- Sinnlich
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Als Sinnlichkeit bezeichnet man umgangssprachlich die Hingabe an das angenehme Erleben durch die Sinne. Oft wird Sinnlichkeit auch als eine Form von Erotik gesehen, ist aber nicht darauf beschränkt. Durch die geöffneten Sinne kann man das Schöne und Anregende dieser Welt erfahren. Sinnlichkeit hat dabei einen freien Charakter, während Begierde ein Besitzenwollen impliziert.
Wissenschaftlich wird das Sinnliche vom Geistigen oder auch vom Seelischen unterschieden, und Sinnlichkeit meint dann die Empfänglichkeit für die verschiedenen Sinnesempfindungen, besonders aber für solche psychischen Ereignisse, welche sich zunächst an Sinnesempfindungen anschließen, also einerseits die Auffassung der uns umgebenden Erscheinungswelt nach Stoff und Form, die Wahrnehmung und Unterscheidung der außer uns befindlichen Dinge, ihrer Eigenschaften und Veränderungen, andererseits die Gesamtheit derjenigen Triebe, Begehrungen und Leidenschaften, welche entweder direkt in den Bedürfnissen des leiblichen Organismus, wie der Nahrungs- und Geschlechtstrieb, oder in dem Gefühl der Lust und Unlust, das gewisse sinnliche Empfindungen in uns erregen, begründet sind.
Der Sinnlichkeit im letzteren Sinn ist die reine Intellektualität, auch die Vergeistigung entgegengesetzt; religiös/weltanschaulich auch die Tugend.
Verwandte Themen
- Körper, Nacktheit, Sexualität, Orgasmus, Trieb, Lust, Unzucht, Wollust
- Gefühl, Empfindung, Reiz, Bedürfnis, Wunsch, Zärtlichkeit
- Menschenliebe, Menschlichkeit, Barmherzigkeit, Nächstenliebe
- zu Gegenbegriffen siehe: Sittlichkeit, Sitte, Moral, Ethik, Pflicht, Triebverzicht, Keuschheit, Tugend
Zitate
„Sinnlichkeit ist neuro-biologisch die Fähigkeit, Sinneswahrnehmungen mit Sexualität im Unterbewusstsein zu assoziieren.“ (aus: „Die sogenannte Sünde“ von Marc Chatenieu)
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