Sianow

Sianow
Sianów
Wappen von Sianów
Sianów (Polen)
DEC
Sianów
Sianów
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Westpommern
Landkreis: Koszalin
Fläche: 15,93 km²
Geographische Lage: 54° 13′ N, 16° 18′ O54.21666666666716.37Koordinaten: 54° 13′ 0″ N, 16° 18′ 0″ O
Höhe: 7 m n.p.m
Einwohner: 6.572 (30. Juni 2008[1])
Postleitzahl: 76-004
Telefonvorwahl: (+48) 94
Kfz-Kennzeichen: ZKO
Wirtschaft und Verkehr
Straße: DK 6 KołbaskowoPruszcz Gdański
Schienenweg: PKP Nr. 202: Stargard SzczecińskiGdynia, Bahnstation: Skibno
Nächster int. Flughafen: Stettin-Goleniów
Gemeinde
Gemeindeart: Stadt- und Landgemeinde
Gemeindegliederung: 24 Schulzenämter
39 Ortschaften
Fläche: 226,78 km²
Einwohner: 13.292 (30. Juni 2008[1])
Verwaltung (Stand: 2008)
Bürgermeister: Ryszard Wątroba
Adresse: ul. Armii Polskiej 30
76-004 Sianów
Webpräsenz: www.sianow.pl

Sianów [ˈɕanuf] (deutsch Zanow) ist eine Kleinstadt in der polnischen Woiwodschaft Westpommern, Powiat Koszaliński (Kreis Koszalin) mit etwa 6.500 Einwohnern.

Inhaltsverzeichnis

Geographische Lage

Sianów liegt im Nordosten der Woiwodschaft Westpommern im Tal des Flusses Pollnitz und am Osthang des Berges Gollen in Hinterpommern. Die Landesstraße 6 (ehem. Reichsstraße 2) verbindet den Ort mit den Nachbarstädten Koszalin (Köslin) (6 Kilometer westlich) und Słupsk (Stolp) (70 Kilometer östlich). Beide Städte sind auch mit der Eisenbahn zu erreichen.

Geschichte

Zanow um 1900

Aus einer Urkunde des Jahres 1311 geht hervor, dass sich der Burgflecken Sanowe im Besitz der Familie Swenzo befand. Deren Nachkomme Peter von Pollnow verlieh Zanow 1343 das lübische Stadtrecht. 1357 wurde die Stadt an den Bischof von Cammin verkauft. Danach werden die Besitzverhältnisse unklar, denn 1372 wurde Zanow unter den Besitzungen der pommerschen Herzöge aufgeführt, während 1400 die Zugehörigkeit zur Vogtei Rügenwalde erwähnt wurde. 1436 erwarb Pommernherzog Bogislaw IX. die Stadt und richtete dort ein Jagdschloss ein. Einer seiner Nachfolger, der Herzog Bogislaw X., wurde 1480 bei einem Überfall Kösliner Kaufleute auf Zanow im Schloss gefangen gehalten. 1483 verkaufte Bogislaw X. Zanow samt Schloss an Jürgen Kleist. Nach der Einführung der Reformation in Pommern wurde 1560 in Zanow eine weltliche Schule eröffnet.

Während der napoleonischen Kriege wurde Zanow von einem mit den Franzosen verbündeten polnischen Regiment erobert. Die hohen Besatzungskosten ruinierten die Stadt für viele Jahre. Ab 1815 gehörte Zanow zu Preußen und wurde in den Kreis Schlawe eingegliedert. Nach Fertigstellung der Chaussee StettinDanzig errichtete der Kommerzienrat August Kolbe 1848 auf dem Gelände des verfallenen Schlosses eine Zündholzfabrik, die sich nach dem Anschluss an die Bahnlinie Stettin–Stolp 1869 zu einem Großunternehmen mit Geschäftsverbindung bis nach China und Japan entwickelte. Der wirtschaftliche Erfolg schlug sich in reger Bautätigkeit in der Stadt nieder. Sie erweiterte sich entlang der Ausfallstraßen, und im Stadtzentrum entstanden zahlreiche moderne Wohnhäuser. 1879 wurde am Markt ein neues Rathaus eingeweiht. Zwischen den beiden Weltkriegen hatte sich Zanow zu einem wichtigen Industriezentrum im Kreis Schlawe entwickelt. Nach Ausbruch des Zweiten Weltkrieges kamen zahlreiche Zwangsarbeiter in die Stadt. Ende 1944 war Zanow Durchgangsstation der aus dem Osten kommenden Flüchtlingsströme. Bei der Eroberung durch die Rote Armee wurde Zanow kaum zerstört. Nach der Übernahme durch die polnischen Behörden wurde die Stadt in Sianów umbenannt. Die Zündholzfabrik wurde demontiert und in die Sowjetunion geschafft.

Partnerstadt

2001 schloss Sianów einen Partnerschaftsvertrag mit der schleswig-holsteinischen Gemeinde Wöhrden.

Einwohnerentwicklung der Stadt Sianów

Gmina Sianów

Bei einer Einwohnerzahl von rund 13.000 Menschen steht die Gmina Sianów an 29. Stelle der 114 Gemeinden der Wowiodschaft Westpommern. Mit ihrer Fläche von 226,78 km² macht sie 13,6% der Fläche des Powiat Koszalin aus und steht flächenmäßig an 44. Stelle der Gemeinden in der Woiwodschaft Westpommern.

Zur Stadt- und Landgemeinde Sianów gehören die 24 Schulzenämter:

  • Bielkowo (Beelkow)
  • Dąbrowa (Damerow)
  • Gorzebądz (Gohrband)
  • Grabówko (Neu Martinshagen)
  • Iwięcino (Eventin)
  • Karnieszewice (Karnkewitz)
  • Kędzierzyn (Heydebreck)
  • Kleszcze (Kleist)
  • Kłos (Kluß)
  • Maszkowo (Maskow)
  • Mokre (Mocker)
  • Osieki (Wusseken)

Außerdem umfasst die Gemeinde weitere Dörfer, die nicht den Status eines Schulzenamts haben und obigen Schulzenämtern zugeordnet sind.

Verweise

Literatur

  • Gustav Kratz: Die Städte der Provinz Pommern - Abriß ihrer Geschichte, zumeist nach Urkunden. Sändig Reprint Verlag, Vaduz 1996 (unveränderter Neudruck der Ausgabe von 1865), ISBN 3253027341, S. 561-564.

Weblinks

Fußnoten

  1. a b Główny Urząd Statystyczny, „LUDNOŚĆ - STAN I STRUKTURA W PRZEKROJU TERYTORIALNYM“, Stand vom 30. Juni 2008 (WebCite)

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