Sinagarindra

Sinagarindra
Denkmal für die Mutter von Rama IX.

Sri Nakarindra (Thai ศรีนครินทรา - Si Nakha Rin Thra; * 21. Oktober 1900 in Thonburi, Thailand; † 18. Juli 1995 in Bangkok) war die Mutter von König Bhumibol Adulyadej, dem seit 1946 regierenden Herrscher von Thailand, und wurde Prinzessinmutter genannt.

Inhaltsverzeichnis

Name

Sri Nakarindra erhielt als Rufnamen Sangwan ( สังวาลย์ ), ihre formeller Anrede war „Somdet Phra Si Nakha Rin Thra Borom Rat Chonnani“ (สมเด็จพระศรีนครินทราบรมราชชนนี). Im Lande wurde sie liebevoll Somdet Ya (สมเด็จย่า, „Königliche Großmutter“) genannt. Bei den in Thailand siedelnden Bergvölkern, deren Anliegen sie sich besonders annahm, war sie als Mae Fa Luang (แม่ฟ้าหลวง, „Königliche Himmelsmutter“) bekannt.

Leben

Frühes Leben

Sri Nakarindra wurde in Thonburi als Tochter eines chinesisch-stämmigen Goldschmieds geboren, der mit einer Thai verheiratet war[1]. Beide Eltern starben vor ihrem zehnten Lebensjahr, doch blieb ihr ein Waisenschicksal erspart, da sie vorher in den Dienst von Prinzessin Valaya Alongkorn, einer Tochter von König Chulalongkorn, aufgenommen worden war.

Sangwan wurde zunächst an der Anongkaram-Schule und später auf der bekannten Bangkoker Mädchenschule Satri Withaya unterrichtet. Sie erhielt 1916 ihren Abschluss in Krankenpflege von der Krankenpflegeschule des Sirat-Krankenhauses in Bangkok. Mit einem königlichen Stipendium konnte sie anschließend in den USA studieren.

An der Emerson-Schule in Berkeley, Kalifornien, lernte sie zunächst die englische Sprache bevor sie den eigentlichen Unterricht an der Northwest-Schule in Hartford, Connecticut, aufnahm. Hier lernte sie Mahidol Adulyadej, Prinz von Songkhla, kennen und lieben, der ein Sohn des verstorbenen Königs Chulalongkorn war.

Heirat und Familie

Prinz Mahidol und Sangwan kehrten 1920 nach Bangkok zurück, wo sie mit Einwilligung der königlichen Familie heirateten. Sangwan erhielt den Titel Mom, der für eine Bürgerliche vorgesehen ist, die ein hohes Mitglied der Königsfamilie heiratet. Das Paar hatte drei Kinder:

Das Paar kehrte 1928 nach Thailand zurück, wo Prinz Mahidol innerhalb eines Jahres starb.

Als 1935 König Prajadhipok abdankte, wurde Ananda Mahidol - im Alter von 10 Jahren – als Thronfolger gewählt. Nach dessen Tod, der unter bislang nicht vollständig aufgeklärten Umständen erfolgte, wurde Bhumibol Adulyadej König von Thailand.

Haus in den Bergen von Doi Tung

Pflichten im Königshaus

Die Prinzessinmutter hatte von Anfang an vor allem karitative Aufgaben wahrzunehmen. Dazu zählten die Hilfe bei der Grenzpolizei, Besuche bei Invaliden, Armen und Kranken sowie Aufbau einer medizinischen Versorgung der Bergvölker in Nord-Thailand. Dazu initiierte sie die Volunteer Doctors Foundation, die lokale, auf reiwilliger Basis arbeitende Ärzte unterstützte. Sie sorgte für den Aufbau von Schulen in unzugänglichen Gegenden des Nordens und aktivierte Helfer und Unterstützer. Daneben bildete sie den Princess Mother's Fund, um viele weitere karitative Projekte zu fördern.

In ihren späteren Jahren war sie insbesondere im Gebiet von Doi Tung, Mae Fa Luang, Chiang Rai tätig. Mitte 1991 fiel sie in ihrem Schlafzimmer zu Boden und erholte sich seitdem nie mehr zu voller Gesundheit. Im November 1993, Dezember 1994 und erneut im Juni 1995 musste sie sich im Sirirat-Krankenhaus behandeln lassen. Sri Nakarindra starb am 18. Juli 1995 im Alter von 94 Jahren in Bangkok.

Bestattung

Die nach buddhistischer Tradition übliche Einäscherung erfolgte am 1. März 1996 und war eines der größten Ereignisse des zeitgenössischen Thailand. Tausende Menschen waren Augenzeuge und Millionen konnten die Zeremonie live im Fernsehen verfolgen. Die Asche der Mutter des Königs wurde anschließend im Wat Ratchabopit in Bangkok aufbewahrt.

Wirkung

Der Princess Mother Memorial Park in Bangkok ist dem Andenken an Mae Fa Luang gewidmet und besteht aus weitläufigen Gartenanlagen und einer Reproduktion des Hauses ihrer Kindheit.

Die königliche Villa in Doi Tung, Amphoe Mae Fa Luang, ist zu einem Museum ausgebaut worden, zu dem jedes Jahr viele Tausend Thailänder kommen.

Einzelnachweise

  1. Paul M. Handley: The King Never Smiles. Yale Univ. Pr. 2006. ISBN 9780300106824. S. 13

Weblinks


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