Skier

Skier
Ein Twintip-Ski

Ein Ski oder (vor allem in Bayern und Österreich) Schi ist ein brettförmiges Sportgerät zur Fortbewegung auf Schnee, das mit einer Bindung an den Skistiefeln oder -schuhen befestigt wird. Jeder Ski hat eine Lauffläche und eine Schaufel. Die Form der Skier unterscheidet sich nach der damit ausgeübten Sportart. Der mit Skiern ausgeübte Sport heißt Skisport.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Darstellung skifahrender Sámi von 1767

Das Wort „Ski“ wurde im 19. Jahrhundert von norwegisch ski „Scheit“ (gespaltenes Holz) oder „Schneeschuh“ entlehnt, das seinerseits von gleichbedeutend altnordisch skíð abstammt und mit dem deutschen Wort „Scheit“ urverwandt ist. Als Pluralform sind laut Duden „Ski“, „Skier“ und „Skis“ zulässig. Die Aussprache ist vornehmlich wie „Schi“, kann aber lokal oder in Dialekten auch als „Schki“ (beispielsweise Walliserdeutsch) angetroffen werden.

Der mit einem Alter von 4500 Jahren bislang älteste Ski wurde in einem Moor bei Hoting in Schweden entdeckt. Es handelt sich um ein 110 Zentimeter (cm) langes und 10 cm breites Brett. Eine 4000 Jahre alte in Stein gemeißelte Abbildung eines Skifahrers wurde auf der norwegischen Halbinsel Rødøy gefunden.[1] Aufgrund dieser Funde, sowie einiger mittelalterlicher Abbildungen wird die Erfindung des Skis dem Volk der Saami zugeschrieben. Die älteste Skiform, die zum Teil noch im 20. Jahrhundert in Lappland verwendet wurde, besteht aus einem vorn und hinten hochgebogenen Holzski mit einer offenen Lederschlaufe als Bindung. Dieser Ski wurde traditionell nur mit einem Skistock gefahren.

Als Begründer des alpinen Skilaufs gilt der Österreicher Mathias Zdarsky, der im niederösterreichischen Lilienfeld Material und Technik des Skilaufs an die Anforderungen bergigen Geländes anpasste und dort 1905 den ersten Torlauf veranstaltete.

Einen wichtigen technologischen Sprung nach vorne erfuhr die Entwicklung des Skis mit der Erfindung des ersten Kunststoffskis mit Holzkern durch die Tiroler Firma Kneissl und die in Mühlen im Bergischen Land ansässige Firma Noss in den 1960er-Jahren. Er wurde dann in den 1970er-Jahren durch die noch heute üblichen Vollkunststoffski abgelöst.

Besondere Formen des Ski sind der Monoski und der Skwal. Neben den Schnee-Skiern gibt es auch Wasserski.

Skitypen

Alpinski

Carving-Ski im Retro Design

Alpinski sind etwa zehn Zentimeter breite Skier mit einer Stahlkante. Sie werden zum Skifahren verwendet. Die Stahlkante begrenzt den Skibelag nach rechts und links. Mit der Kante findet der Ski Halt im Schnee und auf Eis sowie auf steilen Skipisten. Die Kanten sollten regelmäßig geschliffen werden. Das Einsetzen der Skikanten, „Kanten“ genannt, ist ein Bewegungsablauf beim Skifahren.

Moderne Alpinskier werden fast ausschließlich als sogenannte Carving-Skier hergestellt. Neben Carving-Skiern gibt es auch Spezialskier für bestimmte Anwendungsbereiche im alpinen Skisport:

  • Mit Tourenskiern und darunter geschnallten oder geklebten Fellen lassen sich Berge besteigen.
  • Abfahrtsskier sind spezielle Rennskier für den Abfahrtslauf oder teilweise auch für den Super-G. Sie sind besonders lang (bis über 2,20 m), haben meist einen sehr großen Radius und sind besonders flexions- und torsionssteif.
  • Mit Twintips, Skiern mit sowohl vorn als auch hinten aufgebogenen Enden, kann selbst im Tiefschnee rückwärts (auch fakie genannt) gefahren, gesprungen und gelandet werden.
  • Powderskis (sogenannte Fatboys) sind besonders breite Skier für das Fahren im Tiefschnee (meist haben dies Skier auch einen großen Radius).
  • Speziell für die Buckelpiste gibt es schmalere, weniger stark taillierte Mogul-Ski.
  • Besondere Kurzskier (beispielsweise „Big Foot“ von Kneissl, „Snowblade“ von Salomon) ermöglichen ein sehr freies Bewegen im Schnee und bieten gerade Anfängern eine leicht handhabbare Abwechslung zum langen, schwerer beherrschbaren Standardski.
  • Mit den ebenfalls sehr kurzen und meist etwas breiteren Firngleitern (im Alpenraum häufig als Figl bezeichnet) wird insbesondere auf Firnschnee gefahren.
  • Der Monoski ist ein besonders breiter Ski auf dem zwei Skibindungen parallel in Fahrtrichtung montiert sind. Dieses Funsportgerät lag in den 1980er Jahren im Trend, ist aber heute nur noch äußerst selten auf den Pisten zu sehen.
  • Auf historischen Fassdauben (auch Daubenskier genannt) wird heute praktisch ausschließlich zur Publikumsunterhaltung gefahren.

Nordische Ski

Sprungski mit Sprungbindungen

Im nordischen Skisport werden zwei grundlegend unterschiedliche Typen von Ski eingesetzt. Beiden gemein ist, dass sie eine Bindung haben, bei der nur die Schuhspitze fixiert wird, die Ferse aber frei bleibt.

  • Langlaufski sind schmale, lange Ski, die vorwiegend zum Laufen verwendet werden. Abfahrten und insbesondere das Fahren von Kurven sind nur eingeschränkt möglich. Die Länge des Skis hängt in erster Linie von dem Körpergewicht und der gewählten Lauftechnik ab (nur teilweise von der Körperlänge). Unterschieden werden:
    • klassische Rennski sind besonders schmal (4 bis 5 cm), haben keine Stahlkanten und sollten nur auf gespurten Loipen verwendet werden. Sie sind in der Mitte leicht nach oben gebogen. Die Skispannung muss so gewählt werden, dass der mittlere Bereich (Steigzone) nicht ständig den Schnee berührt. Die Steigzone wird mit Haftwachs behandelt oder weist Steighilfen z.B. in Form von Schuppen auf. Die Gleitzonen (vor und hinter der Steigzone) werden mit Gleitwachs behandelt.
    • Skatingski sind im Gegensatz zu den klassischen Ski etwas kürzer und haben eine flachere Schaufel und einen anderen Spannungsverlauf. Es gibt keine Steigzone.
    • Cruising-Ski sind etwas breiter (5 bis 7 cm) und kürzer.
    • Touringski sind über 7 cm breit, manchmal auch mit einer Stahlkante versehen, geeignet für Wanderungen und Fahrten im freien Gelände.
  • Sprungski sind besonders breite Ski (bis zu 20 cm), die in Längen um 2,50 m verwendet werden. Sie sind nur für die Benutzung von Skisprungschanzen geeignet.

Literatur

  • Willy Goepferich: Wie baue ich mir selbst – Schneeschuhe (Skier) und Bobsleighschlitten (ca. 1920, Neuauflage 2006). Survival Press, Radolfzell, ISBN 3-937933-13-1

Einzelnachweise

  1. Spektrum 2/2005, S. 47

Weblinks


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