- Sergej Borissowitsch Krylow
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Sergei Borissowitsch Krylow (russisch Сергей Борисович Крылов, wiss. Transliteration Sergej Borisovič Krylov; * 1. Januarjul./ 13. Januar 1888greg. in Sankt Petersburg; † 24. November 1958 in Moskau) war ein russischer Jurist und Diplomat, der unter anderem von 1946 bis 1952 als erster sowjetischer Richter am Internationalen Gerichtshof in Den Haag wirkte.
Leben
Krylow wurde als Sohn eines Militärs geboren und wuchs in seiner Heimatstadt St. Petersburg auf. 1910 schloss er ein Jurastudium an der Petersburger Universität mit Auszeichnung ab und widmete sich danach der wissenschaftlichen Arbeit. 1914 unterbrach Krylow die Tätigkeit an der Universität und diente als Soldat an einer der Fronten des Ersten Weltkriegs, bis er 1916 verwundet und entlassen wurde. Anschließend war er wieder wissenschaftlich tätig und arbeitete unter anderem als Dozent für Staatsrecht und internationales Recht. 1930 wurde Krylow der Doktorgrad verliehen. In dieser Funktion lehrte er in den 1930er Jahren am „Sowjetischen Institut für Bau und Recht“ in Leningrad, wie seine Heimatstadt zur damaligen Zeit hieß. 1938 wurde Krylow Professor für Völkerrecht.
Während des Zweiten Weltkriegs wurde Krylow 1942 aus dem belagerten Leningrad nach Kuibyschew evakuiert. Im gleichen Jahr begann er, im sowjetischen Außenministerium zu arbeiten und nahm noch während des Krieges für die Sowjetunion an mehreren internationalen Verhandlungen als Delegierter teil. So unterzeichnete er unter anderem als einer der bevollmächtigten Vertreter des sowjetischen Staates am 26. Juni 1945 in San Francisco die Charta der Vereinten Nationen. 1946 wurde Krylow zum ersten sowjetischen Richter am Internationalen Gerichtshof nach Den Haag berufen und bekleidete dieses Amt bis 1952. Von 1954 bis 1956 gehörte er der Völkerrechtskommission der Vereinten Nationen an.
Neben seiner diplomatischen Karriere war Krylow in den 1940er und 1950er Jahren weiterhin in der Lehre tätig. Von 1943 bis zu seinem Tod war er Professor und Inhaber des Lehrstuhls für Völkerrecht am Moskauer Institut für Internationale Beziehungen. 1947 wurde er Mitglied des belgischen Institut de Droit international und hielt in der Folgezeit eine Reihe von Vorlesungen in französischer Sprache an der Haager Akademie für Völkerrecht. Insgesamt verfasste Krylow über 200 wissenschaftliche Publikationen zu verschiedenen Aspekten des Völkerrechts, darunter dem Luftfahrtrecht und dem internationalen Privatrecht.
Literatur
- Sergei Borisovitch Krylov. In: Arthur Eyffinger, Arthur Witteveen, Mohammed Bedjaoui: La Cour internationale de Justice 1946–1996. Martinus Nijhoff Publishers, Den Haag und London 1999, ISBN 9-04-110468-2, S. 301
Weblinks
- Biografie aus dem Jahr 1958 bei law.edu.ru (russisch)
Personendaten NAME Krylow, Sergei Borissowitsch ALTERNATIVNAMEN Krylow, Sergei KURZBESCHREIBUNG russischer Jurist und Richter am Internationalen Gerichtshof GEBURTSDATUM 13. Januar 1888 GEBURTSORT Sankt Petersburg STERBEDATUM 24. November 1958 STERBEORT Moskau
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