Skeleton Coast

Skeleton Coast
Naturpark Skelettküste
IUCN-Kategorie III
Markierung
Lage: Namibia
Geographische Lage: 21° 37′ S, 14° 32′ O-21.61222222222214.547Koordinaten: 21° 36′ 44″ S, 14° 32′ 24″ O
Fläche: 17163.70 km²
Einrichtungsdatum:
Verwaltungsbehörde: Ministerium für Umwelt und Tourismus
Schiffswrack an der Skelettküste

Als Skelettküste wird der nördliche, von Swakopmund bis zum Kunene, welcher die Grenze zu Angola bildet, reichende Teil der lebensfeindlichen Namib-Wüste in Namibia bezeichnet.

Geologisch gehört ein Großteil der Skelettküste mit einem Alter von bis zu 1,5 Milliarden Jahren zu den ältesten Gesteinsformationen der Erde. Nebel, heftige Brandung und eine unberechenbare Strömung – der Benguelastrom – machen die Küste von jeher gefährlich für die Seefahrt, aber auch für die früher hier in großer Zahl vorbeiziehenden Wale. Etliche Wracks am Strand und zahlreiche Knochen gestrandeter Wale legen davon Zeugnis ab. Schiffbrüchige, die hier anlandeten, hatten in der Wüste keine Überlebenschance – daher der Name.

Die Skelettküste ist im südlichen Teil bis Torrabucht ein für die Allgemeinheit zugängliches Naherholungsgebiet (Nationales Erholungsgebiet Westküste) und wegen seines großen Fischreichtums vor allem bei Anglern beliebt. Deren Ansturm hat mehrere Anglercamps entstehen lassen. Eines dieser Camps hat sich inzwischen zu einer regelrechten Stadt entwickelt: Hentiesbucht. Der Nordteil ist ein Nationalpark.

Tierwelt

Der große Fischreichtum hat auch andere Gäste angelockt: Südafrikanische Seebären, auch Ohrenrobben genannt. Sie leben in riesigen, bis zu 100.000 Tieren zählenden Kolonien an der gesamten Atlantikküste Namibias, z. B. bei Kap Frio, zumeist jedoch unzugänglich im Diamantensperrgebiet im Süden. An der Skelettküste am Kreuzkap – ca. 70 km nördlich von Hentiesbucht – befindet sich jedoch eine der Öffentlichkeit zugängliche Kolonie.

Trotz ihrer Lebensfeindlichkeit gibt es an der Skelettküste ein recht reiches Tierleben – zum Teil nahrungsmäßig gestützt auf die großen Robben-Kolonien, ebenso Schabrackenschakale, Schabrackenhyänen und noch einige wenige Wüstenlöwen – aber auch, unabhängig davon, Elefanten (s.u.), Giraffen und Nashörner, Gemsböcke, Kudus und Zebras. Besonderheiten der Namib sind außerdem die endemische Sandschildechse und der Nebeltrinker-Käfer. Die Flora besteht u. a. aus Flechten, dem Bleistiftbusch Arthraerua leubnitziae, Naras und lebenden Steinen.

Ein besonderes Phänomen der Skelettküste sind die ehemals sagenhaften Wüstenelefanten. „Sagenhaft” vor allem deshalb, weil Einheimische zwar immer wieder über deren Sichtung berichteten, nach den Erkenntnissen der Wissenschaft aber Elefanten unter den hier herrschenden Bedingungen – Wasser- und Futtermangel – angeblich nicht hätten existieren können. Es ist nicht zuletzt dem bekannten Tierfilmer-Ehepaar Des und Jen Bartlett zu verdanken, dass inzwischen der Gegenbeweis angetreten werden konnte. In nahezu 10-jähriger Arbeit im Skeleton Coast Park haben die Bartletts die Wüstenelefanten aufgespürt, zu Fuß und per Trike verfolgt, gefilmt und deren besondere, an die Wüstenverhältnisse angepasste Lebensweise dokumentiert (Filme liefen bereits dazu in Deutschland). Umstritten ist allerdings nach wie vor, ob es sich bei diesen Elefanten um eine eigenständige Unterart des afrikanischen Elefanten handelt.

Küstenpark

Skelettküstenpark (englisch: Skeleton Coast Park) heißt das nördliche, 500 km vom Ugab Rivier bis zum Kunene reichende Naturschutzgebiet an der Skelettküste Namibias. Im Osten grenzt das 16.000 km² große Naturschutzgebiet an das Kaokoveld. Der Skelettküstenpark besteht aus zwei Zonen, die südliche ist frei zugänglich und die nördliche darf nur in einem kleinen Gebiet unter Führung entsprechend konzessionierter Reiseunternehmen, die hier wenige Übernachtungscamps unterhalten, besucht werden.

Der Eingang zum Park befindet sich wenige Kilometer nördlich von Meile 108 vor dem Ugab, einem der größten Riviere der Namib, der hier einen wilden und beeindruckenden Cañon in die Marmor, Dolomit und Schieferschichten gegraben hat. Der Park besteht hier aus einer grauen Kiesfläche, erst 100 km nördlich des Parkeingangs bei Torrabucht beginnen Dünenfelder.

Nördlich des Huab Riviers liegt am Strand eine ehemalige Ölbohrstation und dient Kapkormoranen als Brutplatz. Wenige Kilometer nördlich von Torrabucht liegt das Wrack der Atlantic Pride und in einem Cañon aus buntem Sandstein gibt es einen Wasserfall mitten in der Wüste.

Im nördlichen Teil des Küstenparks ist ein besonderes Naturphänomen nahe dem Hoarusib Rivier zu beobachten bzw. zu hören: die Röhrenden Dünen von Terracebucht. Der Dünensand ist hier so beschaffen, dass er bei einer bestimmten Windstärke und -richtung ähnlich einem Schneebrett den Dünenhang hinabgleitet und dabei ein vom Dünenkörper resoniertes Reibungsgeräusch erzeugt, das einem anfliegenden Flugzeuggeschwader gleicht und über viele Kilometer zu hören ist.

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