- Sergei Godunow
-
Sergei Konstantinowitsch Godunow (russisch Сергей Константинович Годунов, wiss. Transliteration Sergej Konstantinovič Godunov; * 17. Juli 1929 in Moskau) ist ein russischer Mathematiker.
Werdegang
Er machte 1954 sein Diplom an der Staatlichen Moskauer Universität. 1965 promovierte er und wurde 1994 Mitglied der Russischen Akademie der Wissenschaften. Ihm wurden der Leninpreis 1959, der Krylow-Preis der Sowjetischen Akademie der Wissenschaften 1972 und der Lawrentjew-Preis der Russischen Akademie der Wissenschaften 1993 verliehen. Seit 1980 arbeitet er am Sobolew-Institut in Nowosibirsk.
Wie viele angewandte Mathematiker arbeitete er in den 1950er und 1960er Jahren an Problemen der Raumfahrt. Nach ihm benannt ist das Godunow-Splitting, ein numerisches Verfahren erster Ordnung zur Lösung von partiellen Differentialgleichungen mit Quelltermen, sowie das Godunow-Verfahren, welches er 1959 publizierte. Jenes lieferte die Grundidee für moderne Finite-Volumen-Verfahren zur Lösung von Erhaltungsgleichungen. Die dort auftauchenden Riemann-Probleme werden im Godunow-Verfahren exakt gelöst, was auch für nichtlineare Systeme möglich ist. Interessanterweise wurde das Verfahren nicht etwa in der Sowjetunion genutzt, sondern bis in die 1980er in den USA. Die Sowjets simulierten ihre Atomraketen stattdessen mit dem Verfahren des Amerikaners R. W. MacCormack.
1959 bewies er, dass ein lineares Verfahren zur Lösung von partiellen Differentialgleichungen, welches monoton ist, also keine neuen Extreme generiert, maximal erster Ordnung sein kann.
Schriften
- A Finite Difference Method for the Numerical Computation of Discontinuous Solutions of the Equations of Fluid Dynamics, Mat. Sb., Vol. 47, pp. 357--393, 1959 (Godunow-Verfahren)
- The problem of a generalized solution in the theory of quasi-linear equations and in gas dynamics, Russ. Math. Survey, Vol. 17, pp. 145–156, 1962
Weblinks
Personendaten NAME Godunow, Sergei Konstantinowitsch KURZBESCHREIBUNG russischer Mathematiker GEBURTSDATUM 17. Juli 1929 GEBURTSORT Moskau
Wikimedia Foundation.