aus der Kolonialzeit (siehe Burgher) und 8,6 % sind Moors, Nachkommen arabischer Muslime sowie Nachkommen malaiischer Minderheiten.
Religion
Sri Lanka ist ein Land der religiösen Vielfalt. Die Bevölkerungsmehrheit der Singhalesen bekennt sich überwiegend zum Theravada-Buddhismus (69,1 %). Andere religiöse Gruppen sind die Hindus (15,5 %), die fast ausschließlich Tamilen sind, Muslime (9,6 %) sind größtenteils Nachfahren der Moors, arabischer Händler, aber auch die kleine malaiische Minderheit bekennt sich zum Islam. Christen, (7,5 %) besonders Katholiken und Anglikaner, sind zum Teil Burgher, also die Nachfahren der portugiesischen und niederländischen Kolonialisten, hauptsächlich jedoch Singhalesen und Tamilen. Der Buddhismus wird aber vom Staat bevorzugt behandelt; so sieht die srilankische Verfassung vor, dass der Staat für den Schutz und die Pflege des Buddhismus verantwortlich ist.[33]
Geographie
In der Urzeit war der indische Subkontinent flächenmäßig deutlich größer als heute; zu dieser Zeit war Sri Lanka mit Indien verbunden. Die Trennung erfolgte wahrscheinlich zwischen 6000 und 3500 v. Chr. Die „Adamsbrücke“ (eine Inselgruppe zwischen Thalair Mannaar und Rameswaram in Indien) ist die letzte sichtbare Spur dieser Verbindung.
Topographie
Sri Lanka liegt im Indischen Ozean, südöstlich des indischen Subkontinents, zwischen 6° und 10° nördlicher Breite und zwischen 79° und 82° östlicher Länge. Es misst etwa 445 km in Nord-Süd und 225 km in Ost-West. Von Indien (Bundesstaat Tamil Nadu) ist es durch die Palkstraße und den Golf von Mannar getrennt. Die Korallenfelsinseln der Adams Brücke stellen eine lose Verbindung zwischen dem Nordwesten Sri Lankas und dem indischen Festland dar.[34] Laut Berichten aus der britischen Kolonialzeit soll dieser natürliche Damm fast komplett gewesen sein, sei aber durch einen starken Sturm im Jahr 1480 zerstört worden.[35] Die Breite der Palkstraße ist so klein, dass man von Rameswaram die Küste Sri Lankas sehen kann.
Sri Lanka kann in drei verschiedene Landschaften eingeteilt werden: zentrales Hochland mit den berühmten Teeanbaugebieten und bis zu 2.500 m hohen Bergen, Tieflandebenen die schon vor Jahrhunderten durch künstliche Bewässerung fruchtbar gemacht wurden und den Küstenbereich mit Fischerei und Palmenstränden.
Das zentrale Hochland im Südzentrum Sri Lankas ist das Herz des Landes. Im Kern des Hochlandes ist ein in Nord-Süd Richtung 65 km langes Hochplateau. Höchste Erhebung des Landes ist der Pidurutalagala mit 2.524 m über dem Meeresspiegel. Vom südlichen Ende des Plateaus aus erstrecken sich zwei Gebirgsmassive, eines 50 km in den Osten zum Namunakula (2.036 m) und eines 50 km in den Westen zum Sri Pada (2.243 m). Der Adam's Peak ist der wichtigste Berg für verschiedene Religionen.[36]
Im Westen und Osten grenzt das Zentrum des Hochlandes an zwei Plateaus; im Norden und Süden liegen weitere Gebirge, die jeweils durch Täler vom Zentrum getrennt sind.Der größte Teil der Insel besteht aus großen tropischen Ebenen, die 30 bis 200 Meter über dem Meeresspiegel liegen. Im Südwesten gehen Grate und Täler langsam in das zentrale Hochland über. Im Südosten finden sich mit Laterit bedeckte Ebenen und Hügel. Der Übergang von der Ebene zum zentralen Hochland ist abrupt, sodass das Gebirge wie eine Wand wirkt. Die Ebene im Norden und im Osten ist flach und von engen Granitgraten in Richtung Hochland zergliedert.
