- Shelly Winters
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Shelley Winters (* 18. August 1920 in East St. Louis als Shirley Schrift; † 14. Januar 2006 in Beverly Hills) war eine US-amerikanische Schauspielerin.
Inhaltsverzeichnis
Leben und Werk
Die aus einer jüdischen Immigrantenfamilie stammende Schauspielerin hatte Erfolge in Komödien und Musicals am Broadway und war eng mit dem Actors Studio verbunden. In Filmen übernahm sie seit 1943 Rollen, wobei das durch die Besetzung als „klassische Filmschönheit“ scheinende Selbstbewusstsein bereits bei der jungen Shelley Winters aus dem seinerzeit üblichen Rahmen fiel, so etwa in dem Western Revolverlady (1950).
In ihren reiferen Jahren war Winters eine gefragte Charakterdarstellerin, die vor ungewöhnlichen schauspielerischen Herausforderungen nicht zurückschreckte. 1972 fiel sie in Die Höllenfahrt der Poseidon mit einer Unterwasser-Szene auf, die sie größtenteils ohne Double meisterte. Für diese Rolle erntete Winters eine ihrer vier Oscar-Nominierungen. Sie erhielt die Trophäe zweimal, für ihre Nebenrollen in Das Tagebuch der Anne Frank (1959) und Träumende Lippen (1965).
1972 hatte Winters als Gast in Johnny Carsons Tonight Show eine lautstarke, schließlich auch physische Auseinandersetzung mit Oliver Reed, nachdem dieser ihrer Meinung nach frauenfeindliche Äußerungen von sich gegeben hatte.
Shelley Winters war nacheinander mit dem Verkäufer Mack Paul Mayer aus Chicago, dem Schauspieler Vittorio Gassman und dem Schauspieler Anthony Franciosa († 19. Januar 2006) verheiratet. Aus der Ehe mit Gassman stammt ihre Tochter Victoria.
Sie entdeckte bereits in den 1960er-Jahren das Talent von Robert De Niro und förderte ihn. 1967 wurde sie Patin von Laura Dern, die sie ebenfalls förderte. Shelley Winters veröffentlichte mehrere Autobiografien, in denen sie vielbeachtete Informationen über das Showgeschäft darbot.
Die Schauspielerin, die am 14. Oktober 2005 einen Herzinfarkt erlitten hatte, verstarb am 14. Januar 2006 im Alter von 85 Jahren an Herzversagen im Rehabilitation Center in Beverly Hills.
Filmografie
- 1947: Ein Doppelleben (A double life) - Regie: George Cukor
- 1948: Red River (Red River) - Regie: Howard Hawks
- 1948: Schrei der Großstadt (Cry of the city) - Regie: Robert Siodmak
- 1948: Betrug (Larceny) - Regie: George Sherman
- 1949: Kokain (Johnny stool pigeon) - Regie: William Castle
- 1949: Der große Gatsby (The Great Gatsby), nach dem gleichnamigen Roman von Francis Scott Fitzgerald, mit Alan Ladd, Betty Field
- 1950: Revolverlady (Frenchie) - Regie: Louis King
- 1950: Winchester ’73 (Winchester 73) - Regie: Anthony Mann, mit James Stewart, Rock Hudson
- 1950: Südsee-Vagabunden (South sea sinners) - Regie: H. Bruce Humberstone
- 1951: Steckbrief 7-73 (He ran all the way) - Regie: John Berry
- 1951: Zu allem entschlossen (Meet Danny Wilson) - Regie: Joseph Pevney, mit Frank Sinatra
- 1951: Gangster unter sich (Behave yourself) - Regie: George Beck
- 1951: Ein Platz an der Sonne (A place in the sun) - Regie: George Stevens, mit Elizabeth Taylor und Montgomery Clift -
- 1952: Der Tag der Vergeltung (Untamed frontier) - Regie: Hugo Fregonese
- 1952: Ein Fremder ruft an (Phone call from a stranger) - Regie: Jean Negulesco, mit Bette Davis
- 1954: Mambo (Mambo) - Regie: Robert Rossen, mit Silvana Mangano
