Slackware Linux

Slackware Linux
Slackware
Slackware Logo
Bildschirmfoto

Slackware 12.1 mit Standard-KDE
Basisdaten
Entwickler Patrick Volkerding
Version 12.2
(9. Dezember 2008)
Abstammung \ Linux
  \ SLS
    \ Slackware
Architekturen i486 kompatible, Alpha, SPARC
Größe 3 CDs mit Binärpaketen; 3 CDs mit Quellpaketen; 1 DVD mit Binär- und Quellpaketen
Lizenz GPL und andere Lizenzen
Website www.slackware.org

Slackware [ˈslækweə(ɹ)] ist die älteste aktive Linux-Distribution und die erste, die eine große weltweite Verbreitung fand.[1] Wegen dieses frühen Erfolges und dem konsequenten Verzicht auf unnötigen Ballast nach dem KISS-Prinzip bildete Slackware die Grundlage für andere bekannte Distributionen wie z. B. SuSE Linux, Red Hat Linux und zahlreiche Derivate. Slackware ist für die Verwendung mit i486 kompatiblen, sowie Alpha und SPARC Architekturen bestimmt[2] und findet seine Hauptanwendung im professionellen Umfeld.

Inhaltsverzeichnis

Besonderheiten

Slackware 10.2 Setup

Slackware versucht so Unix-ähnlich wie möglich zu sein. Alle Einstellungen am System können vom Nutzer durch Editieren der Konfigurationsdateien vorgenommen werden, statt sich grafischer Werkzeuge zu bedienen.[1] Es gibt keine distributionsspezifischen Änderungen an den zur Verfügung stehenden Paketen, was die Übersetzung und Installation eigener Software im Gegensatz zu anderen Distributionen erleichtert. Slackware-Pakete basieren auf *.tgz-Dateien, und die vier für das Paketmanagement zur Verfügung stehenden Tools pkgtool, installpkg, removepkg und upgradepkg führen weder eine Prüfung nach Abhängigkeiten von anderen Paketen durch, noch wird vor dem Überschreiben installierter Pakete gewarnt.[1] Diese Eigenschaft ermöglicht es dem fortgeschrittenen Benutzer, auch Teile von umfangreicherer Software zu nutzen und auf Ressourcenfresser, die er nicht benötigt, zu verzichten.

Es stehen aber auch von Seiten der Distribution Skripte für die einfache Installation und Konfiguration des Systems zur Verfügung. Außerdem existieren inoffizielle Programme wie swaret[3] und slapt-get[4] in den Repositories, die für Softwareinstallationen mit Abhängigkeitsauflösung benutzt werden können. Administrationstools mit grafischer Oberfläche finden sich dort allerdings nicht, da diese gegen die Philosophie der Distribution verstoßen.[1]

Das Management der Repositories ist eher konservativ ausgelegt. Es ist möglich, dass über mehrere Versionen hinweg kein Upgrade einer bestimmten Software erfolgt. Zum Beispiel war bis zu Slackware 12.0 (2007) der Linux-Kernel bei der Standardinstallation aus der Reihe 2.4, während dessen Version 2.6 nur optional war.[5] Das Release neuer Slackware-Versionen erfolgt immer erst dann, „wenn sie fertig ist“. Das heißt, es gibt keine festgelegten Deadlines und keine Vorankündigung.[2] Slackware setzt wie viele seiner Derivate Linux Loader (LILO) als Boot-Manager ein und hat einen BSD-ähnlichen init-Prozess.

Geschichte

Der Slackware Tux ist eine Anspielung auf SubGenius-Gründer J. R. "Bob" Dobbs
Version Datum
1.0.0 17. Juli 1993
1.0.1 4. August 1993
1.0.2 5. September 1993
1.0.3 15. September 1993
1.0.4 1. Oktober 1993
1.1.0 5. November 1993
1.1.2 15. Februar 1994
2.0.0 2. Juli 1994
2.0.1 23. September 1994
2.0.2 18. Oktober 1994
2.2.0 30. März 1995
2.3.0 24. Mai 1995
3.0.0 30. November 1995
3.1.0 3. Juni 1996
3.2.0 17. Februar 1997
3.3.0 11. Juni 1997
3.4.0 14. Oktober 1997
3.5.0 9. Juni 1998
3.6.0 28. Oktober 1998
3.9.0 10. Mai 1999
4.0.0 17. Mai 1999
7.0.0 25. Oktober 1999
7.1.0 22. Juni 2000
8.0.0 1. Juli 2001
8.1.0 18. Juni 2002
9.0.0 19. März 2003
9.1.0 26. September 2003
10.0 23. Juni 2004
10.1 6. Februar 2005
10.2 15. September 2005
11.0 2. Oktober 2006
12.0 2. Juli 2007
12.1 2. Mai 2008
12.2 9. Dezember 2008

Ab Ende 1992 versuchte sich Patrick Volkerding an Fehlerkorrekturen für Softlanding Linux System (SLS), der ersten umfassenden Linux-Distribution überhaupt. [1] Nachdem die Ergebnisse dieser Arbeit in seinem Umfeld populärer wurden, veröffentlichte er sie am 17. Juli 1993 als eigene Distribution unter dem Namen Slackware Linux 1.00.[6] Der erste Teil des Namens, Slack, leitet sich von einem Glaubensprinzip der Church of the SubGenius ab und steht für Freiheit, Unabhängigkeit und originelle Ideen, die zum Erreichen der persönlichen Ziele führen.[7]

Die erste offizielle Version von Slackware bestand aus 13+11 3,5" Disketten. Die ersten 13 Disketten enthielten einen DOS-Emulator, den Linux-Kernel 0.99pl11 in einer Alphaversion, GNU Compiler Collection (GCC) in Version 2.4.5 und die zwei Unix-Shells (pd)ksh und tcsh. Die anderen 11 Disketten enthielten Treiber für Grafikkarten, ein XFree86 System in Version 1.3 und einige grafische Anwendungen.

