Slenzanen

Slenzanen

Die Slensanen (auch Slenzanen, poln. Ślężanie) waren ein slawischer Stamm. Nach dem Jahre 500 besiedelten sie mit anderen slawischen Stämmen wie etwa den Golensizen, Opolanen, Dedosizen, Trebowanen und Boboranen das Gebiet des zentralen Niederschlesiens, nachdem im Zuge der Völkerwanderung germanische Stämme wie die Silinger und andere Vandalen sowie die Lugier nach Westen abgezogen waren. Die Slensanen waren rund um den Berg Ślęża, der ihnen heilig war, und am Fluss Ślęza ansässig und werden schriftlich erstmals im 2. Teil des Bayerischen Geographen unter der Bezeichnung Sleenzane als Stamm mit 15 (XV) Siedlungen genannt. Im Prager Dokument, einem Schreiben der Prager Bischöfe an Kaiser Heinrich IV. von 1086, taucht der Stamm als Zlasane auf.

Anfangs unterstanden die Slensanen der Hoheit des Großmährischen Reiches, später Böhmens. Im Jahre 990 kamen sie unter die Herrschaft Mieszko I. von Polen. Nach der Zersplitterung des polnischen Königreichs im 12. Jahrhundert geriet die Bevölkerung Schlesiens 1348 wieder unter böhmische Herrschaft. Die Slensanen haben sich ab dem 11. Jahrhundert verstärkt mit den anderen westslawischen Stämmen vermischt und sind daraufhin in der neuen regionalen Gesellschaft Schlesiens aufgegangen.

Es ist strittig, ob sich der Name Schlesiens vom germanischen Stamm der Silinger oder vom slawischen Stamm der Slensanen herleitet.

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