- 1954: Saskatschewan (Saskatschewan) - Regie: Raoul Walsh
- 1954: Das Millionenbaby (To Dorothy, a son) - Regie: Muriel Box
- 1954: Die Intriganten (Executive suite) - Regie: Robert Wise, mit William Holden
- 1955: Hollywood-Story (The big knife) - Regie: Robert Aldrich, mit Rod Steiger
- 1955: Die Nacht des Jägers
- 1955: Heißer Atem (The treasure of Panco Villa) - Regie: George Sherman
- 1955: Gegen alle Gewalten (I died a thousand times) - Regie: Stuart Heisler
- 1959: Wenig Chancen für Morgen (Odds against tomorrow) - Regie: Robert Wise, mit Harry Belafonte
- 1959: Das Tagebuch der Anne Frank
- 1962: Lolita
- 1962: Der Chapman-Report (The Chapman report), mit Jane Fonda
- 1965: Träumende Lippen (A patch of blue)
- 1968: Wild in den Straßen (Wild in the streets), mit Hal Holbrook, Christopher Jones
- 1969: Das Haus der blutigen Hände ("The Mad Room").Thriller u.a. mit Stella Stevens
- 1969: Bloody Mama - Regie: Roger Corman
- 1972: Die Höllenfahrt der Poseidon oder auch Poseidon Inferno
- 1972: Wer hat Tante Ruth angezündet (Whoever slew Aunti Roo?) - Regie: Curtis Harrington
- 1972: Amok (Something to hide) - Regie: Alastair Reid, mit Peter Finch
- 1976: Der Mieter
- 1977: Elliot, das Schmunzelmonster
- 1978: König der Zigeuner
- 1979: Der Magier (The magician of Lublin) - Regie: Menahem Golan, mit Alan Arkin
- 1979: Elvis - the King - ( Elvis) Regie; John Carpenter mit Kurt Russell
- 1980: Looping - Regie: Walter Bockmayer, Rolf Bührmann, mit Hans Christian Blech
- 1981: S.O.B. – Hollywoods letzter Heuler
- 1983: Over the Brooklyn Bridgde - Regie: Menahem Golan
- 1983: Fanny Hill (Fanny Hill)- Regie: Gerry O'Hara
- 1988: Der kleine lila Menschenfresser (The purple people eater) - Regie: Linda Shayne
- 1991: Stepping Out
- 1992: Rivalinnen (Weep no more my lady) - Regie: Michel Andrieu
- 1993: Stage Fright - eine Gurke erobert Hollywood (The pickle) - Regie: Paul Mazursky
- 1994: Backfire - die total verrückte Feuerwehr (Backfire!) - Regie: A. Dean Bell
- 1994: Raging Angels (Raging angels) - Regie: Chris Christiansen
- 1995: Hungry for love (Heavy) - Regie: James Mangold
- 1995: Chaos! Schwiegersohn Junior im Gerichtssaal (Jury Duty)
- 1995: Der teuflische Plan der verrückten Mrs. Munck (Mrs. Munck) - Regie: Diane Ladd
- 1991-96 Roseanne ( TV-Serie; Rolle der Nana Mary)
- 1996: Portrait of a Lady (The Portrait of a Lady)
- 1998: Gideon - Regie: Claudia Hoover
Auszeichnungen
- Oscar 1959 für ihre Rolle in "Das Tagebuch der Anne Frank"
- Oscar 1965 für ihre Rolle in "Träumende Lippen"
Zitate
- Ich bin überhaupt nicht fett - ich bin einfach zu klein für mein Gewicht.
- Ich brauchte unbedingt einen Fick. - Ihre Erklärung, warum sie während der Dreharbeiten an einem Wochenende durch das ganze Land flog.
- Ich wurde von Monty Clift ertränkt, von James Mason überfahren, von Robert Mitchum zu Tode gedrückt - erdrosselt, vergewaltigt und noch vieles mehr. Ich bin fast reif für die Beerdigungen.
Weblinks
- Shelley Winters in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
Personendaten NAME Winters, Shelley ALTERNATIVNAMEN Shirley Schrift KURZBESCHREIBUNG US-amerikanische Schauspielerin GEBURTSDATUM 18. August 1920 GEBURTSORT East St. Louis STERBEDATUM 14. Januar 2006 STERBEORT Beverly Hills
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