- Badenerbahn
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Lokalbahn Wien–Baden Verkehrsverbund VOR Linien 1 Passagiere/Tag 30.000 Betreiber Wiener Lokalbahnen Fahrzeuge Reihen 100 und 400 Stromsystem 650 V, 750 V, 850 V DC Oberleitung Spurweite 1.435 mm (Normalspur) Betriebshöfe 3 Lokalbahn Wien – Baden Streckennummer: 515 Streckenlänge: 27,2 km Spurweite: 1435 mm (Normalspur) Stromsystem: 650 V, 750 V, 850 V = LegendeWien Oper Wien Karlsplatz Wien Resselgasse Wien Paulanergasse Wien Mayerhofgasse Wien Johann-Strauss-Gasse Wien Laurenzgasse Wien Kliebergasse Wien Matzleinsdorfer Platz Wien Eichenstraße Wien Wolfganggasse Wien Dörfelstraße Wien Philadelphiabrücke-Bahnhof Meidling 0,0 Wien Schedifkaplatz 3,6 Wien Schöpfwerk 4,3 Wien Gutheil-Schoder-Gasse 5,2 Wien Inzersdorf Personenbahnhof 5,9 Wien Inzersdorf Frachtenbahnhof aufgelassen 6,6 Wien Neu Erlaa 7,2 Wien Schönbrunner Allee 8,4 Vösendorf-Siebenhirten 10,0 Vösendorf-Shopping City Süd 11,7 Maria Enzersdorf Südstadt 12,7 Wiener Neudorf 13,8 Griesfeld 16,3 Neu Guntramsdorf 17,2 Guntramsdorf Lokalbahn 18,4 Eigenheimsiedlung 19,8 Möllersdorf 21,4 Traiskirchen Lokalbahn 23,4 Tribuswinkel-Josefsthal 24,1 Pfaffstätten Rennplatz 24,7 Baden Melkergründe 24,9 Baden Leesdorf Frachtenbahnhof aufgelassen 25,5 Baden Leesdorf 26,4 Baden Viadukt (ÖBB-Bahnhof) 27,2 Baden Josefplatz zweigleisige Strecke Die Lokalbahn Wien–Baden (auch Badner Bahn, kurz: WLB) ist eine Sekundärbahn im Großraum Wien und wird von der Aktiengesellschaft der Wiener Lokalbahnen betrieben.
Die Eisenbahnstrecke führt von Wien-Oper bis Baden-Josefsplatz und ist, bis auf den eingleisigen Abschnitt innerhalb Badens, zweigleisig und vollständig elektrifiziert. Sie befördert auf der 30,4 Kilometer langen Strecke täglich 30.000 Menschen zur Arbeit, Schule, Shopping City Süd oder zu diversen Veranstaltungen entlang der Bahnlinie.
Inhaltsverzeichnis
Betrieb
Zwischen den Haltestellen Wien Schedifkaplatz und Wien Oper sowie Baden Viadukt und Baden Leesdorf fährt die Bahn im straßenbahnmäßigem Betrieb, auf der restlichen Strecke verkehrt sie als Vollbahn. Es gibt insgesamt 34 Bahnhöfe und Haltestellen, wobei die Haltestelle am Wiener Karlsplatz nur in Fahrtrichtung Wien Oper bedient wird. Die Strecke von Wien Oper bis kurz vor Baden Leesdorf ist zweigleisig. Die restliche Strecke ist eingleisig, wobei sich in der Station Baden Viadukt eine Zweispurinsel befindet. In der Endstation Baden Josefsplatz gibt es 2 Stumpfgleise.
Auf der als Straßenbahn betriebenen Strecke wird auf Sicht gefahren, auch im Tunnel der Wiener USTRAB (Unterpflaster-Straßenbahn-Strecke unter dem Gürtel), ansonsten wird signalgedeckt gefahren. Es gibt Hauptsignale, Schutzsignale, Signalnachahmer und Verschubsignale. Darüber hinaus Tafeln, zum Beispiel um die maximal erlaubte Geschwindigkeit anzuzeigen, oder um die Weichenstellung anzuzeigen.
