Shoutoku Taishi

Shoutoku Taishi
Gemälde des Kronprinzen aus dem 8. Jh., zu seiner Seite sind sein jüngerer Bruder und Sohn
10.000 Yen Geldschein mit dem Prinzen

Shōtoku Taishi (jap. 聖徳太子, dt. Kronprinz Shōtoku; * 574; † 8. April 622) war ein japanischer Kulturheld.

Er war der erste Sohn des Yōmei-tennō und dessen Gemahlin Hashihito. Sein Eigenname war Umayado no miko (厩戸皇子, dt. Prinz Umayado). Weiterhin ist er bekannt als Toyosatomimi bzw. Kamitsumiyao. Im Kojiki wird er als Kamitsumiya no Umayado no Toyosatomimi no Mikoto bezeichnet. Im Nihonshoki wird er, außer als Umayado no oji, noch unter mehreren anderen Ehrentiteln geführt. Der Name Shotoku Taishi ist erstmals im Kaifuso 751 schriftlich erwähnt, also fast 130 Jahre nach seinem Tode.

Shōtoku heiratete Ohime, die Tochter der Suiko-tennō. 593 wurde er Kronprinz und Regent für die Suiko-tennō und erhob 594 den Buddhismus in Japan zur Staatsreligion. Er gründete mehrere buddhistische Tempel und Klöster, schrieb 604 die 17 Verfügungen (憲法十七条, Kenpō-jūshichi-jō), die eine Art Verfassung darstellen und förderte die Übernahme der Festlandskultur, die Promiskuität, den Buddhismus, die Wissenschaft und die Künste. 607 initiierte er die Entsendung von Botschaftern ins China der Sui-Zeit (遣隋使, kenzuishi; ab 618 an den Tang-Hof, von da an als 遣唐使, kentōshi, bekannt). 620 verfasste er mit Soga no Umako die Geschichtsbücher Tennōki und Kokki.

Die heute herrschende Meinung unter japanischen Historikern geht dahin, dass er als Person zwar gelebt hat, jedoch, außer der Gründung des Ikaruga, dem späteren Hōryū-ji, keine Taten belegbar sind.

Shōtoku starb, während Kaiserin Suiko auf dem Thron saß. Er legte die Grundlage für die Taika-Reformen.

Zugeschrieben wird ihm das Sangyō gisho, eine Sammlung von drei Sutrenkommentaren [Taishō LXI, Nr. 2185-7]. Nämlich Hoke-kyō (skr.: Saddharmapuṇḍarīkasūtra; jp. Abschrift 731), Yuima-kyō (skr.: Vimalakīirtinideśsūtra) und Shōman-gyō (Śrīmālādevīsiṃhanādasūtra). Fujieda Akira (1975) vertritt die Ansicht – basierend auf Funden in Tun-Huang – daß diese Kommentare chinesischen Ursprungs sind.

Die Figur des Prinzen taucht von Anfang an idealisiert auf, so ist es kein Wunder, dass in der Geschichte Japans viele heilige Objekte und Statuen auftauchten, die dem seinem Werk zugeschrieben werden und deswegen als besonders mächtig gelten. Der Prinz selbst wurde auch immer mehr zu einer übernatürlichen Gestalt, bei der die Menschen um Wohltaten und Schutz baten. Auch heute noch gibt es Shōtoku-Verehrung in Japan. Der Tempel Hōryū-ji beispielsweise trat aus der Hossō-shū aus und machte seine eigene Schule auf, die Shōtoku-shū.

Ryōko Yamagishi zeichnete unter dem Titel Hi izuru Tokoro no Tenshi eine über 2.000 Seiten umfassende Manga-Serie über das Leben Shōtokus. In der Comicserie, die für eine weibliche Leserschaft gezeichnet wurde, ist er bisexuell und hat übernatürliche Fähigkeiten.

Literatur

  • Hermann Bohner; Shōtoku Taishi 聖徳太子; Tōkyō, 1940 (OAG); XXIII, 67, 1033S.: Ill.; Sert: Mitteilungen der OAG: Suppl. 15. (Rezension: Wilhelm Gundert in Asia Major N.F. Vol I, No. 1 (1944) S 159-78)
  • Alexander C. Soper; Pictorial Biography of Prince Shotoku; in: Metropolitan Museum of Art Bulletin, New Series, Vol. 25, No. 5 (Jan., 1967), S. 197-215

Weblinks


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