Die Insel wird von einem 30 Meter über dem Meeresspiegel liegenden Küstengürtel umschlossen. Die Küsten Sri Lankas bestehen zumeist aus Sandstränden.
Klima
Das Klima Sri Lankas ist tropisch mit unterschiedlichen Niederschlagsverhältnissen auf Grund der Wirkungen der Monsune. Durch seine Lage zwischen dem 5. und 10. nördlichen Breitengrad hat das Land ein warmes Klima mit milden Meeresbrisen und hoher Luftfeuchtigkeit. Die Durchschnittstemperaturen reichen von 16 °C Nuwara Eliya im zentralen Hochland (wo es im Winter sogar Schnee und Frost geben kann) bis zu 32 °C in Trincomalee an der Nordostküste des Landes. Die Durchschnittsjahrestemperatur für das gesamte Land liegen zwischen 28 °C bis 30 °C. Der kälteste Monat ist der Januar, wohingegen der Mai der wärmste Monat ist.
Während der Südwesten des Landes (siehe Klimadiagramm Colombo) immerfeucht, mit zwei deutlichen Niederschlagsmaxima im Mai und Oktober ist, bringt der Südwestmonsun an der Nordost- und Ostküste nur geringe Niederschläge, da sich dieser Bereich im Lee des zentralen Gebirges befindet. Dort fallen die meisten Niederschläge während des Nordostmonsuns im November und Dezember (siehe Klimadiagramm Trincomalee). Das Niederschlagsmuster wird durch die Monsunwinde aus dem Indischen Ozean und dem Golf von Bengalen beeinflusst und wird durch vier Jahreszeiten bestimmt. Die erste Jahreszeit ist von Mitte Mai bis Oktober, wenn Südwestwinde Feuchtigkeit aus dem Indischen Ozean bringen. Wenn diese Winde auf das zentrale Hochland treffen, entstehen heftige Regenschauer am Gebirge und im Südwesten des Landes. Der Osten und der Nordosten der Insel bekommen in dieser Zeit wenig Regen. Die zweite Jahreszeit findet im Oktober und November statt. Während dieser Zeit treten periodische Windböen und manchmal auch Zyklone auf, die trübes Wetter zur Insel bringen. In der dritten Jahreszeit, Dezember bis März, bringt der Nordostmonsun Feuchtigkeit aus dem Golf von Bengalen in den Norden und Nordosten des Landes. Die letzte Jahreszeit findet von März bis Mitte Mai statt und bringt wenig Niederschlag.
Flora und Fauna
Entsprechend den Niederschlagsverhältnissen verändert sich die Vegetation von West nach Ost: Im Bereich der höchsten Niederschläge herrscht tropischer Regen- und Bergwald vor, während im Norden und Osten xerophytische Buschvegetation anzutreffen ist. Die Pflanzenwelt besticht durch üppige Fülle und Artenreichtum. Neben ausschließlich auf Sri Lanka beheimateten Pflanzen finden sich auch vorderindische, südostasiatische und malaiische Arten.
In Anuradhapura steht der Bodhibaum, der älteste historisch bekannte Baum der Welt. Es handelt sich um einen Ficus religiosa, und zwar um einen unmittelbaren Ableger des ursprünglichen Bodhibaumes in Bodh-Gaya in Indien, unter dem der Buddha erleuchtet wurde. Je ein direkter Ableger des Baumes in Anuradhapura steht in jedem buddhistischen Tempel auf Sri Lanka.
Wichtige Kulturpflanzen sind Kokos, Reis, Zuckerrohr, Teesträucher, Indigo, Tabak, Kaffee und Chinarinde sowie eine Vielzahl von Gewürzpflanzen (Chilli, Zimt, Curcuma etc.).
