Seyyal Taner

Seyyal Taner (* 28. September 1952 in Şanlıurfa) ist eine türkische Sängerin und Schauspielerin sowie die Vertreterin der Türkei beim Eurovision Song Contest 1987 in Brüssel (Belgien). Sie gilt seit den 1980ern als die Tina Turner bzw. Rockoma der türkischen Popmusik.

Künstlerische Karriere

Seyyal Taner zog mit ihrer Familie noch vor ihrer Schulzeit nach Istanbul. Hier absolvierte sie die Amerikan Kız Koleji (de: Amerikanisches Mädchengymnasium). Während ihrer Schulzeit nahm sie Ballettunterricht am Staatlichen Konservatorium Istanbul. Von Şerif Yüzbaşıoğlu nahm sie 1965 ersten Gesangsunterricht. Daraufhin folgten ihre ersten Auftritte als Sängerin mit dem Kanat Gür-Orchester.

Während eines Konzerts in Istanbul lernt Taner die zu damaliger Zeit populäre spanische Band Los Bravos kennen. Auf Anfrage der Band reist sie 1968 nach Spanien und wirkt dort in einem spanischen Filmmusical mit. Dort wirkt sie auch im Film Viva cabalga (deutscher Titel: Pancho Villa reitet) mit. In der Türkei beginnt daraufhin ihre Kinokarriere. Dabei spielte sie vorwiegend die Rolle des intriganten Biestes.

Aufgrund ihrer Heirat mit dem Gitarristen der deutschen Band "The Vampires" verlässt sie vorerst die türkische Kinowelt und zieht nach Deutschland. Nach Scheitern ihrer Ehe kehrt sie zurück in die Türkei und spielt in zahlreichen Filmen mit. 1972 modelt sie für einige britische Albumcovers (z.B. English Top Hits, Hammond Hit House). Als Mitte der 1970er Jahre die Sexfilmwelle auch die türkische Filmindustrie erreicht, verlässt sie 1974 die Kinobranche und konzentriert sich auf die Musik. 1975 sowie 1976 schauspielert sie allerdings noch in je einem Film. Das 1976 gedrehte Çizmeli kedi (de: Der gestiefelte Kater) ist ihr letzter Kinofilm.

1974 veröffentlicht sie ihre erste Single mit bescheidenem Erfolg. Sie tritt in Nachtclubs auf (erst allein, später als Trio Seyyal-Seyhan-Sedat). Ihre große musikalische Karriere beginnt 1976 mit der Enrico Macias-Komposition Son Verdim Kalbimin İşine (Original: Je suis content pour toi). Darauf folgen weitere große Hits.

Erst 1981 bringt sie ihr erstes Album (Lider) heraus, zieht sich allerdings nach diesem Album zurück von der Musikbranche.

1986 kehrt sie zurück mit den Hits Naciye und Leyla und nimmt im gleichen Jahr an der türkischen Vorentscheidung zum Eurovision Song Contest 1986 teil und belegt mit Dünya den zweiten Platz der Vorentscheidung.

1987 nimmt sie erneut an der türkischen Vorentscheidung teil und gewinnt diesmal mit der Olcayto Ahmet Tuğsuz-Komposition Şarkım Sevgi Üstüne (de: Mein Lied handelt von der Liebe). In Begleitung der Musikgruppe Lokomotif vertritt Seyyal Taner mit diesem Lied die Türkei beim Eurovision Song Contest 1987 in Brüssel. Obwohl sie während der Proben in Brüssel die Journalisten überzeugt hatte und von diesen fortan Tina Türker genannt wurde, kam ihr Auftritt bei den Juroren nicht so gut an: sie belegte den letzten Platz mit 0 Punkten. Somit bescherte sie neben Çetin Alp der Türkei eine ihrer schlechtesten Platzierungen beim Wettbewerb.

1989 kehrt sie mit dem Album Nanay zurück. 1990 beendet sie ihre Auftritte in Nachtclubs und wohnt seitdem in Bodrum. Es folgen zwei weitere Alben. Nach 1993 verabschiedet sie sich für viele Jahre von der Musikbranche.

Heute bringt sie sporadisch Alben heraus und spielt in einigen Fernsehserien mit.

Diskografie

Singles

• Tanrı Şahidimdir (1974)
• Nene Hatun (1975)
• Son Verdim Kalbimin İşine (1976)
• Kalbimi Affettim (1976)
• Gülme Komşuna (1977)
• Sorma Neydi O ! (1977)
• Şarkım Sevgi Üstüne / Une mélodie (1987)

Alben

• Lider (1981)
• Leyla (1986)
• Nanay (1989)
• Alladı Pulladı (1991)
• Kalbimi Affettim (Best Of) (1993)
• Geliyorum (1993)
• Seyyalname (2002)
• En İyileriyle Seyyal Taner (Best Of) (2005)
• En Iyileriyle 2 (2007)

Filmografie

Kinofilme

• Kara Güneş (1968)
• Ölümsüz adamlar (1968)
• Aslan Bey (1968)
• Vahşetin esirleri (1972)
• Suya düşen hayal (1972)
• Vur gardaş vur (1972)
• Mahkum (1972)
• Haydut avcısı (1972)
• Batıda kan vardı (1972)
• Benimle sevişir misin (1972)
• Kalleşler (1972)
• Hacı Murat'ın intikamı (1972)
• Vahşi aşk (1972)
• Tehlikeli görev (1972)
• Vur (1972)
• İlk aşk (1972)
• Kanlı öç (1972)
• Kanun adamı (1972)
• Bu toprağın kızı (1973)
• Vahşet (1973)
• Kader (1973)
• Harman sonu (1973)
• Gecelerin hakimi (1973)
• Felek (1973)
• Katran bebek (1973)
• Yaralı (1973)
• Ömer Hayyam (1973)
• Gönülden yaralılar (1973)
• Çoban (1973)
• Düşman (1973)
• Dağ kanunu (1973)
• Cengiz Han'ın Fedaisi (1973)
• Televizyon Niyazi (1974)
• Kiralık serseri (1974)
• Gecelerin ötesi/İster darıl ister sarıl (1974)
• Düşmanlarım çatlasın (1974)
• Cafer'in nargilesi (1974)
• Beş tavuk bir horoz (1974)
• İmparator (1974)
• Şehvet kurbanı Şevket (1975)
• Çizmeli kedi (1976)

Serien

• Azad (2002)
• İstanbul şahidimdir (2004)

Weblinks

• Seyyal Taner Offizielle Homepage
• Seyyal Taner Biografie (türk.)
• Seyyal Taner Filmografie
• Seyyal Taner in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database

Vorgänger	Amt	Nachfolger
Klips ve Onlar	Türkei beim Eurovision Song Contest 1987	MFÖ