Sichelbarth

Sichelbarth

Ignaz Sichelbart (auch Sickelbart, Sickelpart; chin. 艾啓蒙 / 艾启蒙, Ài Qǐměng ; * 26. September 1708 in Neudek; † 6. Oktober 1780 in Peking) war ein deutsch-böhmischer Jesuit und Missionar.

Leben

Hund im Schnee, Zeichnung aus dem Palastmuseum Peking

Nach seinem Noviziat in Brünn und dem Theologiestudium in Olmütz wurde er von der Ordensleitung 1745 als Missionar nach China entsandt.

Am Qing-Hof zu Peking war er gemeinsam mit seinen Ordensbrüdern Giuseppe Castiglione und Jean-Denis Attiret vorwiegend als Maler tätig. Die Jesuiten machten dort die westliche Malerei bekannt, verbanden aber auch in ihren eigenen Werken Elemente der europäischen Kunst (Zentralperspektive, Chiaroscuro-Technik) mit der traditionellen chinesischen Malerei und entwickelten so einen völlig neuartigen Stil. Gemeinsam schufen sie etwa den berühmten Zyklus "Die zehn siegreichen Feldzüge Kaiser Qianlongs", der um 1770 in Paris in Kupfer gestochen und von dort an den chinesischen Kaiserhof zurückgeschickt werden sollte. Nach dem Tod seiner beiden berühmten Mitbrüder stieg Sichelbarth 1768 zum Direktor der Kaiserlichen Malakademie und zum Hofmaler von Kaiser Qianlong auf.

Von der nach dem endgültigen Verbot der Akkommodation (Ritenstreit) durch Papst Benedikt XIV. 1744 festzustellenden Bekämpfung der christlichen Missionare blieb Sichelbarth, ähnlich wie andere führende Hofjesuiten, weitgehend unberührt. 1778 wurde er gar in den Mandarin-Rang erhoben.

Literatur

  • Rudolf Grulich: Der Beitrag der böhmischen Länder zur Weltmission des 17. und 18. Jahrhunderts, 1981 ISBN 3-921-34410-7

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