Auf Sri Lanka gibt es Warane, Krokodile und auch Riesenschlangen wie den Tigerpython, der in einer Unterart vorkommt. Weiters findet man verschiedene Affen (Hutaffen, Hanuman-Languren und Weißbart-Languren) sowie Axishirsche, Wildschweine, wilde Asiatische Elefanten und Leoparden. Auffällig ist eine große Population verwilderter Hunde. Allgegenwärtig sind Geckos. Die artenreiche und bunte Vogelwelt Sri Lankas bietet Weiße und andere Reiher, riesige Schwärme von Kormoranen, die reiche Fischbeute aus den vielen Stauseen gewinnen, Papageien und Krähen.
Geologie
Mehr als 85 % von der Oberfläche Sri Lankas liegt auf einer zum Teil über zwei Milliarden Jahre alten Präkambriumschicht. Die metamorphe Gesteinsoberfläche entstand durch die Transformation von sehr alten Sedimenten. Die Theorie der Plattentektonik vermutet, dass diese Felsmassive, die den größten Teil des indischen Subkontinents bilden, Gondwanaland angehörten. Vor 200 Millionen Jahren trennte sich der indische Subkontinent von Gondwana und steuerte auf die asiatische Platte zu. Nachdem vor 45 Millionen Jahren Indien mit der asiatischen Platte kollidierte, trennte sich Sri Lanka durch Erdbeben oder vulkanischen Ereignissen vom indischen Festland.
Sri Lanka ist reich an Bodenschätzen. So kommt neben Eisenerz auch Zinnerz, Mangan, Molybdän, Nickel, Cobalt, Arsen, Wolfram, Tellur und etwas Gold vor. An Edelsteinen werden Rubine, Saphire, Topase und Spinelle gewonnen.
Staat und Verwaltung
Die 225 Abgeordneten des Parlaments werden alle sechs Jahre gewählt. Fünfter Präsident seit der Unabhängigkeit Sri Lankas ist seit 2005 Mahinda Rajapaksa.
Administrative Aufteilung
Sri Lanka ist administrativ in neun Provinzen[37] und 25 Distrikte[38] unterteilt. Jede Provinz wird durch einen direkt gewählten Provinzrat verwaltet:
Provinz Hauptstadt Distrikte 1 Zentralprovinz Kandy Kandy, Matale, Nuwara Eliya 2 Nördliche Zentralprovinz Anuradhapura Anuradhapura, Polonnaruwa 3 Nordprovinz Jaffna Jaffna, Kilinochchi, Mannar, Vavuniya, Mullativu 4 Ostprovinz Trincomalee Ampara, Batticaloa, Trincomalee 5 Nordwestprovinz Kurunegala Kurunegala, Puttalam 6 Südprovinz Galle Galle, Hambantota, Mathara 7 Uva Badulla Badulla, Monaragala 8 Sabaragamuwa Ratnapura Kegalle, Rathnapura 9 Westprovinz Colombo Colombo, Gampaha, Kaluthara Historisch:
- Nordostprovinz (1987 durch Vereinigung der Nord- und Ostprovinz entstanden, 2006 durch das oberste Gericht für ungültig erklärt, ab 2007 wieder in die ursprünglichen Provinzen getrennt)
Siehe auch: Liste der Städte in Sri Lanka
Wirtschaft
Im 19. und 20. Jahrhundert dominierte die Plantagenwirtschaft und die Insel wurde vor allem durch den Anbau von Zimt, Gummi und Tee (Ceylon-Tee) bekannt. Unter der britischen Herrschaft wurden die Häfen modernisiert, dadurch wurde die Insel als Knotenpunkt des Fernhandels strategisch wichtig. Während des Zweiten Weltkriegs stationierten die Alliierten Ausrüstung und Truppen auf der Insel. Sri Lanka war 2007 der größte Exporteur von Tee weltweit hinter Kenia und vor China.
Nach der Unabhängigkeit 1948 bis 1977 war die Wirtschaftspolitik der Regierungen sozialistisch geprägt. Plantagen aus der Kolonialzeit wurden abgeschafft und industrielle Einrichtungen wurden verstaatlicht. In dieser Zeit wurden die Lebensstandards verbessert, die Analphabetenquote sank, jedoch litt die Volkswirtschaft unter Ineffizienz, langsamem Wachstum und Mangel an ausländischen Investitionen. 1977 brach die Regierung mit der Verstaatlichung und fördert seither die Privatwirtschaft.
