Skelett-Szintigraphie

Skelett-Szintigraphie

In der Medizin ist die Skelettszintigrafie, auch Knochenszintigrafie, (engl: Bone Scan) eine nuklearmedizinische Untersuchung, die zum Nachweis von Knochen-Anteilen mit erhöhtem Knochenstoffwechsel dient. Solche Areale („Herde“) finden sich beispielsweise bei Knochenmetastasen im Rahmen von Krebserkrankungen (z. B. Prostatakarzinom, Mammakarzinom) aber auch in der Heilungszone von Frakturen oder bei entzündlichen Veränderungen wie z. B. der Osteomyelitis oder bei von Lockerungen von implantierten Endoprothesen (z. B. Hüftgelenks- oder Kniegelenksprothesen).

So stellt die Skelettszintigrafie ein Verfahren mit hoher Sensitivität (mit etwa 3 % kaum falsch negative Befunde) zur Erkennung ossärer Läsionen, speziell von Knochenmetastasen, die in der Regel durch vermehrte (positiver Kontrast), seltener durch eine verminderte Speicherung (negativer Kontrast bei reinen Osteolysen), charakterisiert sind. Das physiologische Prinzip beruht auf der Chemisorption. Die 99mTc-markierten Polyphosphonate (beispielsweise das Bisphosphonat Oxidronsäure) reichern sich an der Knochenoberfläche an. Das Maß der Anreicherung hängt von verschiedenen Faktoren ab: regionale Durchblutung, Kapillarpermeabilität, Osteoidgehalt und Knochenoberfläche, sowie insbesondere die Osteoblasten-Aktivität.

Bei Verdacht auf eine umschriebene Skelettveränderung erfolgt die Untersuchung als Mehrphasenszintigraphie (z. B. Dreiphasenszintigraphie). Dazu wird zu Beginn der Bolusinjektion über den Zeitraum von einer Minute eine Sequenzszintigraphie mit einer Aufnahme pro Sekunde angefertigt. Dann erfolgen die statischen Frühaufnahmen (Blutpoolphase) des betroffenen Skelettareals. Nach mindestens zwei Stunden werden Aufnahmen (Szintigramme) des gesamten Skeletts in ventraler und dorsaler Projektion angefertigt und durch Zielaufnahmen klinisch oder szintigraphisch auffälliger Regionen ergänzt, eventuell in SPECT-Technik.

Das Untersuchungsprinzip besteht darin, dass Phosphatverbindungen durchblutungsabhängig an die Hydroxylapatitkristalle des Knochens angelagert werden und damit in den frühen Untersuchungsphasen der Szintigraphie die Knochendurchblutung und in den folgenden späten Phasen den Knochenstoffwechsel widerspiegeln. Wenn die Blutversorgung unterbrochen ist, eine Knochenläsion den Knochenstoffwechsel nicht verändert oder ein Knochen komplett zerstört ist, lässt sich keine Anreicherung nachweisen.

Für die Untersuchung wird ein Radionuklid intravenös gespritzt. Nach einer gewissen Wartezeit kann dann das Skelettsystem mit einer Gammakamera aufgenommen werden.

Weblinks

Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Nuklearmedizin zur Skelettszinitigrafie

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