- Sierck les Bains
-
Sierck-les-Bains Region Lothringen Département Moselle Arrondissement Thionville-Est Kanton Sierck-les-Bains Koordinaten 49° 27′ N, 6° 22′ O49.4419444444446.3605555555555147Koordinaten: 49° 27′ N, 6° 22′ O Höhe 145 bis 337 m Fläche 4,80 km² Einwohner
– mit Hauptwohnsitz
– Bevölkerungsdichte(2006)
1.730 Einwohner
360 Einw./km²Postleitzahl 57480 INSEE-Code 57650 Website http://www.mairie-sierck.fr Sierck-les-Bains (deutsch Bad Sierck, lothringisch und moselfränkisch Siirk) ist eine Gemeinde im Département Moselle. Sie liegt im Dreiländereck Frankreich-Luxemburg-Deutschland am rechten Ufer der Mosel, wenige Kilometer vor der Grenze zu Luxemburg bzw. Deutschland. Der nächste Ort in Luxemburg ist Schengen, nächste deutsche Nachbargemeinde ist Perl.
In Sierck mündet der Montenach-Bach in die Mosel. Jenseits der Mosel liegt der mit Weinbergen überzogene Stromberg innerhalb der Moselschleife, an deren Außenseite Sierck liegt.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Vermutlich geht der Name Sierck auf die lateinischen Worte circum und circulus zurück, welche die Lage des Ortes an einer Schleife der Mosel umschreiben. Allerdings gibt es keinerlei römische Funde in Sierck. Dennoch wird die Existenz eines gallo-römischen Kastells, circum castellum, an der Stelle der späteren Burg vermutet.
Der Ort entstand um eine Burganlage, die wohl im 10. oder 11. Jahrhundert in talbeherrschender Lage errichtet wurde. Um diese Zeit gelangte Sierck, zuvor unter der Herrschaft der Bischöfe von Trier, in den Besitz der Herzöge von Lothringen. Dies blieben, mit einigen Unterbrechungen, die Herrschaftsverhältnisse bis zum Vertrag von Vincennes im Jahr 1661, als Sierck der französischen Krone zugeschlagen wurde.
Die Ursprünge der Familie von Sierck liegen im Dunkeln. Sie taucht im 10. Jahrhundert auf und erlischt gegen 1530. Unter ihrer Herrschaft blühte Sierck auf. Zwei bekannte Vertreter der Familie sind Johann von Sierck († 1305), Bischof von Utrecht und Toul, und Jakob I. von Sierck (1400-1456), Erzbischof von Trier und Gründer der dortigen Universität. Der Vater von Jakob, Arnold VI. von Sierck (1366-1455), erbaute unter anderem die Burg Meinsberg, heute bekannt als Burg Malbrouck, lange Zeit Hauptsitz der Familie von Sierck.
Bis zum Dreißigjährigen Krieg hielt der Aufschwung an. Danach verloren die Stadtbefestigungen und die Burg ihre strategische Bedeutung. 1785 wurde das Moselufer befestigt und die Stadtmauern abgerissen – die Stadt konnte sich ausdehnen.
Ab 1790 war Sierck Hauptstadt des umliegenden Kantons. Von 1802 bis 1806 gehörte der Ort zum Kanton Launstroff. 1871-1918 gehörte Sierck zum Bezirk Lothringen des deutschen Reichslandes Elsaß-Lothringen. 1944 wurde Sierck bei Bombenangriffen schwer beschädigt. Der seit 1936 gültige Ortsname, Sierck-les-Bains, geht auf das Thermalbad zurück, das sich im 19. Jahrhundert an der Stelle des heutigen Bahnhofs befand.
Eingemeindet waren von 1811 bis 1820 der Nachbarort Montenach und von 1811 bis 1880 der Nachbarort Rustroff.
Sehenswertes
- Die Burg Sierck über dem Ort mit Türmen und Bastionen des 16. und 17. Jahrhunderts ist als eindrucksvolle Ruine erhalten, von der mittelalterlichen Oberburg sind nur noch wenige Reste zu sehen.
- Von der mittelalterlichen Stadtbefestigung sind nur noch Reste erhalten.
- Im Ortskern finden sich mehrere Häuser der Spätgotik und Renaissance.
- Das Schlößchen La Vénérie stammt aus dem 18. Jahrhundert.
- Die ehemalige Zisterzienserinnenabtei Marienfloss wurde 1238 gegründet, 1415–31 war sie Kartäuserkloster, dann Kollegialstift; 1792 wurde sie zerstört, die Ruine 1963 restauriert.
- Sie Burg Malbrouck ist etwa acht Kilometer entfernt.
- Die Menhirs de l’Europe auf der Grenze zu Deutschland bei Launstroff (etwa 15 km entfernt) sind auf deutscher Seite bekannt als Steine an der Grenze.
- Jährlich Ende August findet an einem Wochenende das „Schlossfest“ statt. Neben kulinarischen Angeboten gibt es Theater, Ritterspiele und andere Kulturprojekte.
Partnerschaft
Die Gemeinde ist durch eine Partnerschaft verbunden mit der Gemeinde Waldenburg im deutschen Bundesland Baden-Württemberg.
Weblinks
Apach | Contz-les-Bains | Flastroff | Grindorff-Bizing | Halstroff | Hunting | Kerling-lès-Sierck | Kirsch-lès-Sierck | Kirschnaumen | Haute-Kontz | Laumesfeld | Launstroff | Malling | Manderen | Merschweiller | Montenach | Rémeling | Rettel | Ritzing | Rustroff | Sierck-les-Bains | Waldweistroff | Waldwisse
Wikimedia Foundation.