Die wichtigsten Exportwaren Sri Lankas sind Textilien und Bekleidung, Tee, Edelsteine, Kokosnussprodukte.
Mit einem Waffenstillstand gewinnt auch der Tourismus wieder an Bedeutung. Der Angriff auf die Marinebasis in Galle[39] führte aber wieder zu einem Wegbleiben der Touristen, die Statistik zeigt in dieser Zielgruppe der Europäer einen Rückgang um bis zu 80 %.[40] Andere Quellen[41] zeigen jedoch einen jährlichen Gesamtanstieg um 33,9 % im Jahr 2006 gegenüber dem Vorjahr 2005, der Gesamtertrag der Branche macht 440.9 Mio. $ aus, so der zuständige Ausschuss des Außenministeriums des Landes, jedoch wird hier auf den Anstieg der Kosten keine Rücksicht genommen. Durch die offizielle Kündigung des von beiden nicht mehr beachteten Waffenstillstandsabkommen von Seiten des Staates erwartet man für das Jahr 2008 einen Rückgang der Anzahl an Touristen.
Sri Lanka ist seit 1950 Mitglied des Internationalen Währungsfonds; nach knapp drei Jahrzehnten hat der IWF sein Büro im Land vor kurzem geschlossen, dieser Schritt wurde von der Regierung begrüßt.[42] Laut einem IWF-Beamten war der Grund für die Schließung der IWF-Vertretung, dass die srilankische Regierung die Hilfe der Organisation ablehnte und es keine laufenden Programme mehr von der Seite des IWF gab. Der Weltbank zufolge sollte das Land seine Devisenreserven aufstocken, da es gegenüber externen Schocks ungeschützt sei. Im Laufe des Jahres 2006 verkaufte die Regierung Sri Lankas etwa 400 Mio. $, um die unter Druck geratene Landeswährung abstützen zu können.[43]
Die Bundesrepublik Deutschland leistet finanzielle Hilfe an Sri Lanka.[44] Die wirtschaftlichen Beziehungen der beiden Länder werden durch mehrere Handelsabkommen (1950, 1955, 1958), ein Doppelbesteuerungsabkommen (1979), ein Rahmenabkommen über technische Zusammenarbeit (1973) sowie durch ein Investitionsförderungs und -schutzabkommen (2000) geregelt.[45]
Die Geldscheine Sri Lankas zeigen verschiedene Zusammenstellungen von ceylonesischen Tier- und Pflanzenarten.
Transport
Die meisten Städte Sri Lankas sind durch das Schienennetz der staatlichen Eisenbahngesellschaft Sri Lanka Railways miteinander verbunden. Die erste Strecke wurde am 26. April 1867 eingeweiht und verband Colombo mit Kandy. Die Gesamtlänge des Streckennetzes beträgt 11.000 km. Die Regierung startete mehrere Projekte zum Bau von Hochgeschwindigkeitsstrecken, um die Wirtschaft und das nationale Transportsystem zu verbessern.
Die staatlich geführte Sri Lanka Transport Board ist verantwortlich für das Busverkehrssystem auf der ganzen Insel. Sri Lanka besitzt auch ein Wassertransportsystem mit einer Länge von 430 km. Die drei größten Häfen Sri Lankas sind in Colombo, Trincomalee und Galle. Zudem gibt es einen Hafen für Binnenschiffe in Kankesanturai, nördlich von Jaffna.
Sri Lanka besitzt zwölf Flughäfen. Der Bandaranaike International Airport ist der einzige internationale Flughafen im Land und befindet sich in Katunayake, etwa 35 km nördlich von Colombo. Betreiber ist das Unternehmen Airport and Aviation Services (Sri Lanka) Ltd.. SriLankan Airlines ist der offizielle Flagcarrier Sri Lankas und wurde von Skytrax als beste Airline Südasiens bezeichnet.
