Baden bei wien

Baden bei wien
Wappen Karte
Wappen von Baden
Baden (Österreich)
DEC
Baden
Basisdaten
(Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria)
Bundesland Niederösterreich
Politischer Bezirk Baden (BN)
Fläche 26,89 km²
Koordinaten 48° 0′ N, 16° 14′ O48.00333333333316.231111111111230Koordinaten: 48° 0′ 12″ N, 16° 13′ 52″ O
Höhe 230 m ü. A.
Einwohner 25.189 (31. Dez. 2008)
Bevölkerungsdichte 937 Einwohner je km²
Postleitzahl 2500
Vorwahlen 0 22 52
Gemeindekennziffer 3 06 04
AT127
Adresse der
Gemeindeverwaltung
Hauptplatz 1
2500 Baden
Offizielle Website
Politik
Bürgermeisterin Erika Adensamer (ÖVP)
Gemeinderat (2005)
(41 Mitglieder)
21 ÖVP, 9 SPÖ, 5 Grüne,
5 Liste Trenner, 1 FPÖ
Lage der Stadt Baden
Karte
Die Umgebung Badens
Die Umgebung Badens

Baden ist die Bezirkshauptstadt des Verwaltungsbezirkes Baden und liegt in Niederösterreich, Österreich, 26 km südlich von Wien an der Thermenlinie. Baden wird auch als Biedermeierstadt bezeichnet; häufig wird auch die Bezeichnung Baden bei Wien verwendet, diese ist aber nicht offiziell.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Stadtgliederung

Baden gliedert sich in sieben Katastralgemeinden, die aber keine eigenen Orte darstellen:

  • Baden
  • Braiten
  • Gamingerhof
  • Leesdorf
  • Mitterberg
  • Rauhenstein
  • Weikersdorf

Geschichte

Historische Karte (um 1888)

Die warmen Schwefelquellen waren schon zur Römerzeit bekannt („Itinerarium Antonini“). Zur Zeit des Kaisers Claudius (41 - 54 n. Chr.) erhielt die Ansiedlung die Bezeichnung Aquae (deutsch: Wässer) die direkt auf ihre schon damals bedeutende Rolle als Heilbad hinweist. 869 wurde der Ort als „Padun“ neuerlich erwähnt. Der Ort erhielt im Jahr 1480 das Stadtrecht. Im Jahr 1488 besuchte der Stadt ungarische Königin Beatrix und wollte ihre Fruchtlosigkeit heilen. Die Türkeneinfälle mit der Zerstörung Badens sowohl 1529 als auch 1683, die Wirren der Reformation und Gegenreformation, die Pest 1713 sowie ein größerer Brand 1714 waren einschneidende Ereignisse im Leben der Stadt. Kaiser Franz I. verbrachte von 1796 bis 1834 jeden Sommer in Baden und erhob die Stadt zu seiner Sommerresidenz. Nach dem großen Stadtbrand 1812 wurde die Stadt im Biedermeierstil nach Plänen von Joseph Kornhäusel neu erbaut. Die Eingemeindungen von Leesdorf und Gutenbrunn 1850 sowie Weikersdorf 1912 führten zur Vergrößerung auf das heutige Gemeindegebiet. Zu Beginn des Ersten Weltkriegs befand sich das Oberkommando der k.u.k. Armee in Baden, wurde aber im Verlauf des Krieges nach Teschen verlegt. 1934 kam es zur Eröffnung des Spielcasinos in Baden. Der Ort wurde zum bedeutendsten Kurort Österreichs.

Ein Bombenangriff am 2. April 1945 zerstörte viele Gebäude. Von 1945 bis 1955 war Baden Hauptquartier der russischen Besatzungsmacht in Österreich. Nach 1965 wurde die gesamte touristische Infrastruktur des Orts erneuert, so dass Baden heute wieder einer der bedeutendsten Kurorte Österreichs ist.
Siehe auch: Geschichte Niederösterreichs, Geschichte des Wienerwalds

Religionen

Inneres der Badener Stadtpfarrkirche St. Stephan

Die Mehrheit der Einwohner Badens (62,7 %) ist römisch-katholisch. Evangelisch sind 8,3 %, orthodox 3,6 %. Zum Islam bekennen sich 4,0 %. 16,8 % sind ohne religiöses Bekenntnis.

Die kleine (0,1 %) jüdische Gemeinde bemühte sich durch ihren Synagogenverein um die Renovierung der Badener Synagoge. Die Renovierung wurde 2005 abgeschlossen und die Synagoge Baden wieder geweiht. Das ursprünglich 1873 errichtete Gebäude ist gemeinsam mit dem Wiener Stadttempel heute einer von zwei jüdischen Sakralbauten in Österreich aus der Zeit vor 1945, die in ihrer ursprünglichen Verwendung stehen.

Einwohnerentwicklung

Volkszählung Einwohner
2006 25.212
2001 24.518
1991 23.488
1981 23.140
1971 22.727

Quelle: Bevölkerungsentwicklung 1869 - 2007 der Statistik Austria

Die Bevölkerung Badens hat seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts fast ununterbrochen zugenommen und sich vor allem zwischen 1869 und 1923 auf über 22.000 verdoppelt. Eine markante Abnahme der Bevölkerung um 11,6 % gab es lediglich während der Kriegsjahre von 1939 bis 1945.

Auch seit der vorletzten Volkszählung im Jahr 1991 hat die Bevölkerung um 4,3 % zugenommen, was auf die positive Wanderungsbilanz (+8,8 %) zurückzuführen war, während die Geburtenbilanz negativ war (-4,4 %).

