- Skytala
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Die Skytale (griech.: „scytale“; σκυτάλη, [sky'talə]) ist das älteste bekannte militärische Verschlüsselungsverfahren. Von den Spartanern wurden bereits vor mehr als 2500 Jahren geheime Botschaften nicht im Klartext übermittelt. Zur Verschlüsselung diente ein (Holz)Stab mit einem bestimmten Durchmesser (Skytale).
Technische Details
Um eine Nachricht zu verfassen, wickelte der Absender ein Pergamentband oder einen Streifen Leder spiralförmig um die Skytale, schrieb die Botschaft längs des Stabs auf das Band und wickelte es dann ab. Das Band ohne den Stab wird dem Empfänger überbracht. Fällt das Band in die falschen Hände, so kann die Nachricht nicht gelesen werden, da die Buchstaben scheinbar willkürlich auf dem Band angeordnet sind. Der richtige Empfänger des Bandes konnte die Botschaft mit einer identischen Skytale (einem Stab mit dem gleichen Durchmesser) lesen. Der Durchmesser des Stabes ist somit der geheime Schlüssel bei diesem Verschlüsselungsverfahren.
Die Skytale gehört zu den Transpositionsverfahren.
Geschichtlicher Hintergrund
Der griechische Historiker Plutarch beschreibt in seiner Biografie des spartanischen Generals Lysander, wie dieser während des Peloponnesischen Krieges (431 v. Chr. - 404 v. Chr.) einen Angriff der Perser vereiteln konnte. Die entsprechende Vorwarnung erfolgte dabei in Form einer Botschaft, die mit einer Skytale verschlüsselt wurde.
Durch ihre einfache Handhabung und das hohe Maß an Sicherheit, das sie bot, fand die Skytale auch Verbreitung im persischen Reich. Wie fortschrittlich dieses System des Buchstaben-Vertauschens, also der Transposition, ist, beweist die Tatsache, dass Transposition nach dem Untergang der klassischen Kultur erstmals wieder im Mittelalter auftaucht.
Literatur
Friedrich L. Bauer: Entzifferte Geheimnisse. Methoden und Maximen der Kryptologie Berlin, 2. Auflage, 1997, 102.
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