Sergej Bodrow sen.

Sergej Bodrow sen.

Sergei Wladimirowitsch Bodrow sen. (russisch Сергей Владимирович Бодров - старший; * 26. Juni 1948 in Chabarowsk, Russland) ist ein russischer Filmregisseur, Drehbuchautor und Produzent. Seine Werke wurden mehrfach als beste fremdsprachige Filme für den Oscar benannt.

Werdegang

Er war zunächst Journalist, arbeitete für das sowjetische Satiremagazin Krokodil. 1974 schloss er ein Studium an der Moskauer Filmhochschule ab, wurde Drehbuchautor. Er schrieb rund 30 Drehbücher, vor allem Komödien. 1984 entstand sein erster Spielfilm. In dem Road Movie Neoprofessionalny (dt. Die Nichtprofessionellen, 1985) über eine russische Rockband verwendete er eine Menge Beatles-Musik, ohne dafür Tantiemen zu zahlen.

International bekannt wurde er durch gesellschaftskritische Filme wie Swoboda eto raj (dt. Freiheit ist ein Paradies, 1989) und Kawkaskij plennik (dt. Gefangen im Kaukasus, 1996). Letzterer wurde 1996 in Berlin mit dem Europäischen Filmpreis Felix für das beste Drehbuch ausgezeichnet, erhielt den Kristallglobus des Internationalen Filmfestivals von Karlovy Vary, den FIPRESCI-Preis der Internationalen Filmfestspiele von Cannes und 1997 den wichtigsten russischen Filmpreis, Nika. Zudem wurde er als bester fremdsprachiger Film für den Golden Globe Award und den Oscar nominiert. 2008 wurde sein Film Der Mongole erneut für den Oscar beannt. Der zweite Teil der Mongolen-Saga entsteht in Zusammenarbeit mit dem Autor Alexei Schipenko und soll 2010 auf die Leinwand kommen.

Bodrows wiederkehrende Themen sind die in Russland wichtigen Fragen von Freiheit, Freundschaft und Verrat. Immer wieder geht es um einzelne, die in bedrückendsten Lebensverhältnissen eine Perspektive für ihr Leben suchen. Er ist zugleich Schriftsteller, verfasst Erzählungen und Feuilletons. 1991 wurde in Frankreich sein Buch Freiheit ist ein Paradies verlegt.

Bodrow ist seit 1990 in zweiter Ehe mit der US-amerikanischen Fotografin Carolyn Cavallero verheiratet, die als Co-Autorin an den Drehbüchern für drei seiner Filme mitgewirkt hat. Seither pendelt er zwischen Moskau und seinem Zweitwohnsitz in Venice Beach, Kalifornien. Er hatte einen Sohn, den Filmschauspieler und Regisseur Sergei Sergejewitsch Bodrow. Dieser wurde am 20. September 2002 bei einem Lawinenunglück im Kaukasus getötet.

In seiner Freizeit sieht Bodrow gerne Filme oder hört Jazzmusik. Neben Russisch spricht er auch Englisch.

Werke

  • Serguei Bodrov: Liberté = paradis: Roman. Actes Sud, Arles 1991, ISBN 2-86869-742-9

Weblinks


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