Sium sisarum

Sium sisarum
Zuckerwurzel
Zuckerwurzel (Sium sisarum)

Zuckerwurzel (Sium sisarum)

Systematik
Unterklasse: Asternähnliche (Asteridae)
Ordnung: Doldenblütlerartige (Apiales)
Familie: Doldenblütler (Apiaceae)
Unterfamilie: Apioideae
Gattung: Merk (Sium)
Art: Zuckerwurzel
Wissenschaftlicher Name
Sium sisarum
L.

Die Zuckerwurzel (Sium sisarum), auch Gierlen, Görlin, Zuckerwurz oder Zuckermerk genannt, ist eine Pflanzenart, die zur Familie der Doldenblütler (Apiaceae) gehört. Sie ist eine uralte Nutzpflanze aus Asien. Die ursprüngliche Wildform ist vom Kaukasus bis nach Sibirien verbreitet.

Inhaltsverzeichnis

Beschreibung

Sium sisarum wächst als mehrjährige krautige Pflanze und erreicht Wuchshöhen von etwa 100 bis 120 Zentimeter. Es wird ein Bündel weißer verdickter (etwa fingerdicker) Wurzeln gebildet, die Süßkartoffeln ähnlich sehen und eine Länge von 15 bis 20 Zentimetern erreichen. Sie ist winterhart. Die Laubblätter sind unpaarig gefiedert mit drei bis elf Fiederblättchen. Die schmalen Fiederblättchen besitzen einen gesägten Blattrand. Bei jüngeren Pflanzen enden die Blätter spitz bei älteren runder.

Die Blüten stehen in endständigen doldigen Blütenständen zusammen. Die kleinen, duftenden Blüten sind sternförmig. Die Kronblätter sind weiß. Die braunen Früchte sind kurz.

Verwendung

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Wurzelgemüse

In erster Linie wird die Pflanze als Wurzelgemüse verwendet, wobei sie züchterisch weitgehend in der Naturform erhalten ist. Das Fleisch schmeckt süß und mehlig. Das Wurzelfleisch enthält 4 bis 8% Zucker (Sacharose), weswegen sie auch früher viel angebaut wurde, als Zucker noch selten und teuer war.

Heilmittel

In seinem 1543 erschienenen New Kreüterbuch bezeichnet Leonhart Fuchs (1501-1555), Professor für Medizin und Botanik, den "Sisern" als lieblich und süß, im Geschmack den gelben Rüben gleich. "Der Same gedörrt, gepulvert und in Wein eingenommen ist gut so den Heschen (Schluchzen) haben und Grimmen im Leib. Sisern machen Lust zu dem ehelichem Werken, stärken das Herz, sind nützlich denen, so sich sehr erbrochen haben".

Nicholas Culpeper (1614-1645), ein englischer Arzt und Astrologe, schreibt, die Pflanze wirke "öffnend, reinigend und harntreibend". Die Wurzel hilft der Leber und stärkt die Verdauung. Und wie manch andere Doldenblüter wie Sellerie oder Giersch hat auch die Zuckerwurzel aphrodisierende Eigenschaften.

Genussmittel

Bei 180° im Backofen goldbraun gebraten, nachdem sie vorher mit der Bürste im Wasser von Erdverschmutzungen befreit und dann abgetrocknet in Erdnussöl geschwenkt wurde. Lauwarm und mit karamelisierten Limettenfilets als Vorspeise serviert.

Geschichtliches

Die Zuckerwurzel kam vermutlich gegen Ende des Mittelalters über Russland nach Europa.

Während der Renaissance sollen an englischen Tafeln erstmals Kuchen und andere feine Gerichte aus der Zuckerwurzel serviert worden sein. Jacobus Theodorus "Tabernaemontanus" schreibt in seinem Kräuterbuch von 1625: "Es soll der Keyser Tiberius, wie Plinius LIB.19.CAP5.schreibet/ ein solchen Lust zu diesen Rüblein zu essen gehabt haben, dass er sie alle Jahr am Rheinstrom bestellen lassen und im Italiam hab führen lassen, dann sie seindt dem Magen nütz und gut". Hierbei handelt es sich aber wahrscheinlich um eine Verwechslung mit der Pastinake (Pastinaca sativa), ebenfalls ein Doldenblüter, da die Zuckerwurzel nicht in Deutschland heimisch war.

Literatur

  • H. Müller: Die Zuckerwurzel (Sium sisarum L.) - ein vergessenes Wurzelgemüse, Gartenbauwissenschaft 50 (6), 1985, S. 274-277.

Weblinks


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