- Shkval
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Schkwal (russisch Шквал für Sturmböe, englische Transkription Shkval) ist der Name eines in der Sowjetunion entwickelten Torpedos mit reaktivem Antrieb, der zur Verminderung des Strömungswiderstandes die Superkavitation nutzt. Die offizielle Bezeichnung der russischen Kriegsmarine lautet VA-111 Schkwal.
Wegen der Geheimhaltung in diesem Sektor sind zur Technik und zum Einsatzgebiet des Schkwal nur wenige präzise Informationen an die Öffentlichkeit gelangt. Die ersten Exemplare wurden 1977 an die Sowjetische Marine ausgeliefert.
Der Schkwal erreicht eine Geschwindigkeit von mindestens 350 km/h. Der Torpedo hat eine Länge von 8,2 Meter und ein Gewicht von ca. 2.700 kg. Beim Start wird er durch acht ringförmig um das Haupttriebwerk verteilte kleine Starttriebwerke auf eine zur Erzeugung der Superkavitation ausreichende Geschwindigkeit beschleunigt, bevor das Haupttriebwerk zündet. Der Torpedo bleibt nach dem Abschuss über einen sich abspulenden Draht mit der Abschussstelle verbunden. Die Bildung der Superkavitation wird zusätzlich durch Gasausstoßöffnungen im Bugbereich unterstützt. Am hinteren Teil des Rumpfes befinden sich an Leitwerke erinnernde Kufen, die nach dem Abschuss ausgeklappt werden. Ihre Enden erreichen die Grenze der Kaverne und stabilisieren den Torpedo. Frühe Versionen des Schkwal waren ungelenkt, die neueren Modelle Schkwal-15 und Schkwal-15B besitzen einen Aktuator, der die Front des Kavitators in einer Ebene kippen kann. Der Torpedo wird durch die Leitkufen in Rotation versetzt, wodurch eine Richtungssteuerung mit dem nur um eine Achse beweglichen Kavitator möglich wird. Ein ähnliches Steuerungsprinzip kommt auch bei einigen russischen Luft- und Panzerabwehrraketen zum Einsatz, charakteristisch ist der spiralförmige Verlauf der Trajektorie.
Ein mögliches Einsatzgebiet des Schkwal-Torpedos ist die Abwehr feindlicher U-Boote. Da U-Boote aus sowjetischer Produktion bis ca. 1980 als relativ geräuschvoll gelten, waren sie zum Beispiel gegenüber vergleichsweise leisen westlichen Jagd-U-Booten im Nachteil. Durch den Abschuss von Superkavitationstorpedos erlangt man durch deren Geschwindigkeit und das Erzwingen von Abwehrmaßnahmen des gegnerischen U-Bootes einen Zeitvorteil. Eine andere denkbare Einsatzvariante des Schkwal ist die Vernichtung von Flugzeugträgerverbänden mittels eines nuklearen Sprengkopfes.
Das Schkwal-Waffensystem wurde nach dem Ende des Ostblocks von den Nachfolgestaaten der Sowjetunion (GUS) anderen Staaten zum Kauf angeboten.
Siehe auch: Superkavitationstorpedo (Diehl BGT Defence)
Technische Daten
- Länge: 8,20 m
- Durchmesser: 533 mm
- Gewicht: 2700 kg
- Reichweite: 11 km
- Geschwindigkeit: 100 m/s
- Sprengkopf: 2-5 kT Nuklearsprengkopf oder 210 kg Hochexplosiv-Sprengstoff
Literatur
- Spektrum der Wissenschaft 08/2001, „Raketen unter Wasser“
Weblinks
- Globalsecurity.org (englisch)
- fas.org (englisch)
- Volker Lange: Highspeed in der Tiefe in morgenwelt, 23. Juni 2005
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