Bildung
Es besteht allgemeine Schulpflicht im Alter von 5 bis 14 Jahren. An die fünfjährige Grundschule (Primary School) schließen sich im Sekundarschulbereich die dreijährige Junior Secondary School (mittlerer Bildungsabschluss) und die dreijährige Senior Secondary School (Abschluss: Hochschulreife) an. Unterrichtssprachen sind Sinhala und Tamil; Englisch ist Pflichtfach. Die Alphabetisierungsrate beträgt (2006) rund 91 %, die der 15- bis 24-Jährigen rund 96 %. Dies ist vor allem dem Einführen der kostenlosen Bildung im Jahre 1945 durch Dr. C. W. W. Kannangara zu verdanken, dem ersten Bildungsminister von Sri Lanka. Es gibt 13 Universitäten, darunter die University of Colombo und die University of Peradeniya.[46]
Sport
Obwohl der offizielle Nationalsport Sri Lankas Volleyball ist, führt Cricket mit großem Abstand die Rangliste der beliebtesten Sportarten an.[47] Die srilankische Cricket-Nationalmannschaft gehört zu den besten der Welt. Auch wenn Sri Lanka 1982 den Status einer Test-Cricket-Mannschaft bekam, drangen sie erst Anfang der 1990er Jahre in die Weltspitze des Crickets ein, welches mit dem Gewinn der Weltmeisterschaft und der Asienmeisterschaft im Jahr 1996 ihren Höhepunkt erreichte.[48] Seitdem spielt Sri Lanka regelmäßig um die Krone der Weltspitze mit. So wurden sie 2004 erneut Asienmeister und 2007 Vize-Weltmeister, wo sie nur den hoch favorisierten Australiern unterlagen.[49]
Weitere beliebte Sportarten sind Rugby, Wassersport, Leichtathletik, Fußball und Tennis. Srilankische Schulen und Universitäten veranstalten regelmäßig Wettbewerbe, um sich auf regionaler oder nationaler Ebene zu messen.
Sri Lanka hat eine große Anzahl an Sportstadien - zu den bekanntesten gehören der Sinhalese Sports Club Ground und das R. Premadasa Stadium in Colombo, sowie das Rangiri Dumbulla Stadium in Dambulla und das Galle International Stadium in Galle.
Aufgrund der zahlreichen Strände sind auch Bootfahren, Surfen, Schwimmen und Tauchen beliebte Sportarten und ziehen eine große Zahl an ausländischen Touristen an.
Literatur
- Heinz Bechert: Buddhismus, Staat und Gesellschaft in den Ländern des Theravada-Buddhismus. Band I: Grundlagen. Ceylon. Hamburg 1966, Nachdruck 1988.
- Manfred Domrös: Sri Lanka. Die Tropeninsel Ceylon. Wissenschaftliche Länderkunden 12, Darmstadt, Wissenschaftliche Buchgesellschaft 1976.
- Wilhelm Geiger: Culture of Ceylon in Mediaeval Times, 2., unveränderte Auflage, Wiesbaden 1986.
- Jakob Rösel: Der Bürgerkrieg auf Sri Lanka, Baden-Baden 1997.
- Jakob Rösel: Die Gestalt und Entstehung des singhalesischen Nationalismus, Berlin 1996.
Weblinks
- Offizielle Netzpräsenz der Botschaft der Demokratischen Sozialistischen Republik Sri Lanka in Deutschland
- Offizielle Homepage
- Reiseinformation des österreichischen Außenministeriums
- Länder- und Reiseinformationen des Auswärtigen Amtes
Einzelnachweise
- ↑ International Monetary Fund, World Economic Outlook Database, April 2008
- ↑ Pearl of the Indian Ocean, The Sunday Tribune
- ↑ Kapitel 2 der srilankischen Verfassung; vgl. Current Affairs.
- ↑ Der britische Premierminister Winston Churchill beschrieb den Moment, als ein Verband der japanische Marine Sri Lanka erobern wollte, als „den gefährlichsten und beunruhigendsten Moment im gesamten Konflikt.“ – Commonwealth Air Training Program Museum, The Saviour of Ceylon.
- ↑ Abeydeera, Ananda. In Search of Taprobane: the Western discovery and mapping of Ceylon. Abgerufen am 4. Juni 2007.
