Signalspiegel

Signalspiegel
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Ein Signalspiegel ist ein Signalgerät, das dazu dient, mittels reflektierter Lichtsignale in Notsituationen Aufmerksamkeit potentieller Retter zu erregen.

Freihändig gehaltene Signalspiegel ohne besondere Fixierung (z. B. Stativ) sind – im Gegensatz zum Heliographen – aufgrund der unruhigen Haltung und dem dadurch bedingten Zittern des Lichtkegels nicht dazu geeignet, Informationen zu übermitteln (z. B. Morsecode).

Aufgrund ihres simplen nahezu ausfallsicheren Prinzips und ihrer handlichen Größe, sind sie Bestandteil etlicher Notausrüstungen u. a. von Seefahrern, Piloten und Militärpersonal.

Ein Signalspiegel sollte für größtmöglichen Nutzen folgende Eigenschaften aufweisen:

  1. Robustes, zuverlässiges Material wie z. B. Metall, vorzugsweise korrosionsfest, Kunststoff (unzerbrechlich!) oder Glasplatten auf zähem Trägermaterial geklebt
  2. klein genug, um unproblematisch am Körper getragen werden zu können
  3. groß genug, um eine brauchbare Signalreichweite zu erlangen, welche direkt von der Reflektionsfläche abhängig ist (reflektiertes Sonnenlicht eines typischerweise scheckkartengroßen Spiegels kann ohne Hilfsmittel in bis zu 10 km Entfernung wahrgenommen werden)
  4. Möglichkeit einer Sicherung gegen Verlieren (Öse mit Tragekordel u. Ä.)
  5. Mit einer Visierungsvorrichtung versehen (zumeist ein zentralen Loch von 5–6 mm Durchmesser)
Signalspiegel

Signalspiegel werden vorzugsweise zur Reflexion von Sonnenlicht verwendet, aber auch das Licht von (Such-) Scheinwerfern oder des Mondes kann bei Nacht verwendet werden.

Anwendung:

Der Visierungsvorgang ist vom Spiegeltyp abhängig.

Der einfachste Signalspiegel ist der einseitig verspiegelte mit simplen Zentralloch und Peilstab:

  1. Als Peilstab dient jeder Gegenstand, der deutlich erkennbar von Sonnenlicht angestrahlt werden kann und das Ziel nicht oder nicht wesentlich verdeckt (zur Not z. B. ein Daumen, üblicherweise aber ein spitz zulaufender Pappstreifen).
  2. Das Ziel wird durch das Loch im Signalspiegel anvisiert.
  3. Der Peilstab wird vor den Spiegel mit der Spitze über das Ziel gehalten, so dass Zentralloch, Peilstabspitze und Ziel eine Sichtlinie ergeben.
  4. Der Signalspiegel wird so gedreht und geschwenkt, bis der Peilstab in Sonnenlicht getaucht ist. Idealerweise ruht der Schattenpunkt - der vom Zentralloch herrührt - auf der Spitze des Peilstabes.
  5. Das Ziel befindet sich nun im Lichtkegel des Spiegels.

Der gängigste Signalspiegel ist der beidseitig verspiegelte mit einem simplen Zentralloch:

  1. der Spiegel wird in Augenhöhe gehalten, so dass das Ziel durch das zentrale Loch sichtbar ist
  2. der Schatten des Spiegels fällt auf die Bekleidung oder das Gesicht des Betrachters (mit dem Lichtpunkt in der Mitte)
  3. auf der zum Betrachter gewandten Seite des Signalspiegels ist der helle Punkt sichtbar, den das Loch des Spiegels erzeugt
  4. dieser helle Punkt wird mit dem Loch im Spiegel zur Deckung gebracht, so dass er „verschwindet“. Das Licht fällt also durch das Loch ins Gesicht und ist wiederum auf der Rückseite des Signalspiegels sichtbar (als Spiegelbild). Dann wird der helle Punkt mit dem Loch auf Deckung gebracht.
  5. Das Ziel befindet sich nun im Lichtkegel des Spiegels.

Diese Methode lässt sich u. a. mit einer CD/DVD improvisieren.

In anderen Variationen ist das Zentralloch teilweise mit einem Reflexionsmaterial belegt, dessen Reflexionsachse um 90° gegen die Reflexionsachse des Spiegels geneigt ist:

  1. der Spiegel wird in Augenhöhe gehalten, so dass das Ziel durch das zentrale Loch und dem halbtransparenten Reflexionsmaterial sichtbar ist.
  2. Der Spiegel wird solange geschwenkt und gedreht, bis das Reflexionsmaterial durch das Sonnenlicht für den Betrachter hell aufleuchtet. Je weiter der Spiegel vom betrachteten Auge entfernt gehalten wird, umso genauer ist die Ausrichtung des Signalstrahls.
  3. Das Ziel befindet sich nun im Lichtkegel des Spiegels.

Auch diese Methode lässt sich – grob – mit einer CD/DVD improvisieren:

  1. Im inneren Ring der Scheibe spiegelt sich das Sonnenlicht in einem Lichtpunkt oder Lichtfleck.
  2. Den Lichtfleck mit dem Ziel übereinbringen.
  3. Die Scheibe so lange drehen und wenden, bis der Lichtfleck am hellsten erscheint.
  4. Der hellste Teil des relativ diffusen Lichtkegels weist nun Richtung Ziel.

In allen Anleitungen zu Signalspiegeln wird empfohlen, durch leichtes hin- und herschwenken unregelmäßige, Aufmerksamkeit erregende Blinksignale zu erzeugen; bzw. bei fehlendem klarem Ziel den Horizont mit dem Lichtkegel abzufahren.


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