- Shin Bet
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Schin Bet (שב) ist die Kurzbezeichnung des israelischen Inlandsgeheimdienstes. Schin (ש) und Bet (ב) sind die Anfangsbuchstaben von Scherut Bitachon (deutsch: Sicherheitsdienst). Der eigentliche Name des Geheimdienstes ist Schabak (שב"כ), ein Akronym für Scherut haBitachon haKlali (שירות ביטחון כללי), Schabak - Scherut haBitachon haKlali?/i (deutsch: Allgemeiner Sicherheitsdienst). Er gehört neben dem militärischen Nachrichtendienst Aman und dem Auslandsgeheimdienst Mossad zur israelischen Geheimdienstgemeinde. Der ehemalige vierte Nachrichtendienst, der Lakam, wurde im Jahr 1986 offiziell aufgelöst.
Inhaltsverzeichnis
Auftrag
Die Aufgaben des Schabak sind:
- Spionageabwehr
- Terrorismusbekämpfung
- Nachrichtendienstliche Aufklärung regierungsfeindlicher Organisationen und Personen
- Personenschutz für wichtige Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens.
- Schutz wichtiger Infrastruktur und Regierungsgebäude.
- Bereitstellung nachrichtendienstlicher Informationen für Terrorismusabwehrmaßnahmen der IDF im Westjordanland und dem Gaza-Streifen.
Organisation
Die Personalstärke des Dienstes wird auf etwa 5000 hauptamtliche Mitarbeiter geschätzt. Es wird aber von einer wesentlich höheren Zahl von inoffiziellen Mitarbeitern (Informanten) ausgegangen.
Am 15. Mai 2005 übernahm Juval Diskin, ein ehemaliger Schabak-Agent, die Leitung des Schin Bet. Sein Vorgänger, Awi Dichter, wurde nach fünfjähriger Tätigkeit mit Lob aus seinem Amt entlassen.
Im November 2003 haben vier frühere Chefs des Schin Bet, Awraham Schalom, Jaakow Peri, Carmi Gillon und Ami Ajalon, die israelische Regierung aufgerufen, einen Friedensschluss mit den Palästinensern zu erreichen.
Kontroversen
Bis 1987 leugnete die israelische Regierung, dass der Schin Bet und andere staatliche Organe Folter anwendeten.[1] Von 1987 bis 1999 wurden bestimmte Formen von Folter von der Regierung euphemistisch als „mäßiger physischer Druck“ bezeichnet[2], galten als legal, wurden auch nicht als Verstoß gegen die 1991 ratifizierte UN-Anti-Folter-Konvention angesehen[3] und systematisch angewendet.[4] Im September 1999 erklärte das Oberste Gericht diese Verhörmethoden für illegal. Doch selbst nach 1999 werfen Menschenrechtsorganisation wie das Public Committee Against Torture in Israel und B'Tselem dem Schin Bet systematische Folter von Gefangenen vor,[5] die konkreten Fälle werden jedoch von israelischen Gerichten nicht verfolgt, sondern entweder als unbegründet verworfen oder die Behandlung der Gefangenen wird gerechtfertigt. Menschenrechtsorganisationen wie das Public Committee Against Torture in Israel werfen dem Shin Bet und der Regierung daher vor, zur Folterpraxis von vor 1999 zurückzukehren.[6] (siehe auch: Politisches System Israels – Folter in Israel)
Direktoren
- Isser Harel (1948 - 1952)
- Izi Dorot (1952 - 1953)
- Amos Manor (1953 - 1963)
- Yossef Harmelin (1964 - 1974)
- Avraam Ahitov (1974 - 1981)
- Awraham Schalom (1981 - 1986)
- Josef Harmelin (1986 - 1988)
- Jaakow Peri (1988 - 1994)
- Carmi Gillon (1995 - 1996)
- Ami Ajalon (1996 - 2000)
- Awi Dichter (2000 - 2005)
- Juval Diskin (2005 - )
Verweise
Weblinks
- Offizielle Webseite (englisch)
- Shin Bet bei fas.org (englisch)
Einzelnachweise
- ↑ Lisa Hajjar: Courting conflict. The Israeli Military Court System in the West Bank and Gaza (London, University of California Press 2005), ISBN 0-520-24193-2, S. 72
- ↑ Gavin H. Boyles, Jessica L. Downs: Human Rights in the World Community: Issues And Action (University of Pennsylvania Press 2006), ISBN 0812219481, S. 87.
- ↑ Gad Barzilai: Communities and Law. Politics and Cultures of Legal Identities (University of Michigan Press 2003), ISBN 0-472-11315-1, S. 94f; Robert B. Ashmore: State Terrorism and Its Sponsors. In: Tomis Kapitan: Philosophical Perspectives on the Israeli-Palestinian Conflict (M.E. Sharpe 1997), ISBN 1-56324-877-8, S. 120–124; Thomas G. Mitchell: Native vs. Settler. Ethnic Conflict in Israel/Palestine, Northern Ireland, and South Africa (Westport, Greenwood 2000), ISBN 0-313-31357-1, S. 138.
- ↑ Vincent Iacopino, Michael Peel: The Medical Documentation of Torture (Cambridge University Press 2002), ISBN 1-841-10068-4, S. 163f.; B'Tselem: Torture und insbesondere The Interrogation of Palestinians During the Intifada: Ill-Treatment, "Moderate Physical Pressure" or Torture? (1991) sowie Routine Torture: Interrogation Methods of the General Security Service (1998).
- ↑ Lisa Hajjar: Courting conflict. The Israeli Military Court System in the West Bank and Gaza (London, University of California Press 2005), ISBN 0-520-24193-2, S. 195
- ↑ Nir Hasson: 40 complaints a year to the AG, zero investigations (Ha'aretz, 9. November 2006)
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