- Bad Sooden
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Wappen Deutschlandkarte Basisdaten Bundesland: Hessen Regierungsbezirk: Kassel Landkreis: Werra-Meißner-Kreis Höhe: 152-250 m ü. NN Fläche: 73,53 km² Einwohner: 8699 (31. Dez. 2007) Bevölkerungsdichte: 118 Einwohner je km² Postleitzahl: 37242 Vorwahl: 05652 Kfz-Kennzeichen: ESW Gemeindeschlüssel: 06 6 36 001 Adresse der Stadtverwaltung: Marktplatz
37242 Bad Sooden-AllendorfWebpräsenz: Bürgermeister: Frank Hix (CDU) Lage der Stadt Bad Sooden-Allendorf im Werra-Meißner-Kreis Bad Sooden-Allendorf ist eine Stadt im Werra-Meißner-Kreis in Hessen (Deutschland).
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Geographische Lage
Der Kurort Bad Sooden-Allendorf liegt im Werratal in der Nähe des Hohen Meißner unmittelbar an der Grenze zu Thüringen fast im geographischen Zentrum Deutschlands.
Nachbargemeinden
Bad Sooden-Allendorf grenzt im Norden an die Gemeinden Lindewerra, Wahlhausen und Asbach-Sickenberg, im Osten an die Gemeinden Wiesenfeld und Volkerode (alle im thüringischen Landkreis Eichsfeld), im Süden an die Gemeinde Meinhard, die Stadt Eschwege und die Gemeinde Berkatal, im Westen an die Stadt Großalmerode, sowie im Nordwesten an die Stadt Witzenhausen (alle im Werra-Meißner-Kreis).
Stadtgliederung
Die Stadt besteht neben der Kernstadt Bad Sooden-Allendorf aus den Stadtteilen Ahrenberg, Dudenrode, Ellershausen, Hilgershausen, Kammerbach, Kleinvach, Oberrieden, Orferode und Höfe-Weiden. Die Kernstadt selbst gliedert sich in Sooden und Allendorf, wobei sich Sooden auf der westlichen Seite der Bahnlinie befindet.
Geschichte
Der Ort besteht mindestens seit dem Ende des achten Jahrhunderts. Das belegt eine Schenkungsurkunde des Frankenkönigs Karls des Großen, die von Historikern auf die Zeit zwischen 776 und 779 datiert wurde. Mit diesem Dokument übertrug Karl die Salzquellen, Salzpfannen, Salzarbeiter, Markt, Tribut und Zoll der Siedlung Westera dem Kloster Fulda. Der Name der Siedlung bezieht sich auf die Lage an der westlichen Grenze zu Thüringen.
Während des Dreißigjährigen Krieges griffen im April 1637 die kroatischen Regimenter Geleen und Graf Isolani die Stadt an, die dabei fast vollständig abbrannte. Auch die beiden Kirchen und das Rathaus wurden dabei zerstört. Der Rathof - komplett aus Stein erbaut - überstand den großen Stadtbrand und ist als ältestes Gebäude der Stadt erhalten geblieben.
Über 1000 Jahre lang, bis zum Ende des 19. Jahrhunderts wurde in Siedehäusern aus Sole Salz gewonnen. Die Sole wurde aus einem Vorkommen unter der Stadt gefördert. Die Aufhebung des Salzmonopols in Folge des Anschlusses an Preußen im Jahre 1866 führte zu einem Preisverfall, der zur Aufgabe der Salzherstellung führte. Das letzte Salz wurde 1906 gewonnen.
Parallel zum Niedergang der Saline entdeckte man die heilende Wirkung der Sole und begann mit dem Bau eines Badehauses. Am 1. Juni 1881 wurde das Haus eingeweiht und seiner Bestimmung übergeben.
Noch heute wird mit dem Brunnenfest, das jährlich zu Pfingsten stattfindet, an die Zeit der Salzgewinnung erinnert. Mit einem originalgetreuen Pfannengesöde wird dann vorgeführt, wie früher Salz gewonnen wurde. In einem Salzmuseum wird das Salz dann verkauft, dort wird auch die Geschichte der Salzgewinnung präsentiert.
