- Sinus frontalis
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Die Stirnhöhle (Sinus frontalis) ist eine der Nasennebenhöhlen (Sinus paranasales). Sie stellt einen mit Schleimhaut ausgekleideten Hohlraum im Stirnbein (Os frontale) dar, der mit dem mittleren Nasengang („Sinusgang“) der Nasenhöhle in Verbindung steht. Zusätzlich besteht eine Verbindung zu den Siebbeinzellen, die bei Pferden besonders geräumig ist, so dass beide Nebenhöhlen bei dieser Tierart auch als Sinus conchofrontalis zusammengefasst werden. Die Stirnhöhlen beider Seiten sind durch ein dünnes Septum voneinander getrennt.
Ausmaß und Form der Stirnhöhle sind großen individuellen Schwankungen unterworfen. Bei Rindern und Schweinen ist die Stirnhöhle besonders groß und reicht bis in das Hinterhauptsbein (Os occipitale). Bei horntragenden Wiederkäuern hat die Stirnhöhle einen Ausläufer in den Hornfortsatz (Processus cornualis) des Schädels. Daher wird beim Hornabbruch oder bei einer operativen Enthornung erwachsener Wiederkäuer auch die Stirnhöhle eröffnet.
Erkrankungen
Wie auch die anderen Nasennebenhöhlen, können die Stirnhöhlen bei Erkrankungen der Nase mit betroffen sein. Eine Entzündung der Stirnhöhle wird als Sinusitis, eine Ansammlung von Eiter als Stirnhöhlenempyem bezeichnet.
Bei Erkrankungen oder Sekretansammlungen kann eine Stirnhöhlenspülung durchgeführt werden. In chronischen Fällen kann eine Stirnhöhlen-Radikaloperation, d. h. die operative Entfernung der erkrankten Schleimhaut der Stirnhöhle angezeigt sein.
Literatur
- F.-V. Salomon: Knöchernes Skelett. In: Salomon, F.-V. u. a. (Hrsg.): Anatomie für die Tiermedizin. Enke-Verlag, Stuttgart 2004, S. 37-110. ISBN 3-8304-1007-7
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