Sergei Gorschkow

Sergei Gorschkow
Sergei Georgijewitsch Gorschkow

Sergei Georgijewitsch Gorschkow (russisch Сергей Георгиевич Горшков) (* 13. Februarjul./ 26. Februar 1910greg. in Kamjanez-Podilskyj; † 13. Mai 1988 in Moskau) war Flottenadmiral der Sowjetunion.

Inhaltsverzeichnis

Biografie

Sergei Georgijewitsch Gorschkow wurde 1910 als Sohn eines Lehrers in der Ukraine geboren. 1927 trat er in die Sowjetische Marine ein und studierte zunächst Physik und Mathematik in Leningrad, wo er auch die Frunze-Marineakademie absolvierte, bevor er als Offizier ab 1931 zunächst in der Schwarzmeerflotte und dann in der Pazifikflotte Dienst tat.

Bei Ausbruch des Großen Vaterländischen Kriegs 1941 kommandierte er als Konteradmiral die Asow-Flottille. Im Rahmen dieser Tätigkeit lernte er auch den späteren Staats- und Parteichef der Sowjetunion Leonid Iljitsch Breschnew kennen, der in seinen Erinnerungen berichtet, dass seine Einheit von Gorschkows Schiffen aus der deutschen Umzingelung gerettet worden sei. Später kommandierte Gorschkow die Donauflottille bis er wegen Meinungsverschiedenheiten mit dem Oberbefehlshaber der 3. Ukrainischen Front , Marschall der Sowjetunion Fjodor Iwanowitsch Tolbuchin, sein Kommando verlor.

Unter Nikita Sergejewitsch Chruschtschow stieg Gorschkow 1955 zunächst zum Ersten Stellvertretenden Oberbefehlshaber der Sowjetischen Marine auf, im Januar 1956 wurde er dann zum Nachfolger des Oberbefehlshaber der Sowjetischen Marine, Nikolai Gerassimowitsch Kusnezow, und zum Ersten Stellvertretenden Verteidigungsminister der Sowjetunion.

Im gleichen Jahr wurde Gorschkow, der 1942 in die kommunistische Partei eingetreten war, zum Kandidat des Zentralkomitees der KPdSU, 1961 schließlich Vollmitglied des ZK. 1967 wurde er zum Flottenadmiral der Sowjetunion befördert, dem maritimen Äquivalent zu einem Marschall der Sowjetunion.

Gorschkow wird von Erich Honecker empfangen (1980)

Als Oberbefehlshaber konnte er Chruschtschow von der Notwendigkeit zu überzeugen, die sowjetische Marine von einer Küstenverteidigungs- zu einer „globalen“ Flotte umzuwandeln, die in der Lage wäre, die sowjetischen Interessen weltweit durchzusetzen. Bis 1985 hatte sich unter anderem deshalb das Verteidigungsbudget der Sowjetunion auf 40 % des Gesamthaushaltes aufgebläht, was Michail Sergejewitsch Gorbatschow dazu veranlasste, Gorschkow zu entlassen und durch Admiral Wladimir Nikolajewitsch Tschernawin zu ersetzen, der seit 1982 als Stabschef fungiert hatte.

Gorschkow starb am 13. Mai 1988 in Moskau.

Aufgrund seines Engagements wurde Gorschkow als „Vater der sowjetischen Atom-U-Boote“ oder auch „Vater der sowjetischen Hochseeflotte“ angesehen.

Der 1996 außer Dienst gestellte Flugzeugträger der Kiew-Klasse Admiral Flota Sowjetskowo Sojusa Gorschkow, und das im Bau befindliche Typschiff der neuen Admiral-Gorschkow-Klasse wurden nach ihm benannt.

Werke

  • Marine als Staatsmacht. 1976 (deutsch: Seemacht Sowjetunion. 1978).
  • Die Entwicklung der Seekriegskunst.
  • Flotten in Krieg und Frieden.

Auszeichnungen

Literatur

Weblinks


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