Derzeit sind 26 Hochflurfahrzeuge der Serie 100 (Typ Mannheim) und zehn Niederflurfahrzeuge Serie 400 (Bombardier Flexity Swift) in Betrieb. Zwischen Wien Oper und Wiener Neudorf gibt es in der Hauptverkehrszeit einen 7,5 Minuten-Takt. Ansonsten fährt die Bahn im 15 Minuten-Takt, ab ungefähr 22 Uhr in 30 Minuten-Takt, zwischen Wien und Baden. Die Fahrzeit beträgt rund eine Stunde.
Die Symmetriezeit des Fahrplans liegt 1,5 Minuten vor der vollen Stunde und entspricht damit exakt der in Mitteleuropa üblichen. Nur im Halbstundentakt gibt es hiervon eine Abweichung, da die Abfahrtszeiten in einer Richtung dann um 15 Minuten verschoben sind. Um 23:42 Uhr fährt der letzte Zug von der Oper nach Baden.
Die Bahn fährt mit 650 Volt (Oper-Schedifkaplatz), 750 Volt (Schedifkaplatz-Inzersdorf) und 850 Volt (Inzersdorf-Baden) Gleichstrom. Die Triebwagen müssen daher für drei Spannungen betriebsfähig sein.
Geschichte
Die Badner Bahn entstand aus zwei Teilen. Am 29. September 1886 wurde von der Neuen Wiener Tramwaygesellschaft eine Dampfstraßenbahnstrecke von Wien nach Wiener Neudorf eröffnet, die hauptsächlich dem Gütertransport zu den Ziegelfabriken im Süden Wiens diente. Am anderen Ende der Strecke wurde schon ab 1873 die Straßenbahn von Baden-Leesdorf nach Rauhenstein mit Pferdetraktion eröffnet. Diese Strecke zwischen Baden-Josefsplatz und Leesdorf, ein Bestandteil der heutigen Badner Bahn, wird seit 16. Juli 1894 elektrisch betrieben. Die Straßenbahn in Baden ist damit die älteste elektrisch betriebene Normalspurstraßenbahn in Österreich. Am 22. Mai 1895 wurde die von Anfang an elektrisch betriebene Straßenbahn Baden–Sooß–Bad Vöslau eröffnet. Am 30. März 1897 kauften die Wiener Lokalbahnen die Straßenbahn Baden und übernahmen rückwirkend per 1. Jänner 1897 die Betriebsführung.
Die Verlängerung der Badener Strecken von Leesdorf bis Guntramsdorf wurde am 11. Mai 1899 als elektrische Bahn und schon zweigleisig in Betrieb genommen. Am 30. August 1899 wurde die Ringlinie in Baden und am 28. Jänner 1900 die Zweiglinie von Wienersdorf nach Traiskirchen-Aspangbahnhof eröffnet. Die Verlängerung der Wiener Strecke bis Guntramsdorf erfolgte bereits am 27. Jänner 1895, der zweigleisige Ausbau bis Guntramsdorf wurde bis 1902 fertiggestellt. Seit 1. Mai 1907 wird die gesamte Strecke von Wien-Oper bis Baden-Josefsplatz durchgehend elektrisch betrieben, wobei für die Überlandstrecke zunächst Wechselstrom verwendet wurde. 1945 wurde das System aber auf Gleichstrom umgestellt.
Der zurückgehende Verkehr durch die Auto-Konkurrenz erzwang zunächst am 22. Juli 1928 die Stilllegung der Ringlinie in Baden, dann am 14. September 1931 die der Straßenbahn nach Rauhenstein und am 14. Dezember 1931 die der Zweiglinie nach Traiskirchen. Auch die Straßenbahn Baden–Bad Vöslau wurde am 30. September 1931 durch Autobusse ersetzt, allerdings wegen heftigen Widerstands der Fahrgäste und Protesten der Sooßer Ortsvertreter am 20. Dezember 1931 wieder in Betrieb genommen. Endgültig eingestellt wurde die Straßenbahn Baden - Bad Vöslau am 14. Februar 1951.