Modernisierung
Zum Jahrtausendwechsel baute man das Gradierwerk ab und komplett neu auf. Ende 2005 stellte man eine Therme mit großem Saunabereich fertig, um auch privat zahlende Gäste in die Stadt zu locken. Im April 2007 wurde eine neue Veranstaltungshalle für Kongresse und Konzerte eröffnet. Auch die Straßenführung wurde geändert. Seither besteht keine direkte Verbindung mehr zwischen Sooden-Nord und Sooden-Süd - der Autoverkehr muss auf die Umgehungsstraße durch das Industriegebiet ausweichen. Des Weiteren wird der Bahnhof auf zwei Gleise zurückgebaut und modernisiert, von dort aus soll ein direkter Weg nach Sooden geschaffen werden. Durch diese Maßnahmen will die Stadt dem Rückgang des Kurbetriebs insofern entgegenwirken, dass der Bereich um die Therme und das Kurgebiet leichter erreichbar und autofreie Zone wird.
Politik
Stadtverordnetenversammlung
Die Kommunalwahl am 26. März 2006 lieferte folgendes Ergebnis:
Parteien und Wählergemeinschaften %
2006Sitze
2006%
2001Sitze
2001SPD Sozialdemokratische Partei Deutschlands 41,8 13 38,8 12 CDU Christlich Demokratische Union Deutschlands 36,8 11 32,7 10 GRÜNE Bündnis 90/Die Grünen 9,1 3 9,5 3 FWG Freie Wählergemeinschaft 7,6 2 10,0 3 FDP Freie Demokratische Partei 4,7 2 5,9 2 REP Die Republikaner – – 3,1 1 Gesamt 100 31 100 31 Wahlbeteiligung in % 53,9 55,4 Bürgermeister
Bürgermeister der Stadt ist seit 5. März 2009 Frank Hix (CDU). Zur Bürgermeisterwahl am 2. November 2008 trat außerdem Thomas Giese (SPD) an. Hix gewann die Wahl mit 3380 Stimmen (76,8%), Giese erhielt 1019 Stimmen (23,2%). Die Wahlbeteiligung lag bei 63,6 Prozent.
Ehemalige Bürgermeister der Stadt:
- Ronald Gundlach (1997 bis 2009)
- Erich Giese
- Rolf Jenther
- Rolf-Erich Barié
- Gerhard Harke (1960 bis 1978)
- Fritz Franke
Stadtwappen
Das 1931 durch das Staatsarchiv genehmigte Wappen zeigt in rotem Schild eine zinnenbekrönte Ringmauer mit Torturm und vier Innentürmen, silbern mit blauen Dächern. Im Torbogen auf rotem Grund einen schräg gekreuzten Pfannhaken und ein Berlaff (Holzlöffel zur Beschleunigung der Soleverdampfung) in gold.
Partnerschaften
Bad Sooden-Allendorf pflegt Partnerschaften zu den Städten
- Landivisiau im Departement Finistère, Frankreich seit 1974 und
- Bad Frankenhausen in Thüringen seit 1990.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Museen
- Das Museum steht direkt auf dem ehemaligen Todesstreifen an der Grenze zwischen Hessen und Thüringen. Es beherbergt neben alten Grenzinstallationen und einer Reihe historischer Militärfahrzeuge bzw. -helikopter eine anschauliche und detaillierte Geschichte der innerdeutschen Grenze.
- Salzmuseum
- Das Salzmuseum im Söder Tor erinnert an die knapp 1000-jährige Salzgeschichte der Stadt.
Bauwerke
- Möglicher Ursprungsort des bekannten Liedes. Der Brunnen ist noch erhalten, die Linde wurde 1912 neu gepflanzt, das Tor 1997 wiedererrichtet.
- Gradierwerk
- Eines der letzten Gradierwerke in Deutschland. Es wurde im Laufe der letzten zehn Jahre komplett erneuert und ist ein beliebter Erholungsort.
- Werratal-Therme
- Therme mit Solewasser, Sauna, Außenbereich. Das Gradierwerk ist zu einem Viertel in den Saunabereich integriert.
