- Sic
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Das Wort sic (lat. sīc, „so“, „wirklich so“) wird, vorzugsweise in eckigen Klammern, als redaktionelle Ergänzung verwendet
- in Zitaten,
- um anzudeuten, dass eine unmittelbar vorangehende Stelle eines Zitats exakt so lautet, wie sie wiedergegeben wurde, und vom Zitierenden nicht geändert wurde, oder
- um eine Besonderheit des zitierten Texts hervorzuheben, gleichzeitig aber deutlich zu machen, dass dem Zitierenden diese Besonderheit bewusst ist und nicht etwa er selbst derjenige ist, der die Besonderheit inhaltlich zumeist oder zitatbedingt-strukturell verträte.
- Die so gekennzeichnete Besonderheit kann ein inhaltlicher Widerspruch, eine veraltete Schreibweise, ein Rechtschreibfehler oder Ähnliches sein. Insbesondere bei wissenschaftlichen Texten kann durch „[sic]“ darauf hingewiesen werden, dass eine Quelle offensichtlich falsche Informationen trägt. Der Zitierende wiederum darf diese Besonderheit nicht revidieren oder ändern, da er sonst selbst einen Zitierfehler beginge.
- in Druckvorlagen, um eine Besonderheit zu kennzeichnen und so den Schriftsetzer hierauf aufmerksam zu machen und Fehlern vorzubeugen.
- an Stellen, die fälschlich als Fehler interpretiert werden könnten, um darauf hinzuweisen, dass etwas genau so und nicht anders gemeint ist.
Inhaltsverzeichnis
Verwendung
Die Verwendung dieses Zusatzes „[sic]“ findet sich heute überwiegend in akademischen, insbesondere literaturwissenschaftlichen Texten. Dort gilt die Kennzeichnung von heute unüblichen Schreibweisen des Originaltexts als Ausweis präziser Arbeit.
Man findet auch „[sic!]“ mit einem Ausrufezeichen[1] oder statt „sic“ nur ein Ausrufezeichen: „[!]“.
Man schreibt „[sic?]“ oder deutsch „[so?]“ mit einem Fragezeichen, wenn man in einem Manuskript bei der Schreibweise (insbesondere eines Namens) unsicher ist und den Korrektor darauf hinweisen will. (Das ist ebenso kurz wie englisch „[sp?]“ für „[spelling?]“.)
Manchmal findet man exakte Zitate auch im schriftlichen Text als „O-Ton“ gekennzeichnet.
Gelegentlich wird der Einschub auch verwendet, um in Zitaten eine Distanzierung des Zitierenden von dem Zitat zu unterstreichen oder auf einen bestimmten Punkt besonders hinzuweisen. Bei solcher Nutzung könnte man von einer kreativen Zweckentfremdung sprechen.
Beispiele
- „Die Lerer [sic] machen es so.“
- „Göthe [sic] gilt als der bedeutendste deutsche Dichter und herausragende Persönlichkeit der Weltliteratur.“
Siehe auch
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Duden: Die Deutsche Rechtschreibung. Dudenverlag, 2000, ISBN 3-411-04012-2. Enthält nur das Stichwort 'sic!', nicht 'sic'.
- in Zitaten,
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