- Silvio Rodríguez Domínguez
-
Silvio Rodríguez Domínguez (* 29. November 1946 in San Antonio de los Baños in Kuba) ist einer der bekanntesten kubanischen Liedermacher der Musikrichtung Nueva Trova und Abgeordneter des kubanischen Parlaments. Seine poetischen Lieder sind im spanisch-sprachigen Raum seit den 1970er Jahren bekannt und verbreitet und auch von anderen berühmten Sängern interpretiert worden.
Silvio Rodríguez stammt aus einem Dorf innerhalb eines sehr fruchtbaren Gebietes in der Provinz Havanna in Kuba. In dieser Gegend wird hauptsächlich Tabak angebaut. Er ist der Sohn einer Bauernfamilie. Sein Großvater war Tabakarbeiter und bekannt mit dem kubanischen Dichter und Freiheitskämpfer José Martí. Sein Vater, Víctor Dagoberto Rodríguez Ortega, war Bauer mit liberaler und sozialistischer Einstellung. Seine Mutter, Argelia Domínguez León, war Friseurin. Verschiedentlich hat Silvio seine Begeisterung für Musik von seiner Mutter abgeleitet, die den ganzen Tag Boleros, Sones und Danzones aus Santiago de Cuba gesungen hat. Bei einigen Gelegenheiten hat sie ihrem Sohn auch bei seiner künstlerischen Arbeit geholfen.
Silvio war Student, Teilnehmer der Kampagne gegen das Analphabetentum, Kellner, Zeichner, Soldat und Sänger. Er war eine Zeit lang Angestellter des kubanischen Fernsehens und arbeitete unter Leo Brouwer in der inzwischen legendären Gruppe für Tonexperimente (Grupo de Experimentación Sonora) des kubanischen Filminstitutes ICAIC, wo auch seine ersten Lieder und Platten erschienen. Mit sieben Jahren begann er bereits Gedichte zu schreiben. In der Zeitschrift Mella illustrierte er eine Geschichte mit Namen El Hueco von Norberto Fuentes. In dieser Zeit lernte er auch Gitarre bei seinem Arbeitskollegen Lázaro Fundora.
Mit sechzehn Jahren lernte er Klavier, musste das aber unterbrechen, weil er am 4. März 1964 zum Militärdienst eingezogen wurde, den er im westlichsten Zipfel Kubas antrat.
Bei den Revolutionsstreitkräften Fuerzas Armadas Revolucionarias (FAR) lernte Silvio Rodríguez Esteban Baños kennen, der ihm weiterführenden Unterricht auf der Gitarre gab. Seit dieser Zeit ließ ihn die Gitarre nicht mehr los. Er dichtete weiter und komponierte einige Stücke. Zwischen 1964 und 1968 komponierte Silvio seine ersten Lieder. 1967 hatte er seinen ersten Auftritt in dem Fernsehprogramm Música y Estrellas, wo er mit seinen Militärstiefeln auftrat, die einzigen Schuhe, die er in dieser Zeit besaß.
Sein erster öffentlicher Auftritt war im Museum für Schöne Künste in Havanna. Zusammen mit Luís Lopez sang er und präsentierte sich auch bei zwei Amateur-Festivals der Revolutionsstreitkräfte, erhielt aber keinen Preis, sondern lediglich eine Anerkennung.
Entscheidend für seine Entwicklung wurde die Arbeit beim Filminstitut ICAIC, wo er mit anderen Liedermachern zusammentraf und an der Schaffung von Filmmusik mitwirkte.
Die erste selbstständige Schallplatte mit Liedern von Silvio Rodríguez erschien 1975 mit dem Namen Días y Flores (Tage und Blumen) nach acht Jahren Arbeit als Künstler und hunderten von Liedern, die er in dieser Zeit komponiert hatte.
Diskografie
- Pluma en Ristre, 7", 1969
- Días y Flores, 1975
- Al final de este viaje, 1968/1970
- Mujeres, 1978
- Rabo de Nube, (1980)
- Unicornio, 1982
- Tríptico Volumen Uno, 1984
- Tríptico Volumen Dos, 1984
- Tríptico Volumen Tres, 1984
- Causas y Azares, 1986
- Oh Melancolía, 1988
- Silvio Rodriguez en Chile, 1990
- Silvio, 1992
- Mano a mano, zusammen mit Luis Eduardo Aute, 1993
- Rodriguez, 1994
- El Hombre Extraño, 1995
- Dominguez, 1996
- Descartes, 1998
- Mariposas, 1999
- Expedición, 2002
- Cita con Ángeles, 2003
- Erase que se era, 2006
In den 1970er Jahren sind auch in der Bundesrepublik Deutschland Platten von Silvio Rodriguez bei dem Plattenlabel Pläne erschienen, z.B. Dias y Flores
siehe auch
Weblinks
- Che, Guía y Ejemplo: - Songs von Silvio Rodriguez, Che Guevara gewidmet
Personendaten NAME Rodríguez Domínguez, Silvio ALTERNATIVNAMEN Silvio Rodríguez KURZBESCHREIBUNG kubanischer Liedermacher GEBURTSDATUM 29. November 1946 GEBURTSORT San Antonio de los Baños, Kuba
Wikimedia Foundation.