- Sholem Asch
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Schalom Asch (hebräisch שלום אש; * 1. Januar 1880 in Kutno, Polen; † 10. Juli 1957 in London; gelegentlich auch Scholem Asch) war ein jüdischer Schriftsteller und Dramatiker.
Inhaltsverzeichnis
Leben und Wirken
Er wuchs als eines von zehn Kindern eines jüdischen Schankwirtes auf. Schalom erhielt eine traditionelle jüdische Erziehung. Doch bald wurde er von der europäischen Kultur und Literatur angezogen und zog zuerst in die Stadt Włocławek und von dort nach Warschau.
In Warschau konnte Asch als Schriftsteller debütieren; seine ersten Werke verfasste er in hebräischer Sprache. In dieser Zeit war er auch politisch aktiv; dabei war ihm die Haskala sehr wichtig. Bei dieser Arbeit lernte u. a. auch den Schriftsteller Itzhok Lejb Perez kennen, unter dessen Einfluss Asch begann, in Jiddisch zu veröffentlichen. In Warschau heiratete Asch Mathilde, eine Tochter des Schriftstellers M. M. Shapiro. Mit ihr hatte er einen Sohn, Moses Asch, den späteren Gründer von Folkways Records.
1908 reiste Asch mit seiner Ehefrau nach Jerusalem und 1914 in die USA. Den Ersten Weltkrieg verbrachte Asch zusammen mit seiner Familie in New York. 1920 wurde seinem Antrag stattgegeben und ihm die US-amerikanische Staatsbürgerschaft verliehen.
Mit seinen Theaterstücken konnte Asch fast durchweg große Erfolge erzielen und auch sein restliches Werk wurde von der Literaturkritik positiv besprochen. Bereits 1924 begann man in Warschau an einer „Schalom-Asch-Werkausgabe” zu arbeiten, welche aber durch die politischen Ereignisse keine weite Verbreitung fand.
Später kehrte Asch nach Polen zurück, emigrierte aber bereits 1938 über Frankreich wieder in die USA. Nach Kriegsende ließ er sich in Bat Yam, einem Vorort Tel Avivs, nieder. Sein damaliges Wohnhaus ist heute (2006) als Museum und Gedenkstätte zu besichtigen.
Im Alter von 77 Jahren starb Schalom Asch am 10. Juli 1957 in London.
Zu Aschs Spätwerk gehören die von der jiddischen Presse kontrovers diskutierten The Nazarene (1939; dt. Jesus: der Nazarener), The Apostle (1943; dt. Der Apostel) und Mary (1949; dt. Maria), biographische Romane über Jesus, Maria und den Apostel Paulus. Er versuchte, zur Versöhnung von Christentum und Judentum beizutragen.
Werke
Theaterstücke
- Der Bund der Schwachen. Drama Fischer, Berlin 1913
- Familie Großglück. Komödie in 3 Akten. Fischer, Berlin 1909
- Der Gott der Rache. Drama in 3 Akrten. Fischer, Berlin
- Joseph. Eine Hirten-Legende in 5 Bildern. Zsolnay, Berlin 1925
- Messianische Zeiten
- Mottke der Dieb. Roman. Goldmann, München 1987, ISBN 3-442-08908-5
- Sabbatai Zewi. Tragödie in 3 Akten. Fischer, Berlin 1918
- What I Believe. Putnam, New York 1941
Romane und Erzählungen
- Amerika. Borngräger, Berlin 1914
- Der Apostel. Roman. Bermann-Fischer, Stockholm 1946
- Bilder aus dem Ghetto. Fischer, Berlin 1907
- Chaim Lederers Rückkehr. Zsolnay, Berlin 1929
- East River. Roman. Diana-Verlag, Konstanz 1955
- Der elektrische Stuhl. Roman. Zsolnay, Berlin 1929
- Erde. Erzählung. Juncker, Berlin 1913
- Der Gefangene Gottes. Roman. Zsolnay, Berlin 1932
- Gesang des Tales. Roman. DeLange Verlag, Amsterdam 1938
- Ein Glaubensmartyrium. Erzählung. Zsolnay, Berlin 1929
- In a schlechte zait. Erzählungen. 1903
- Jesus, der Nazarener. Roman. Weltbild-Verlag, Augsburg 1991, ISBN 3-905414-56-2
- Kinder in der Fremde. Erzählungen. DeLange Verlag, Amsterdam 1935
- Die Kinder Abrahams. Novellen aus Amerika. Zsolnay, Berlin 1931
- Kleine Geschichten aus der Bibel. Jüdischer Verlag, Berlin 1923
- Der Krieg geht weiter. Roman. DeLange Verlag, Amsterdam 1936
- Maria, Mutter des Erlösers. RomanWeltbild-Verlag, Augsburg 2004
- Moses. Roman 1951 (dt. 1953)
- Die Mutter. Roman. Zsolnay, Berlin 1930
- Onkel Moses. Roman. Zsolnay, Berlin 1929
- Reb Schlomo Naggid
- Reise durch die Nacht. 1956
- Das Städtchen. Novelle. Fischer, Berlin 1909
- Der Trost des Volkes. Roman. Diana-Verlag, Konstanz 1961
- Von den Vätern. Zsolnay, Berlin 1931
- Vor der Sintflut. Zsolnay, Berlin
- Petersburg. Roman. 1930
- Warschau. Roman. 1930
- Moskau. Roman. 1931
- Die Zauberin von Kastilien. Erzählung. Zsolnay, Berlin 1929
Siehe auch
Literatur
- Lexikon des Judentums, Bertelsmann-Lexikon-Verlag, Gütersloh 1971, ISBN 3-570-05964-2, Sp. 56
Weblinks
- Literatur von und über Schalom Asch im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Personendaten NAME Asch, Schalom ALTERNATIVNAMEN Asch, Scholem KURZBESCHREIBUNG jüdischer Schriftsteller und Dramatiker GEBURTSDATUM 1. Januar 1880 GEBURTSORT Kutno, Polen STERBEDATUM 10. Juli 1957 STERBEORT London
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