Slackware 1.1.1 bestand aus 51 Disketten, beinhaltete u.a. XFree86 2.0 und eine TeX-Installation. Für Slackware 1.2 waren die Mindestvoraussetzungen an Festplattenspeicher 200 MB für die vollständige Installation, und die Linux-Kernel-Version 1.0 war enthalten.[8]

Die Version 2.1 der Distribution brachte bereits 65 Disketten mit plus einer Root- und einer Bootdisk. Slackware 2.2.0.1 enthielt XFree86 in Version 3.1.1.[8]

Slackware 3.0 erschien am 30. September 1995 zum ersten Mal im Executable and Linking Format und konnte bei Walnut Creek (heute FreeBSD Mall) als CD-ROM bezogen werden. Die im Juli 1996 veröffentlichte Version 3.1 wurde auch Slackware 96 genannt (als Anspielung auf Windows 95) und enthielt den Linux-Kernel in Version 2.0. Für Slackware 3.6 waren 500 MB Festplattenspeicher für die Vollinstallation notwendig.[8]

Zusammen mit Slackware 3.9 erschien im Mai 1999 Version 4.0, welche 1 GB auf der Festplatte belegte und u.a. mit XFree86 3.3.3.1 und dem ersten freien KDE in Version 1.1.1 ausgeliefert wurde.[8]

Nach der Version 4.0 erfolgte im Jahr 1999 ein Versionssprung auf Version 7.0. Grund hierfür war nach Angabe von Volkerding der aus Marketinggründen inflationäre Gebrauch neuer Versionsnummern bei anderen Distributionen und die sich ständig daraus ergebenden Anfragen „von Leuten, die nichts über Linux wissen,“ wann man denn upgraden würde oder ob die in Slackware enthaltenen Komponenten 3 Versionen älter seien als anderswo.[2] Für Slackware 7.0 wurden eine 2 GB große Installationspartition empfohlen. Und mit Slackware 7.1 wurde auch GNOME Teil der Distribution.[8]

In der Releasereihe von Slackware 8.x wurden die KDE-Versionen 2.1.1 bzw. 3.0.1 verwendet, XFree86 4.1.0 bzw. 4.2.0 und die Mozilla Application Suite kam hinzu. [8]

Die Slackware 9.x Reihe beinhaltete GNOME2 wurde bereit gemacht für den Linux-Kernel 2.6, benutzte aber 2.4.20 und 2.4.22. KDE 3.2.3, Gnome 2.6.2[8]

Mit Slackware 10.0 im Jahr 2004 wurde XFree86 durch den X.Org-Server ersetzt. Version 10.1 entfernte GNOME2 wieder aus der Distribution, und es begann die Migration zu Kernel 2.6, welcher ab Slackware 10.2 optional zur Verfügung stand.[8]

Ab Slackware 12.0 kommt standardmäßig ein 2.6er Kernel zum Einsatz, ab Version 12.1 sogar ausschließlich.[8]

Slackware-Derivate

Dieser Artikel oder Abschnitt besteht hauptsächlich aus Listen, an deren Stelle besser Fließtext stehen sollte.
  • Absolute Distribution – für ältere PCs
  • Arktur-Schulserver – c't/ODS-Schulserver
  • AUSTRUMI – Mini-Live-CD
  • BackTrack – eine auf Slax basierende Distribution für Security-Audits
  • Bluewhite64 – Slackware-Version für 64-Bit-AMD-Prozessoren
  • CollegeLinux – für Schüler und Studenten optimiert
  • DARKSTAR Linux
  • Draco GNU/Linux – nutzt NetBSD pkgsrc als Paketverwaltung
  • GoblinX – Live-CD
  • Klax – Live-CD mit KDE
  • Mutagenix – Live-CD
  • DeLi Linux – Deutsch, für ältere PCs
  • Easys – Slackware 12.1 kompatibel
  • Frugalware – einfach und aktuell gehaltenes Multimedia-OS
  • Hardened Linux – Sicherheits-Distribution
  • HostGIS – optimierte Version für WebGIS-Anwendungen
  • KateOS – Distribution und Live-CD
  • LoopLinux – Slackware auf MS-DOS
  • RootLinux – minimalistische, auf i586 optimierte Distribution
  • RUNT – vom USB-Stick lauffähig
  • SaxenOS (ehemals STX Linux) – für ältere Rechner geeignet
  • Slack/390 – Slackware-Port für System/390
  • Slackhence – modifiziertes Slackware mit pkgsrc
  • Slackintosh – Slackware-Port für PPC
  • SlakbootEBS – Slackware-SDK
  • Slamd64 – Slackware-Port für AMD64
  • SLAMPP – simple Homeserver-Live-CD
  • Slax – modulare Live-CD
  • STUX – Live-CD
  • TopologiLinux
  • Ultima Linux – leichtgewichtige Distribution
  • Vector Linux
  • Wolvix – Live-Distribution
  • Zenwalk Linux – früher „Minislack“

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b c d e Slackware Book Project (englisch)
  2. a b c Slackware General FAQ (englisch)
  3. swaret bei freshmeat.org
  4. slapt-get Homepage
  5. Linux-Magazin: Slackware-Linux 12 macht Technologiesprung
  6. Newsgroup-Posting der Ankündigung (englisch)
  7. slashdot.com: Replies from Slackware Founder Patrick Volkerding (englisch)
  8. a b c d e f g h i Unofficial History of Slackware releases (englisch)

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