- Sinus valsalva
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Die Aorta (griechisch αορτή) oder Hauptschlagader bzw. große Körperschlagader ist ein großes Blutgefäß, das direkt aus der linken Seite des Herzens entspringt. Sie leitet das Blut aus der linken Herzkammer (linker Ventrikel) in die Gefäße des großen Blutkreislaufs.
Die Aorta ist die größte Schlagader (Arterie) des Körpers. Beim erwachsenen Menschen hat sie in der Regel einen Durchmesser von etwa 2,5–3,5 cm und eine Länge von 30–40 cm. Sie hat die Form eines aufrechten Spazierstocks mit einem bogenförmigen Anfang und einem geraden Verlauf nach unten bis in den Beckenbereich.
Inhaltsverzeichnis
Abschnitte
In der Anatomie, Chirurgie und bei bildgebenden Verfahren unterscheidet man zur besseren Orientierung folgende Aortenabschnitte:
- Aufsteigende Aorta (Aorta ascendens), die von der linken Herzkammer aus nahezu senkrecht nach oben verläuft und von dieser durch die Aortenklappe getrennt ist. Sie liegt vollständig in der Herzbeutelhöhle und ist nur wenige Zentimeter lang. Der leicht bauchig erweiterte Anfangsteil der Aorta (Aortenbulbus oder Bulbus aortae) besteht aus den drei Sinus aortae (auch Sinus valsalvae), die vom Schließungsrand des jeweiligen Aortenklappensegels und der Aortenwand begrenzt sind. Aus dem vorderen und linken Sinus entspringen unmittelbar am Herzen die Herzkranzgefäße (Arteriae coronales) zur Versorgung des Herzmuskels.
- Aortenbogen (Arcus aortae) als Fortsetzung der senkrecht aufsteigenden Aorta. Aus dem Aortenbogen gehen unter anderem die Schlagadern zur Versorgung von Kopf und Armen ab. Die drei wichtigsten Abgänge des Aortenbogens sind der Truncus brachiocephalicus, die Arteria carotis communis sinistra und die Arteria subclavia sinistra.
- Absteigende Aorta (Aorta descendens), die bis in den Beckenraum zieht und sich dort in die beiden großen Beckenarterien aufteilt. Sie ist ca. 30 cm lang und wird noch einmal in Unterabschnitte aufgeteilt:
- Brustaorta (Aorta thoracica), die vollständig im Brustraum liegt. Sie gibt Gefäße zum Perikard, zu den Interkostalräumen, zur Speiseröhre und zur Eigenversorgung des Lungengewebes ab (nicht zu verwechseln mit den Gefäßen, die zur Sauerstoffaufnahme durch die Lungen führen, diese stammen aus dem kleinen Blutkreislauf). Nach dem Durchtritt durch das Zwerchfell (Hiatus aorticus) wird aus der Brustaorta auf der Höhe des zwölften Brustwirbels die
- Bauchaorta (Aorta abdominalis), die sich wiederum in zwei Segmente unterteilen lässt:
- Bauchaorta oberhalb der Nierengefäße (Aorta abdominalis suprarenalis), die sofort nach Zwerchfelldurchtritt den Truncus coeliacus zur Versorgung von Magen, Milz, Duodenum, Pankreas und Leber abgibt. Weitere Gefäße laufen zur Versorgung des Hauptteils des Darms und der übrigen Verdauungsorgane (Arteria mesenterica superior).
- Bauchaorta unterhalb der Nierengefäße (Aorta abdominalis infrarenalis), aus der Gefäße für die unteren Darmabschnitte (Arteria mesenterica inferior), den Enddarm und einige Beckenorgane abgehen. Dieser Aortenabschnitt teilt sich schließlich auf Höhe des vierten Lendenwirbels im Becken in die beiden großen Beckenschlagadern (Arteriae iliacae communes) auf.
Windkesselfunktion
Aufgrund der großen Elastizität ihrer Gefäßwand erfüllt die Aorta eine so genannte Windkesselfunktion, die durch Druckangleichung aus dem schubweise aus dem Herz ausgestoßenen Blut einen kontinuierlichen Blutstrom ermöglicht. Der Druck des Blutes wird dabei ständig durch Drucksensoren (so genannte Barorezeptoren) gemessen.
Untersuchungsmöglichkeiten
- Ultraschall
- Transösophageale Echokardiografie (TEE), bei der eine Ultraschallsonde geschluckt und die Untersuchung aus der direkt neben dem Herzen liegenden Speiseröhre vorgenommen wird
- Computertomografie (CT)
- Magnetresonanztomografie (MRT)
- Angiografie, bei der nach Gabe von Kontrastmittel Röntgenaufnahmen der Gefäße gemacht werden
- Röntgenbild des Brustraums
- Herzkatheteruntersuchung (Diagnostik und Intervention)
Krankheiten der Aorta
- Aortenisthmusstenose
- Arteriosklerose (im Volksmund Gefäßverkalkung)
- Aortenaneurysma (Aussackung der Aortenwand aufgrund nachlassender Elastizität, tritt meist im Bereich der Bauchaorta auf)
- Aortendissektion (Lösung einzelner Gefäßwandschichten voneinander)
- Ruptur (vollständiger Riss in der Aortenwand, kommt am häufigsten bei Unfällen oder bei Aussackungen vor; sehr geringe Überlebenschance)
- Verschluss der Aorta (z. B. durch Thrombose, Tumore im Bauchraum etc.)
- Marfan-Syndrom (Gendefekt, bei dem aufgrund von angeborenen Störungen der Bindegewebsbildung die Elastizität der Aortenwand herabgesetzt ist, was zu Aussackungen führen kann)
- Aortenbogen-Syndrom
- Zystische Medianekrose Erdheim-Gsell
- Syphilis der Aorta (Mesaortitis luica)
- Takayasu-Entzündung der Aorta (Autoimmunerkrankung)
Siehe auch
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