Skomanten

Skomanten

Skomętno Wielkie, kurz auch nur Skomętno (deutsch: Skomentnen, 1938-1945 Skomanten) ist ein zur Gemeinde Kalinowo zählendes Dorf im nordöstlichen Masuren in der polnischen Woiwodschaft Ermland-Masuren, Landkreis Ełk.

Das Dorf befindet sich drei Kilometer südwestlich der Kleinstadt Kalinowo (deutsch Kallinowen) an der von Ełk nach Augustów führenden Fernstraße 16.

Geschichte

Der Ortsname Skomentnen leitet sich ab vom Sudauerfürsten Skomand. Am benachbarten Skomantsee (auch Skomantener See) befand sich bis zum 13, Jahrhundert eine Burg der baltischen Sudauer, von der heute noch Reste eines prußischen Ringwalls erhalten sind.

Das Dorf Skomentnen entstand 1476 unter dem Lokator Peter Jeckeln, der an dieser Stelle Land mit 30 Hufen zugesprochen bekam.

1656 fielen die mit Polen verbündeten Tataren in weite Teile Masurens und auch in Skomentnen ein, wobei große Teile des Dorfes zerstört wurden.

Mit der preußischen Gebietsreform von 1874 gehörte Skomentnen verwaltungstechnisch als Landgemeinde zum Amtsbezirk Gollupken (ab 1938 Lübeckfelde) im Landkreis Lyck.

1893 wurde Groß und Klein Skomentnen zu einer Gemeinde Skomentnen zusammengefasst.

Der Skomentnener Bauer Jeziorski stieß 1929 beim Graben auf einen Kupferkessel, der unter einem schweren Deckstein lag. In dem Behälter befanden sich Silberschmuckstücke aus der Zeit der Sudauer - eine Halskette, zwei Armspiralen und zwei Hufeisenfibeln, die man einer hier beerdigten Sudauerfürstin zuschrieb. Der Fund von Skomentnen mit einem Silbergewicht von 675 Gramm hatte eine hohe Bekanntheit in nachfolgender Zeit und war im Prussia-Museum in Königsberg ausgestellt. Der Verbleib nach 1945 ist ungeklärt.

Skomentnen wurde im Zuge der zunehmenden Eindeutschung von Ortsnamen masurischer, polnischer oder litauischer Herkunft am 16. Juli 1938 in Skomanten umbenannt.

1933 sind in Skomentnen 325 Einwohner verzeichnet. 1939 hatte Skomanten (Skomentnen) nur noch 308 Einwohner.

Nach Ende des Zweiten Weltkrieges 1945 fiel das zum Deutschen Reich (Ostpreußen) gehörende Skomanten an Polen. Die ansässige deutsche Bevölkerung wurde, soweit sie nicht geflüchtet war, nach 1945 größtenteils vertrieben bzw. ausgesiedelt und neben der angestammten polnisch-masurischen Minderheit durch Neubürger aus anderen Teilen Polens. Der Ort Skomanten wurde 1945 in der polnischen Schreibweise des historischen Ortsnamens in Skomętno umbenannt. Davor wurde das polnische wielkie für groß gesetzt, womit der Ort übersetzt wieder faktisch wie vor 1893 Groß Skomentnen heißt.

Skomętno Wielkie, zuletzt im Amtsbezirk Lübeckfelde (heute polnisch Golubka), kommt nach 1945 zum benachbarten Amtsbezirk Kalinowo.

Von 1975 bis 1998 gehörte Skomętno Wielkie zur damaligen Woiwodschaft Suwałki, kam dann 1999 zur neu gebildeten Woiwodschaft Ermland-Masuren.


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