Wissenswertes
Es gibt drei Betriebsbahnhöfe: Wien Wolfganggasse, Wien Inzersdorf und Baden Leesdorf. Größere Arbeiten und regelmäßige Hauptuntersuchungen werden in der Hauptwerkstätte der Wiener Linien durchgeführt.
Es existieren noch mehrere Oldtimerfahrzeuge, die für Fahrten gebucht werden können.
Vor der Haltestelle Wien Schöpfwerk gibt es ein Betriebsgleis zur U6-Station Tscherttegasse. Bis 1995 war diese Verbindung zweigleisig, und wurde von der Schnellstraßenbahnlinie 64 befahren, einem Vorläufer der südlichen U6, die vom Westbahnhof nach Siebenhirten führte.
In Guntramsdorf führt die Bahn straßenbahnähnlich durch die Feldgasse, gilt aber eisenbahnrechtlich als Vollbahn. Deswegen gilt dort ein Tempolimit von 25 km/h, um in Notsituationen rechtzeitig reagieren zu können. Guntramsdorfer sind daran gewöhnt, dass - anders als in Wien - auch Güterzüge im Straßenverkehr fahren. Zudem ist aufgrund des Betriebs als Vollbahn auch ein Gleiswechselbetrieb erlaubt.
Gegenwart und Zukunft
In Wiener Neudorf wurde ein Zentralstellwerk eingerichtet. Die anderen Stellwerke sind unbesetzt und werden von Wiener Neudorf ferngesteuert. Die Technik für das Stellwerk lieferte Siemens. Der Bau wurde im März 2006 begonnen und im Mai 2007 eröffnet. Weiters wurden 4 weitere Triebwagen der Baureihe T2500 (Wagenreihe 400) von Bombardier Transportation Anfang Juni 2006 ausgeliefert. Diese befinden sich seit Juni 2007 im Einsatz. Außerdem werden laufend RBL-Anzeigen an allen wichtigen Haltestellen montiert. Diese Anzeigen dienen der Fahrgastinformation und zeigen die Ankunft des nächsten Zuges in Minuten, den Endbahnhof und die Zugkonfiguration an.
Am 1. Mai 2007 wurde in der Remise Wolfganggasse (Wien) ein Fest zum hundertjährigem Jubiläum der gesamten elektrifizierten Strecke Wien - Baden gefeiert. Aus diesem Anlass wurden einige Planzüge durch die Museumstriebwagen der Reihe 200 geführt.
Es gibt Überlegungen eine zweite Bahnlinie zwischen Wien und Bratislava einzurichten. Sie würde großteils auf der Strecke der S-Bahn-Linie S7 fahren. Der Streckenabschnitt von Wolfsthal bis nach Bratislava müsste dazu wiedererrichtet werden. Zum Betrieb wären 30 neue Garnituren notwendig. Die Strecke könnte frühestens 2013 in Betrieb genommen werden.[1]
Bildergalerie
Siehe auch
Einzelnachweise
Literatur
- Sternhart/Pötschner: 100 Jahre Badner Bahn, Slezak Verlag, 1973, ISBN 3-900134-19-7
- Wolfgang Kaiser: Straßenbahnen in Österreich. GeraMond Verlag, 2004 ISBN 3-7654-7198-4
Weblinks
- Webauftritt der Wiener Lokalbahnen
- Lokalbahn Wien–Baden im Stadtverkehr-Austria-Wiki
- Erhaltene historische Fahrzeuge der Badner Bahn und der Badener Straßenbahn
- Foto-Reportage über die Badner Bahn
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