- ↑ Sri Lanka - The Pearl of the Orient. In: Metropolis.
- ↑ K T Rajasingham: Sri Lanka: The untold story. In: Asia Times.
- ↑ Zubair, Lareef. Etymologies of Lanka, Serendib, Taprobane and Ceylon. Abgerufen am 4. Juni 2007.
- ↑ Chapter I - The People, The State And Sovereignty. In: The Constitution Of The Democratic Socialist Republic Of Sri Lanka.
- ↑ [1]
- ↑ http://www.ethnologue.com/show_language.asp?code=ved
- ↑ a b c Jane Russell, Communal Politics under the Donoughmore Constitution,1931-1947 Tissara Publishers, Colombo 1982
- ↑ K. M. de Silva, History of Sri lanka, Penguin 1995, Kapitel 36
- ↑ R. Kerney and J. Jiggins, 'The Ceylon Insurrection of 1971, Journal of Commenwealth and Comparative Politics, 13(1) Mars 1975
- ↑ [2] Chronicles of Murders by LTTE
- ↑ DBS Jeyaraj (30 October 2005). Fifteenth Anniversary of Muslim Expulsion From Jaffna.
- ↑ „Sri Lanka chronology “, The Guardian, 14. November 2003. Zugriff am 16. Mai 2007.
- ↑ United Nations High Commission for Human Rights
- ↑ „Information Bulletin No.4 “, UTHR(J), 13. Februar 1995. Zugriff am 16. Mai 2007.
- ↑ die StadtNamenliste Sri Lankas
- ↑ Thousands flee Sri Lankan fighting ABC News, 4. August 2006
- ↑ http://derstandard.at/?url=/?id=2549689
- ↑ http://news.bbc.co.uk/2/hi/south_asia/5263218.stm
- ↑ http://www.heise.de/tp/r4/artikel/24/24886/1.html
- ↑ http://www.fr-online.de/in_und_ausland/politik/aktuell/?em_cnt=1266082&
- ↑ http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,528835,00.html
- ↑ Tod und Vertreibung auf der Ferieninsel
- ↑ http://www.dw-world.de/dw/function/0,,12356_cid_3916115,00.html
- ↑ http://www.tagesschau.de/ausland/srilanka130.html
- ↑ http://www.tagesschau.de/ausland/srilanka136.html
- ↑ Sri Lankas Armee weiter auf dem Vormarsch Neue Zürcher Zeitung, 27. Januar 2009
- ↑ Zivilpersonen zwischen den Fronten Amnesty International, 6. Februar 2009
- ↑ Länderinformationen des Auswärtigen Amtes zu Sri Lanka
- ↑ BBC News, Gods row minister offers to quit, September 15, 2007
- ↑ Rediff, Ramar Sethu, a world heritage centre?, July 4, 2007
- ↑ Sri Pada: Myth, Legend and Geography.
- ↑ Constitution of Sri Lanka, Eighth Schedule
- ↑ Constitution of Sri Lanka, First Schedule
- ↑ sz-online.de: 15 Tote bei Bombenanschlag in Sri Lanka 07.01.2007.
- ↑ Colombo Page Sri Lanka's tourist industry suffers from drop in European travelers, 04.02.2007.
- ↑ The Sunday Times Online: Tourism industry experiences 34 % growth in Tourism earnings in 2006 04.02.2007.
- ↑ Colombo Page: Sri Lanka welcomes IMF move to close its office in Colombo 24.01.2007.
- ↑ LankaEverything.com: Sri Lanka advised to boost reserves as IMF quits the country 03.02.2007.
- ↑ Defence.lk, Verteidigungsministerium Sri Lankas: Continued assistance to Sri Lanka from Germany 03.02.2007.
- ↑ Auswärtiges Amt: Beziehungen zwischen Sri Lanka und Deutschland, November 2006.
- ↑ Meyers Lexikon online (2008). Sri Lanka (Staat)
- ↑ Sri Lanka development gateway, Sports
- ↑ The Guardian, Sri Lanka light up the world
- ↑ Cricinfo, Finale: Australien vs. Sri Lanka in Bridgetown, 28. April 2007.
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