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Mozarttempel im Badener Kurpark

Baden ist aufgrund der heißen Schwefelquellen eine bedeutende Kurstadt. Diese Schwefelquellen sind schon seit Jahrtausenden bekannt, und so war es auch schon zu Zeiten der Römer eine bedeutende Kurstadt. Die älteste Schwefelquelle befindet sich in einem Stollen unter dem Casino. Heute kommt das Wasser aus vierzehn Quellen, die zu den schwefelhältigsten Österreichs zählen. Neben den Quellen ist Baden auch auf Grund seiner guten Luftverhältnisse ein Luftkurort.

Theater

Das Badner Theaterleben ist von Operettenaufführungen geprägt. Im Winter finden die Aufführungen im Stadttheater statt (erbaut 1908–1909 von Ferdinand Fellner d. J., Büro Fellner & Helmer), während des Sommers in der Badner Sommerarena (erbaut 1906 von Rudolf Krausz).

Museen

  • Rollettmuseum
  • Kaiser Franz Joseph-Museum (heimatkundliche Exponate)
  • Beethovenhaus
  • Puppenmuseum

Bauwerke

Dreifaltigkeitssäule (des Bildhauers Giovanni Stanetti) auf dem Hauptplatz von Baden bei Wien

Parks

  • Kurpark
    Lanner & Strauß Denkmal im Badener Kurpark
  • Doblhoffpark mit Rosarium
  • Weikersdorfer Park

Naturdenkmäler

Sport

  • Badener Tennisclub
  • Badener Beachvolleyballverein
  • Badener AC - Ältester und erfolgreichster Fußballverein der Stadt
  • ASV Baden - Fußballverein
  • 1. Badener Beach-Volleyball Verein (BBV)
  • Baden Bruins - American Football
  • Black Jacks - Basketballverein
  • SG - Baden (Schützengesellschaft, seit 1560)
  • Trabrennplatz
  • Römertherme
  • Thermalstrandbad

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Die Südbahn führt durch Baden hindurch und die Stadt ist auch eine Endstation der Badner Bahn, die Baden mit Wien verbindet. Aufgrund der Nähe zur Südautobahn ist es verkehrstechnisch günstig gelegen.

Ansässige Unternehmen

Die Wirtschaft ist zum einen vom Kur- und Konferenzbetrieb, zum anderen vom Casino (einem Standort der Casinos Austria und gleichzeitig größtes Casino Österreichs) geprägt. Hinzu kommt noch der in der Umgebung betriebene Weinbau.

Öffentliche Einrichtungen

Als Verwaltungszentrum des Bezirks Baden ist die Stadt Sitz regionaler Behörden und anderer öffentlicher Einrichtungen wie Schulen und Gesundheitseinrichtungen.

Ämter und Behörden

Blick von der Theresiengasse Richtung Hauptplatz
  • Bezirkshauptmannschaft
  • Bezirksgericht
  • Finanzamt
  • Vermessungsamt
  • NÖ Agrarbezirksbehörde (Außenstelle)
  • Bezirkspolizeikommando und Polizeiinspektion
  • Stadtpolizei (größte Stadtpolizei Österreichs, ca. 40 Polizeibeamte)

Schulen

  • In Baden befindet sich die in Österreich und darüber hinaus bekannte Malerschule Baden, welche verschiedene Schultypen beherbergt: Das Kolleg für Bautechnik mit Ausbildungszweig Farbe und Gestaltung, eine Meisterschule für Malerei und Anstrich sowie eine Fachschule für Malerei und Anstrich, in der auch eigene Klassen und speziell ausgebildete Lehrer für gehörbehinderte Menschen zur Verfügung stehen
Blick vom Pfarrplatz Richtung Annagasse
  • Volksschulen einschließlich Praxisvolksschule der Pädagogischen Hochschule Niederösterreich
  • Hauptschule, Wirtschafthauptschule, Praxishauptschule der Pädagogischen Hochschule Niederösterreich
  • Polytechnische Schule
  • Berufsschule für Bäcker, Konditor und Zahntechniker
  • Allgemeine Sonderschule
  • Pädagogische Hochschule Niederösterreich
  • Bundeshandelsakademie und -handelsschule
  • Höhere Lehranstalt für wirtschaftliche Berufe
  • Bundesgymnasium und Bundesrealgymnasium Frauengasse
  • Bundesgymnasium und Bundesrealgymnasium Biondekgasse
  • „REGENBOGENSCHULE“, eine private Volksschule mit auf Dauer verliehenem Öffentlichkeitsrecht.
  • Bundesinstitut für Sozialpädagogik
  • HTL Malerschule

Gesundheit

Blick von den Weinbergen über Baden
  • Thermenklinikum Baden
  • Badener Kurzentrum
  • Gesundheits- und Kurhotel Badener Hof
  • Bezirksstelle der Niederösterreichischen Gebietskrankenkasse

Freiwillige Feuerwehren

  • Freiwillige Feuerwehr Baden-Stadt (I): Grabengasse
  • Freiwillige Feuerwehr Baden-Leesdorf (II): Walterdorferstraße
  • Freiwillige Feuerwehr Baden-Weikersdorf (III): Helenenstraße

Bundesheer

Söhne und Töchter der Stadt

Fotos von Baden

Literatur

  • Hildegard Hnatek und Franz Reiter: So wars einmal in Baden bei Wien, Sutton 2007. ISBN 978-3-86680-154-7

Weblinks


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