Setzbügeleisen

Setzbügeleisen

Ein Bügeleisen ist ein Gerät zum Glätten (Bügeln, Plattdeutsch: Plätten) und In-Form-Bringen von Kleidungsstücken. Für diesen Vorgang wird Druck, Wärme und manchmal auch Feuchtigkeit genutzt.

Hausmädchen beim Bügeln, 1908

Inhaltsverzeichnis

Beschaffenheit

Jedes Bügeleisen besteht aus einem Griff und einer heizbaren Platte, die durch die sogenannte Bügelsohle mit dem zu bügelnden Stoff in Kontakt tritt.

Die Beheizung des Bügeleisens erfolgt heute fast ausschließlich durch elektrische Heizelemente. Die für den jeweiligen Stoff geeignete Temperatur lässt sich dabei über einen Wahlschalter einstellen. Normalerweise sind auf der Reglerskala drei Stufen gekennzeichnet, die den Textilpflegesymbolen für die Bügeltemperatur entsprechen. Die Temperatur der Bügelsohle beträgt dabei bei der Einstellung auf einen Punkt ca. 110 °C, auf zwei Punkte ca. 150 °C und auf drei Punkte ca. 220 °C. Zur Vermeidung einer Überhitzung und zur Temperaturregelung dient ein Thermostat mit Bimetallstreifen.

Daneben gibt es auch Bügeleisen, die mit Hilfe von Chemikalien Wärme erzeugen.

Moderne Dampfbügeleisen besitzen einen Wassertank. Der an der Sohle des Bügeleisens ausströmende Dampf erleichtert das Bügeln. Großflächige Textilien wie Bettwäsche und Tischdecken können auch mit Bügelmaschinen, früher Heißmangel genannt, geglättet werden.

"Plätterei" in Cottbus.

Geschichte

Die ersten Bügeleisen sind aus dem 15. Jahrhundert bekannt. Sie bestanden aus einer massiven Metallplatte mit Griff, die auf einer heißen Ofenplatte erhitzt werden musste. Aus dem späten 17. und dem 18. Jahrhundert sind hohle Plätteisen (auch Kasteneisen, in Österreich: Stagleisen) erhalten, die meist aus Messing bestanden. Von der durch eine Klappe verschlossenen Rückseite her wurde eine im Feuer erhitzte eiserne Platte (oder Stagl) in den Hohlraum eingeführt, um die Sohle zu erhitzen. Solche Eisen wurden bis ins 19. Jahrhundert hinein benutzt.

  • Eine Weiterentwicklung im späteren 19. Jahrhundert war die Ochsenzunge: Hier wird ein Eisenstück - nach seiner Form oft als „Ochsenzunge“ bezeichnet - von hinten in das Bügeleisen eingeschoben und mit einer Klappe verschlossen.
  • Im späten 19. Jahrhundert trat daneben das Kohle-Bügeleisen, in dessen vergrößerten Hohlraum glühende Kohlen oder Briketts gefüllt wurden.
  • Des weiteren gab es sogenannte Wechselgriffbügeleisen. Bei ihnen wurde der Griff des erkalteten Bügeleisens abgenommen und auf ein zweites, auf dem Ofen erwärmtes Eisen eingeklinkt, das kalte Eisen auf dem heißen Ofen abgestellt usw. (siehe Bild Schneiderofen).
  • Auch Gasbügeleisen waren im 19./20. Jahrhundert im Einsatz. Dabei gab es welche, die direkt über Schläuche an die Gasleitung angeschlossen wurden (meist verwendet in Bügelstuben), und solche, die durch einen Gasbrenner erhitzt wurden.

Die heute üblichen Bügeleisen hingegen werden meist elektrisch betrieben. Die ersten elektrischen Bügeleisen gab es bereits um 1880.


Siehe auch

Weblinks


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