Siebtelbauern

Siebtelbauern
Filmdaten
Deutscher Titel: Die Siebtelbauern
Produktionsland: Österreich
Deutschland
Erscheinungsjahr: 1998
Länge: 95 Minuten
Originalsprache: Deutsch
Altersfreigabe: FSK 12
Stab
Regie: Stefan Ruzowitzky
Drehbuch: Stefan Ruzowitzky
Produktion: Danny Krausz
Kurt Stocker
Kamera: Peter von Haller
Schnitt: Britta Nahler
Besetzung

Die Siebtelbauern ist ein österreichischer Film aus dem Jahr 1998. Das Drehbuch stammt von Stefan Ruzowitzky, der dieses als Regisseur in der Nähe von Bad Zell im Mühlviertel in Oberösterreich verwirklichte. Neben weiteren Darstellern spielten Simon Schwarz, Sophie Rois und Lars Rudolph die Hauptrollen in diesem Film, der ein ländliches Soziotop im Oberösterreich der frühen 1920er Jahre behandelt. Der Regisseur selbst bezeichnet Die Siebtelbauern als Heimatfilm. Der Film wird vom Filmladen vertrieben.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Ein tyrannischer Bauer ist bei seinen Knechten und Mägden verhasst. Das Dienstpersonal steht unter der Aufsicht eines bösartigen Großknechts. Weitere markante Figuren sind der Knecht Lukas, ein einfältiger und fröhlicher Tropf, der bei allen Frauen beliebt ist, und die impulsive, aufsässige Magd Emmy. Der Erzähler des Films, Severin, der noch nicht lange auf dem Bauernhof lebt, ist hingegen eher introvertiert und vergleichsweise intelligent.

Eines Tages ermordet die alte Rosalind, die nach Jahren an den Hof zurückkehrt, den Bauern, da er sie vor Jahren vergewaltigt hat. Lukas ist das Kind, das aus dieser Vergewaltigung hervorgegangen ist. Die herzkranke Rosalind wird verhaftet.

Gespannt warten die anderen Bauern des Dorfes, wer nun das Erbe des offiziell kinderlosen Bauern erhalten wird. In seinem Testament beschimpft der Bauer die Einwohner des Dorfes und seine Dienstboten. Trotzdem vererbt er seinen zehn Mägden und Knechten den gesamten Bauernhof. Die Dorfbewohner sind wie vor den Kopf geschlagen. In ihren Augen untergräbt das Testament des Verstorbenen die soziale Hackordnung des Dorfes. Die Erben teilen ihren neuen Besitz auf. Jeder erhält ein Zehntel.

Der Großknecht will das Erbe des Bauern allerdings alleine antreten und die restlichen Bewohner des Bauernhofes ebenso unterdrücken, wie es der ermordete Hausherr getan hat. Deshalb verjagen ihn die anderen Mägde und Knechte vom Hof, zwei weitere Mägde wollen das Erbe nicht antreten. Die sieben übrig Gebliebenen werden von den erzürnten Bauern des Dorfes „Siebtelbauern“ genannt.

Die „Siebtelbauern“ setzen ihre gewohnte Arbeit fort, um selbständige Bauern bleiben zu können. Dabei müssen sie sich zunehmend gegen die Bauern des Dorfes und den Großknecht, der sich mit diesen zusammentut, zur Wehr setzen. Die Bauern des Dorfes versuchen, den Grund der „Siebtelbauern“ zu erwerben, und zünden, als sie bei dem Versuch scheitern, den Hof an. Dabei bringt Lukas den ehemaligen Großknecht aus Notwehr um. Als Folge versteckt sich Lukas mit Hilfe der restlichen „Siebtelbauern“ vor den anderen in einer Höhle im Wald, wird aber gefunden und ermordet.

Während Lukas′ Begräbnis verlassen Severin und Emmy gemeinsam das Dorf und passieren dabei die Bewohner des Dorfes, die ihnen nachsehen. Emmy und Severin wollen nach Amerika auswandern, was auch Lukas geplant hatte.

Kritiken

In der österreichischen Fernsehzeitschrift TV-Media erhielt der Film die Höchstwertung und wurde als großes Austro-Kino bezeichnet. In der März-Ausgabe 1999 des kultur SPIEGELs lobte man, mächtige Bilder und ein überragendes Schauspieler-Team würden aus dem Bergdrama eine universelle Tragödie machen.

Auszeichnungen

Der Film lief auf zahlreichen Filmfestivals weltweit. So wurde er unter anderem auf dem argentinischen Festival Internacional de Cine de Mar del Plata gezeigt. Auf dem Flanders International Film Festival gewann er den Hauptpreis, ebenso auf dem Rotterdam International Film Festival. Beim Valladolid International Film Festival in Spanien erhielt der Film eine Silberne Ähre und den FIPRESCI-Preis.

Die Siebtelbauern erhielt 2001 den Erich-Neuberg-Preis, einen Fernsehpreis des ORF. Bei der Verleihung des Max-Ophüls-Preises 1998 gewann der Film den Filmpreis des saarländischen Ministerpräsidenten sowie einen Darstellerpreis für Simon Schwarz, der den Lukas verkörperte.

Der Film war Österreichs Kandidat auf eine Nominierung in der Kategorie Bester fremdsprachiger Film bei der Oscarverleihung 1999, wurde aber nicht nominiert.

Weblinks


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