- Silver-Goal
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Das Silver Goal (von engl. silver goal: „silbernes Tor“) war eine Regel bei der Verlängerung von Fußball-Spielen.
Regel
Die Regel wird bei Spielen angewandt, in welchen eine Verlängerung der regulären Spielzeit im Falle eines Unentschiedens vorgesehen ist.
Steht das Spiel nach 90 Minuten unentschieden, wird zunächst eine 15-minütige Verlängerung gespielt. Die Mannschaft, die am Ende dieser Zusatzzeit in Führung liegt, hat das Spiel gewonnen. Steht es weiterhin unentschieden, wird eine zweite Verlängerung von 15 Minuten gespielt. Sollte das Spiel nach 120 Minuten immer noch nicht entschieden sein, folgt ein Elfmeterschießen.
Der Unterschied zum Golden Goal besteht darin, dass das Spiel nicht mehr dann beendet ist, sobald das erste Tor in der Verlängerung gefallen ist; das andere Team hat also die Möglichkeit, nach einem Rückstand noch auszugleichen.
Geschichte
Die Silver-Goal-Regel wurde 2002 von der UEFA eingeführt und ersetzte das wenig beliebte Golden Goal, welches seit 1994 bei europäischen Profi-Turnieren existierte. Diese Neuregelung wurde beschlossen, nachdem Siege durch Golden Goal als teilweise sehr ungerecht empfunden wurden. Außerdem wird durch die Golden-Goal-Regel ein sehr hoher Druck auf den Schiedsrichter ausgeübt und nicht, wie ursprünglich beabsichtigt, das Angriffsspiel der Mannschaften beschleunigt.
Da aber auch das Silver Goal bei Spielern und Vereinen nicht auf Begeisterung stieß, wurde im Februar 2004 entschieden, nach der Fußball-Europameisterschaft 2004 in Portugal wieder zur Situation von vor 1994 zurückzukehren. Die vorerst letzte Anwendung der Silver-Goal-Regel war im Halbfinale der Europameisterschaft 2004 zwischen Griechenland und Tschechien, welches durch ein Tor in der 105+1. Minute durch Traianos Dellas für Griechenland entschieden wurde.
Seitdem werden wieder zwei mal 15 Minuten Verlängerung durchgespielt. Falls dabei keine Entscheidung fällt, wird ein Elfmeterschießen durchgeführt.
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