Sibirsche Iris

Sibirsche Iris
Sibirische Schwertlilie
Sibirische Schwertlilie (Iris sibirica)

Sibirische Schwertlilie (Iris sibirica)

Systematik
Klasse: Einkeimblättrige (Liliopsida)
Unterklasse: Lilienähnliche (Liliidae)
Ordnung: Spargelartige (Asparagales)
Familie: Schwertliliengewächse (Iridaceae)
Gattung: Schwertlilien (Iris)
Art: Sibirische Schwertlilie
Wissenschaftlicher Name
Iris sibirica
L.

Die Sibirische Schwertlilie (Iris sibirica), auch Wiesen-Iris, Wiesen-Schwertlilie oder Sibirische Iris genannt, ist eine Pflanzen-Art aus der Familie der Schwertliliengewächse (Iridaceae). Die Art steht unter Naturschutz.

Inhaltsverzeichnis

Beschreibung

Die Sibirische Schwertlilie ist eine mehrjährige, krautige Pflanze, die Wuchshöhen von 40 bis 90 cm erreicht. Dieser Geophyt bildet ein dickes Rhizom („Wurzelstock“). Sie hat lange, spitze, lanzettliche, schwertförmige Stängel unfassende Laubblätter, die sich im Herbst bronze- oder orangefarben verfärben.

Die kräftig violettblauen Blüten mit dem für Schwertlilien typischen Aufbau (die drei äußeren Blütenhüllblätter sind nach außen gebogen, die drei inneren Blütenhüllblätter stehen aufrecht) erscheinen in der Zeit von Mai bis Juni.

Verbreitung und Lebensraum

Heimisch ist die Sibirische Schwertlilie auf Feuchtwiesen von Europa bis Sibirien. Als Standort bevorzugt sie sonnige bis halbschattige Plätze, die kühl und luftfeucht sind. Sie gedeiht am besten auf einem frischen bis feuchten Boden, der nährstoffreich und lehmig ist. Auf Sumpfwiesen bildet diese Sumpfpflanze gelegentlich ausgedehnte Bestände aus. Das dann im Mai und Juni erscheinende blaue Blütenmeer gehört zu den beeindruckendsten Anblicken, die eine Sumpfwiese bieten kann. Die Sibirische Schwertlilie ist jedoch in ihrem Bestand teilweise stark bedroht. Zum einen schränkt das Trockenlegen von Feuchtwiesen ihren Lebensraum ein, zum anderen werden heute Wiesen früher abgemäht als dass die Pflanze ihre Vegetationsperiode durchlaufen hat.

Die Sibirische Schwertlilie wird häufig an neuen Standorten in der freien Natur angesiedelt (sogenannte Ansalbung). Diese Ausbringung ist jedoch als Florenverfälschung zu bewerten und nach §41 des Bundesnaturschutzgesetzes genehmigungspflichtig.

In Deutschland trug Kaiser Karl der Große zur Verbreitung der Schwertlilie bei, deren Anbau er empfahl.

Nutzung

Die Pflanze

Verwendung als Gartenpflanze

Im Garten kann man die Sibirische Schwertlilie sehr gut zum Verwildern an Teichrändern verwenden, wo sie jedoch regelmäßig im Herbst geteilt werden sollte, da ältere Horste von innen heraus verkahlen. Sie ist außerdem nicht sehr durchsetzungsfähig gegenüber starken Gräsern.

Mittlerweile sind eine Reihe von Sorten aus der Sibirischen Schwertlilie gezüchtet worden, die sich in ihrer Färbung, Wuchshöhe und Blütengröße von der robusten Art unterscheiden. Naturbewusste Gärtner sollten allerdings der Art den Vorzug geben.

Verwendung als Heilpflanze

Der Wurzelstock (auch Veilchenwurzel genannt) enthält u. a. Stärke, ätherisches Öl, Gerbstoff und das sogenannte, nach Veilchen duftende Iridin, welches harntreibend wirkt. Der Wurzelstock wird zermahlen oder gepulvert in Hustentees, diversen Pudern und Zahnpulvern verwendet. Bereits im Altertum gab man zahnenden Säuglingen Wurzelstücke zum Beißen. Wegen mangelnder Hygiene ist diese Verwendung aber aus der Mode gekommen. Im Mittelalter behandelte man mit der Lilie Prellungen jeder Art.

Weblinks


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