- Diebesturm
- Historische Fachwerkaltstadt
Regelmäßige Veranstaltungen
Überregional bekannt ist Bad Sooden-Allendorf für das Erntedank- und Heimatfest, das jedes Jahr um das dritte Wochenende im August gefeiert wird (Freitag bis Dienstag). Beliebt ist es vor allem wegen seiner vielen Traditionen - so wird es seit über 100 Jahren mit dem gleichen Programm gefeiert. Höhepunkte:
- Straßenfest in der Altstadt (Freitag), Vergnügungsmeile auf dem Festplatz (Samstag bis Dienstag)
- Fackelumzug mit anschließendem Zapfenstreich und Beleuchtung (Werra in Flammen)
- Triolett-Tanzen, ein Reigen aus zwei Dreierpärchen
- Spanisch-Fricco-Essen
- Großer Festumzug am Sonntag
- Reiche Schmückung der Stadt mit Girlanden und Erntekronen aus Getreide, bewerkstelligt vor allem von den Anwohnern selbst
Im Jahr 2008 wurde ein Jubiläumserntefest gefeiert, das zwar nicht das 150. war, aber 150 Jahre zuvor (1858) erstmals von einem Gastwirt namens Beuermann ausgerichtet wurde. Der hiesige Künstler Martin Schülbe dokumentierte die Vorbereitungen sowie das Fest und veröffentlichte eine DVD, die in verschiedenen Geschäften der Stadt erhältlich ist.
Jedes Jahr findet in der Woche nach Ostern die traditionelle Märchenwoche in Bad Sooden-Allendorf statt. Zahlreiche Veranstaltungen, beispielsweise Märchenabende und Theateraufführungen, führen in die Welt der Märchen ein, umrahmt von täglichen Auftritten der Märchenfiguren im Kurpark. Im Fokus steht Frau Holle, die am nahen Hohen Meißner gelebt haben soll und täglich im historischen Söder Tor die Betten schüttelt.
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
- Bad Sooden-Allendorf ist über die B 27 Witzenhausen–Eschwege an das Autobahnnetz angebunden.
- Der zentrale Bahnhof liegt an der Nord-Süd Bahnstrecke Göttingen–Bebra–Fulda.
- Es existiert ein Stadtbussystem.
- Nächster Flughafen ist Kassel-Calden.
- Die Werra ist für große Schiffe nicht nutzbar. Es findet aber ein reger Verkehr mit Paddelbooten statt.
- Ein Wohnmobilhafen in Altstadt- und Werranähe zieht Caravans an.
- Ein Netz an Wander- und Fahrradwegen steht zur Verfügung.
Medien
- Als Tageszeitung erscheint die Witzenhäuser Allgemeine, eine Lokalausgabe der HNA (Hessische/Niedersächsische Allgemeine).
- Außerdem gibt der MB-Media-Verlag, der über die Ippen-Gruppe ebenfalls zur HNA gehört (Ippen-Neffe Schöningh) zwei Wochenzeitungen namens Marktspiegel und Extra-Tip heraus, die sich aber weniger regionalen Themen als vielmehr boulevardesker Berichterstattung widmen.
- Der BSA-Kurier ist eine Werbezeitung für das örtliche Kurpark-Hotel, dessen Anzeigen zuletzt ebenfalls von der HNA akquiriert wurden. Örtliche Vereinsberichterstattung und Kulturankündigungen fanden darin einen Platz.
- Ein Stadtblättchen wird für wenige Abonnenten vom Verlag Linus-Wittich herausgegeben.
- Weiterhin ist das Lokalradio Rundfunk Meißner (RFM) in der Stadt zu empfangen, das seinen Namen vom unweit gelegenen Berg Hoher Meißner hat.
Bildung
Bad Sooden-Allendorf bietet mit der Grundschule Am Brunnen vor dem Tore (Klassen 1 bis 4) und der Rhenanusschule (Klassen 5 bis 13) die Möglichkeit, eine komplette Schullaufbahn ohne Umzug oder tägliche Fahrten zu absolvieren. Integriert in die Rhenanusschule ist ein Sportgymnasium mit angeschlossenem Internat, das einst namhafte Sportler hervorgebracht hat.
In Bad Sooden-Allendorf befindet sich ebenfalls der Standort der Privaten Fachhochschule Nordhessen (Bernd-Blindow-Gruppe).
Persönlichkeiten
- Burkard Waldis (humanistischer Dichter)
- Wilhelm Speck (Dichter)
- Johannes Rhenanus (evangelischer Pfarrer und Schriftsteller)
- Wilhelm Müller (romantischer Dichter), u.a. Am Brunnen vor dem Tore.
- Eberhardt Eichner (Superintendent)
Weblinks
- Internetseite der Stadtverwaltung
- Internetseite des Vereins Märchenhaftes Bad Sooden-Allendorf
- Seite des Grenzmuseums Schifflersgrund, das oberhalb von Bad Sooden-Allendorf an die lokale, innerdeutsche Grenzvergangenheit erinnert
- Verein für Heimatkunde-BSA mit Salzmuseum - Gradierwerk - Zeitgeschichte - Sakralem Umfeld
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